Skip to content
Katholische Pfarrei Heiliger Martin · Paderborn Schloß Neuhaus, Sande, Sennelager, Mastbruch · Impressum | Datenschutzerklärung 

Nach dem Jesus seine Jünger gefragt hat, für wen die Menschen ihn halten, wird er konkreter: Und ihr? Für wen haltet ihr mich? Eine gute Frage. Wie würden wir diese Frage heute beantworten? Wenn ich auf meinen Arbeitsalltag heute zurückblicke, bin ich dankbar für die Begegnung mit drei 5. Schulklassen des Gymnasiums Schloss Neuhaus. Gemeinsam haben wir die Kirche St. Heinrich und Kunigunde erkundet. Nicht immer ganz leise, aber mit viel Motivation und Interesse wurden Orte entdeckt, die „typisch katholisch“ sind.

Zwischendurch habe ich mich immer wieder gefragt, was würde Jesus wohl zu einer solchen Veranstaltung in der Kirche sagen? Im Hinblick auf die Frage für wen ich ihn halte, denke ich, dass er zufrieden auf das Treiben geschaut hat. So viele junge Menschen, die sich gemeinsam mit ihren Lehrerinnen, Klassenpaten und -patinnen auf den Weg in die Kirche gemacht haben. Nicht ganz freiwillig – war ja Schule – aber doch alle mit einer aufgeschlossenen und freundlichen Art. Jesus Rolle an meinem Tag heute sehe ich als Ermöglicher und Verbinder. Ohne ihn gäbe es die Kirche nicht, ohne ihn könnte ich diesen wunderbaren Beruf nicht erlernen, ohne ihn hätte ich all die Menschen heute nicht kennen lernen dürfen und keine Chance gehabt Zeit mit ihnen zu verbringen. Dankbar bin ich für seine Wegbegleitung. Dafür, dass er an meiner Seite ist und ich gerade in aufregenden und neuen Situationen wie heute Morgen mit der Gewissheit lebe, ich bin nicht allein.

Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie sich der Gegenwart Jesu in ihrem Alltag gewiss sein können und daraus Kraft und Zuversicht schöpfen können.

Ihre Gemeindeassistentin Andrea Rudolphi

Andrea Rudolphi, Gemeindeassistentin
Andrea Rudolphi, Gemeindeassistentin

Wir feiern Christi Himmelfahrt als Feiertag, für die Jünger Jesu muss es sich wie ein zweiter Karfreitag angefühlt haben. Um so größer wird ihre Freude gewesen sein, als der versprochene Beistand in der Form des Heiligen Geistes zu ihnen gekommen ist und sie erfüllt hat mit der Freude Jesu und sie ermutigt, seine Botschaft zu verkünden. In einer Situation voller Zweifel auf den himmlischen Beistand zu vertrauen, das ist es, was wir von den Aposteln lernen können und was die Kernbotschaft von Pfingsten ist. Wir sind nicht allein. Weder mit unseren Zweifeln, noch mit unseren Ängsten lässt Jesus uns allein.

Dies gilt nicht nur für uns Gläubigen individuell, dies gilt auch und gerade für die Gesamtheit der Christinnen und Christen, für die Kirche. So wie wir glauben, dass im Konklave der Heilige Geist mithilft, den richtigen Kandidaten zu finden, so glaube ich, dass wenn 2028 der Katholikentag in Paderborn stattfindet, genauso der Heilige Geist uns hilft, den richtigen Weg in synodaler Verbundenheit zu finden.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein frohes Pfingstfest und das sie die Freude dieses Festes in Ihren Alltag mitnehmen können.

