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Der Heilige Geist – der Türöffner

Wer die Lateranbasilika in Rom betritt, wird an den Wänden der riesigen Halle von den Aposteln begrüßt. Überlebensgroß, voller Kraft und Energie wirken die Statuen. Von dieser Glaubenskraft und Lebendigkeit ist im Evangelium nichts zu spüren. Eingeschlossen haben sich die Apostel. Angst lähmt sie, so erzählt der Evangelist Johannes.
Aber vielleicht ist uns die geschilderte Wirklichkeit näher als die Erfahrung der Feuerzungen des Heiligen Geistes. Auch wir sind ratlos, wie der Weg der Kirche weitergehen kann. Es ist ja nicht nur noch die junge Generation, die sich mit unserer Kirche schwertut. Auch in der älteren Generation kommt der Glaube immer mehr abhanden. Wie immer kann daher ein Blick auf die Reaktion Jesu hilfreich sein. Es kann helfen seine Perspektive einzunehmen. Jesus wendet sich nicht enttäuscht von den Jüngern ab. Er gibt sie nicht resigniert auf. In ihrer aktuellen Verfassung sind seine Jünger für die Sendung in alle Welt allerdings nicht geeignet. Darum geht er auf sie zu. Er spricht sie an: Friede sei mit euch. Friede, diese besondere Gabe Gottes soll mit ihnen sein. Ein Friede, der genährt wird aus dem Vertrauen in die Nähe Gottes. Er will die aufgewühlten Jünger beruhigen, trösten. Er will ihnen verdeutlichen, dass es ein Leben nach dem Karfreitag gibt. Gott ist mit seinen Möglichkeiten noch lange nicht am Ende. Und als Ausdruck seines tiefen Vertrauens mutet er ihnen in dieser aufgewühlten Stimmung zu: Geht hinaus, erzählt von den Erfahrungen, die ihr in meiner Nähe gesammelt habt. Und er gibt ihnen ein Versprechen mit auf den Weg: Der Beistand, der Heilige Geist wird euch begleiten, stärken, schöpferisch werden lassen, in eurer Verkündigung des Glaubens. Es war ein weiter – innerlicher – Weg von der Situation der Jünger vor Pfingsten bis zu dem Bild, das sie nach Pfingsten abgeben, so, wie es sich in den lebendig und vital wirkenden Figuren in der Lateranbasilika in Rom widerspiegelt.

Tobias Dirksmeier, Pfarrer

Auch uns kann diese Erfahrung prägen: Der Heilige Geist wirkt in unserer Kirche. Er schafft kreative Ideen und verhindert Resignation. Der Heilige Geist will unseren persönlichen Glauben stärken, damit wir die Türen unserer Herzen offen halten für einen Gott, der wie ein guter Vater oder eine liebende Mutter zu uns steht und seinen Bund mit uns nicht bricht, auch wenn wir vielleicht keine perfekten Christinnen und Christen sind. Der Heilige Geist stärkt uns einen Gott zu verkünden, der Auferstehung ermöglicht, sogar dann, wenn alles persönliche Können, Wollen und Tun am Ende scheint. Der Heilige Geist stärkt uns Zeuginnen und Zeugen für diesen aufrichtenden Gott zu sein. Oder im Bild des Johannesevangeliums gesprochen: Wir sind die offene Tür zu diesem Glauben.

Im Namen des gesamten Pastoralteams wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Pfingstfest und den Mut sich in den Lebensstrom Gottes hineinzustellen, in die stärkende Kraft des Heiligen Geistes!

Ihr Pfarrer Tobias Dirksmeier

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