Ihr Diakon Klaus Pöppel

Klaus Pöppel, Diakon
Klaus Pöppel, Diakon

Die Kinder und das Team der KiTa St. Heinrich und Kunigunde blicken in diesen Tagen auf 80 Jahre KiTa – Geschichte zurück. Am 15. Juni 1945 hat die Kirchengemeinde
St. Heinrich und Kunigunde den Kindergarten in der alten Schule an der Residenzstraße 25 übernommen und bereits 10 Jahre danach, am 1.Mai 1955 wurde das heutige Gebäude in der Hermann- Löns-Str. 3 eingeweiht. Seit 2009 gehört unsere KiTa zur Trägergesellschaft Kath. KiTas Hochstift gGmbH.
Das Leben und die Arbeit im Kindergarten haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Was jedoch geblieben ist, ist das am christlichen Menschenbild orientierte pädagogische Handeln. Der aus diesem
Handeln heraus gewählte Leitspruch:
„Wir sind alle dazu bestimmt zu leuchten!“ (v. Nelson Mandela)
begleitet uns in unserer täglichen Arbeit mit und für die Kinder und Familien in Schloß Neuhaus und unserer Pfarrei.
Wir sind dankbar und freuen uns auch nach 80 Jahren noch ein lebendiger Teil unserer Pfarrei Hl. Martin zu sein!
Vielleicht haben Sie beim Lesen dieser Zeilen Erinnerungen an unsere KiTa oder bekommen Interesse an unserer Arbeit. Wir laden Sie ein, diese Erinnerungen mit uns zu teilen, sich über unsere KiTa zu informieren und mit uns gemeinsam zu feiern!

Am Sonntag, 18. Mai beginnen wir mit einem Familiengottesdienst
um 11.00 Uhr in unserer Pfarrkirche St. Heinrich und Kunigunde.
Anschließend stehen die Türen der KiTa bis 17.00 Uhr für alle offen.

Auf Ihr Kommen freuen sich die Kinder & das Team der Kath. KiTa St. Heinrich und Kunigunde

Verschlossene Türen – das ist das Kennmal der Jünger nach den Erfahrungen an Karfreitag. Zunächst erweckte die Jüngerschar nach dem Tod Jesu den Eindruck einer verängstigten und vor der Welt abgeschotteten Gruppe. Kein Wunder: Sie hatten Angst, weil sich doch das, was sich gegen Jesus, gegen seine Botschaft von Gott, gegen seine Weise zu leben und zu handeln, gerichtet hatte, stärker als er erwies. Mitten in diese Aussichtslosigkeit kommt der Auferstandene zu ihnen und ermutigt sie – durch verschlossene Türen. Er spricht dabei in Bildern und will sagen: Du kannst so entmutigt, ohnmächtig und voller Angst sein – wenn Gott Gott ist, ist das für ihn kein Hindernis. Das ist der Kern aller Ostergeschichten. Jesus konnte es sagen, weil er selbst die Erfahrung gemacht hatte: Man kann von der Welt und von den Menschen, den besten Freunden sogar, verlassen sein und sich selbst von Gott verlassen fühlen. Verloren bist du trotzdem nicht. In den dunklen Zeiten unseres Lebens können wir – wenn wir auf Gott vertrauen – merken: Es gibt einen Boden, der mich trägt.

Karin Lücke, Pastoralreferentin
Karin Lücke, Pastoralreferentin

Das überraschende Erscheinen Jesu wirkt in dem Sonntagsevangelium wie ein Aufbrechen aus Furcht und Niedergeschlagenheit. Wie hier der Auferstandene will Gott zu uns kommen, wenn wir von Zweifeln, Ängsten und Mutlosigkeit geplagt sind. Die Angst der Jünger verwandelt sich in Freude, als Jesus sich zu erkennen gibt.
Die erste Botschaft, die der Auferstandene verkündet ist eine Friedensbotschaft: „Der Friede sei mit euch!“ In Worte von heute übersetzt: Habt keine Angst! Dann sagt er das noch einmal und trägt ihnen auf, genau das weiterzusagen, was er ihnen vorgelebt und soeben gesagt hat.
Eine Zusage, die für uns heute noch genauso gilt wie für die Jünger damals. Eine Gewissheit, in der wir leben dürfen und die uns vor allem in der Osterzeit bestärken soll.
Karin Lücke, Pastoralreferentin

Gedanken von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zu den aktuellen Grundsatzentscheidungen der Bistumsleitung (Auszug):

„Auf unserem gemeinsamen Weg im Erzbistum Paderborn hat eine neue Etappe begonnen. Seit einem Jahr bin ich nun mit Ihnen unterwegs. Ich habe unser Erzbistum kennengelernt und bin damit noch lange nicht am Ende. Ich staune über das Potenzial, das in unserem Erzbistum steckt. Ich staune über die Kreativität und Vielfalt, die ich kennenlernen durfte. Ich habe wahrgenommen, die Sorge über das, was nicht mehr geht und Last geworden ist. Die Müdigkeit, mit immer neuen Prozessen konfrontiert zu sein. Die Verunsicherung darüber, wie es weitergehen soll. Die Enttäuschung, trotz aller Mühen nur wenig wirksam sein zu können. Ich habe gehört, dass man Verlässlichkeit erwartet, darüber, wohin die Reise geht. Dass man sich mehr Verbindlichkeit erhofft in der Umsetzung von Entscheidungen. Dass man sich Vereinfachung und Entschlackung erhofft in all den Prozessen. Vieles ist gewachsen, vorbereitet, durchdacht, ausprobiert und auf den Weg gebracht. Aber 2025 ist ein Jahr, in dem Entscheidungen reif werden, in dem wir gemeinsam sagen: Jetzt ist die Zeit, weiterzugehen.

Veränderung fällt nicht allen leicht. Sie ist nicht überall gleich dran. Aber wir schauen mit offenen Augen auf die Realität. Weniger Personal, weniger Ressourcen, weniger kirchliche Bindung. Gleichzeitig ein wachsendes Bedürfnis in der Gesellschaft nach Sinn, nach Gemeinschaft, nach Verlässlichkeit. Deshalb machen wir uns auf den Weg. Nicht aus Angst, sondern aus Verantwortung. Nicht getrieben, sondern im Vertrauen darauf, dass Gott mitgeht. Ich weiß, viele tragen schon jetzt viel. In der Pfarrei, im Pastoralteam, im Ehrenamt, in der Verwaltung. Aber ich lade Sie ein. Nicht in ein System, sondern auf einen gemeinsamen geistlichen Weg. Mit Klarheit im Blick, mit Offenheit im Herzen, mit Bereitschaft, einander zuzuhören und gemeinsam zu ringen. Die Bistumsleitung hat einen strategischen Rahmen vorgelegt für die Veränderungen in Pastoral und Verwaltung. Weniger, aber stärkere Seelsorgeräume. Verlässliche Orte des Glaubens. In diesem Zusammenhang kann uns ein Gedanke aus dem Philipperbrief begleiten: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!“ (Phil 4,4). Paulus erinnert daran: Wir haben über alle Schwierigkeiten hinweg guten Grund zum Vertrauen, zur Güte, zur Freude. Ja – zur Hoffnung. Für uns heute ist das ein geistlicher Schlüssel: Veränderung nicht als Krise, sondern als Weg im Glauben zu verstehen. Gott ist mit uns im Ringen, im Loslassen, im Aufbrechen. Ich danke Ihnen allen – für Ihre Bereitschaft: Gemeinsam. Glauben. Gestalten. Mitzudenken, mitzutragen – und mitzugestalten.“

Alle wichtigen Informationen finden sie auf der folgenden Homepage: bistumsprozess.de

Fastenzeit, es ist wieder soweit.
Jetzt heißt es wieder 40 Tage Buße und Verzicht Keine Schokolade, keinen Alkohol, oder sonst ein Verzicht. Fastenzeit als ultimativer Spaß-Killer?
Warum tun sich Christen so was an?
Der Aschermittwoch als Beginn der Fastenzeit ist so etwas wie Neujahr. Man überlegt sich gute Vorsätze, welche dann mehr oder weniger gut eingehalten werden. Vielleicht schwindet ja im Laufe der Fastenzeit das ein oder andere überschüssige Pfund, ein positiver Effekt für Körper und Seele. Dies kann die Fastenzeit auch bewirken – hat aber nun mal mit dem inneren Gehalt sicher nichts zu tun.

Diakon Andreas Kirchner
Diakon Andreas Kirchner

40 Tage dauert die Fastenzeit, 40 Tage blieb Jesus in der Wüste! 40 Jahre war das Volk unterwegs ins Gelobte Land, 40 Wochen haben die meisten von uns gebraucht, bis wir geboren wurden. 40 ist eine heilige Zahl! 40 Tage, 40 Wochen, 40 Jahre, braucht es, damit etwas reifen und wachsen kann, ja, neu geboren werden kann.
Was bringen uns die 40 Tage Fastenzeit? Vielleicht stellen sich viele von uns auch diese Frage für sich selbst. Die Fastenzeit will uns 40 Tage schenken, in denen Dinge reifen können, das Vertrauen auf Gott, die Vorfreude auf die Auferstehung, die Freude am Leben hier und jetzt.
Verzicht kann helfen, wichtigeres zu sehen , zu reifen, voranzukommen. Die 40 steht für „auf dem Wege sein“, auf dem Wege sein mit Gott, zum Leben, zur Freude, die uns geschenkt wird, an jedem Ostern, das wir erleben. In der Fastenzeit geht es letztlich nicht um weniger, sondern um mehr – um mehr Platz für Wichtiges, mehr Lebensfreude, mehr Zeit für Gott, den Nächsten und sich selbst.
Darum ist die Fastenzeit nichts, was uns quälen und niederdrücken soll – die 40 Tage sind Geschenk.
Nehmen wir sie deshalb auch so an!
Ihr/euer Diakon Andreas Kirchner

Im Evangelium dieses Wochenendes hören wir das Bild von dem, der den Splitter im Auge seines Bruders sieht, den Balken in seinem eigenen Auge aber nicht. Kleine Fehler bei anderen sehen, die großen Fehler bei sich selbst und die eigenen Schwächen aber zu ignorieren, ist doch eine zutiefst menschliche Eigenschaft. An diesem Wochenende findet in vielen Städten der Straßenkarneval statt. Motivwagen werden bei den Umzügen menschliche Schwächen, Fehler der Politik oder gesellschaftliche Probleme auf humoristische Weise anprangern und versuchen, trotz der ausgelassenen Stimmung, die Menschen am Straßenrand zum Nachdenken zu bewegen. Auch die Kirche wird sicher wieder ihr „Fett abbekommen“. Bei all dem wahren Kern, der hinter den kritischen Wagen steckt, sollte man aber das heutige Evangelium im Blick haben und daran denken, dass ganz viele Probleme ihren Grund in uns selbst haben. Das Problem liegt im Auge des Betrachters, bekommt beim Gedanken an den Balken plötzlich eine ganz andere Bedeutung.

Klaus Pöppel, Diakon
Klaus Pöppel, Diakon

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein friedvolles und ruhiges oder jeckes Wochenende.
Ihr Diakon
Klaus Pöppel

„Selig seid ihr“ (Lk 6, 17.20-26)
Da Jesus selber sagte, er sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten nicht aufzuheben, sondern zu erfüllen (Mt 5,17), kann die Seligpreisungen als Ergänzung zu den zehn Geboten betrachtet werden, und nicht als deren Ersatz. Die Seligpreisungen stellen eine radikale Vision des Reiches Gottes dar. Während die Zehn Gebote einen moralischen Rahmen bieten, der auf Regeln und Verboten beruht, machen uns die Seligpreisungen Aufmerksam auf den Charakter derer, die Christus nachfolgen. Der Schwerpunkt liegt also nicht mehr darauf, was ich als Christ tun soll, sondern darauf, was für ein Mensch ich als Christ sein soll.
Im Lukasevangelium handelt es sich um eine Feldrede, die aus vier Seligpreisungen besteht, die an die Armen, die Hungernden, die Weinenden und von Menschen Gehasste gerichtet sind, sowie aus vier entsprechenden Weherufen an die Reichen, die Satten, die Lachenden und die von Menschen Gelobte.

Chinemelu Emehelu, Pastor
Chinemelu Emehelu, Pastor

Die Zuhörer Jesu wurden auf jeden Fall herausgefordert, ihre Vorstellung von Spiritualität zu überprüfen. Unser Herr macht deutlich, dass der Ruf, ihm nachzufolgen, mehr bedeutet als das Abhaken einer Checkliste. Im Gegensatz dazu geht es um ein ständiges Bemühen, ein Leben in der Nachfolge zu führen. Darüber hinaus geht es um gute Einstellungen des Herzens, die zur rechten Zeit ihre Frucht bringen.
Auch wir sind eingeladen, den Weg der Seligpreisungen zu gehen, unsere Prioritäten neu zu überdenken, das Leiden anderer anzunehmen und auf Gottes Vorsehung zu vertrauen. Gottes Begleitung wünsche ich Ihnen.
Ihr Pastor Chinemelu Emehelu

In drei Wochen, am Sonntag, ist es endlich so weit: Die Wählerinnen und Wähler werden ihre Entscheidungen getroffen haben. Vielleicht wird der Eine oder die Andere denken: „Endlich ist es vorbei – die TV-Duelle, der Wahlkampf, die ständigen Beschimpfungen und der Populismus. Welch eine Erleichterung, dass alles hinter uns liegt!“
Doch starke Worte sind nicht per se negativ; sie können manchmal sogar wichtig und notwendig sein. Ähnliches findet man auch bei den Propheten des Alten und Neuen Testaments: Sie prangerten die Missstände ihrer Zeit und die Schwächen der Menschen ungeschönt an. Diese Propheten sahen sich als Sprachrohr Gottes, als Heilsbringer in seinem Namen. Aufgrund der Herzenshärte ihrer Zuhörer waren klare Worte oft unerlässlich – vielleicht ähnlich wie die protestantische Bischöfin Mariann Edgar Budde, die vor laufenden Kameras von Präsident Trump forderte, er solle Mitgefühl mit Migranten und der LGBTIQ+-Community zeigen.

Was zeichnet jedoch einen Propheten oder eine Prophetin aus? Diese Sprecher Gottes waren frei von jeglicher Rechthaberei. Sie vertraten nicht ihre eigenen Meinungen und handelten nicht aus Eigeninteresse, sondern ausschließlich im Namen Gottes. Daher konnten sie auch ohne Beschimpfungen und Beleidigungen auskommen. So unbequem sie oft waren, so notwendig waren sie zugleich. Die schlimmste Zeit war immer die, in der es keine Propheten mehr gab – keine Wegweiser, die aus der Dunkelheit führten. Das Fehlen von Propheten war eine Strafe Gottes.

Es ist nicht einfach zu beurteilen, ob wir heute in einer prophetenlosen Zeit leben (ich bin der Meinung, dass es sie durchaus auch heute gibt!).

Benedikt Fritz, Gemeindereferent
Benedikt Fritz, Gemeindereferent

In der Vielzahl unserer Herausforderungen sind deutende und klare Stimmen von großer Bedeutung.

Doch wo findet man sie? Ich denke, dass die Propheten unserer Zeit nicht unbedingt nur vor Mikrofonen oder in den Social-Media zu finden sind. Lautstärke allein macht noch keinen Propheten aus. Manchmal begegnet man in der Familie, in der Nachbarschaft oder am Arbeitsplatz jemandem, der ruhig und unbeirrt seinen Überzeugungen folgt, unabhängig von Mehrheiten und Rechthaberei. Gelegentlich kann man einem echten Propheten begegnen, dessen bin ich mir sicher!

Ihr Gemeindereferent Benedikt Fritz

Liebe Mitglieder (!),
die Lesung des Sonntags gehört zu meinen persönlichen Lieblingsstellen der Bibel.
„Ihr aber seid der Leib Christi und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm.“ 1 Kor 12, 27
Ich stelle mir vor wie es wäre, wenn ich damals in dieser Gemeinde von Paulus in Korinth gelebt und diesen Brief bekommen hätte. Paulus hatte diese Gemeinde gegründet und sich weiter um sie gekümmert.
Es gibt Streit in dieser Gemeinde, ob nicht manche Aufgaben oder Menschen wichtiger sind als andere.
In dieser Situation macht Paulus klar: Jeder und jede hat seine/ihre Aufgabe, jede und jeder kann und soll sich einbringen mit den je eigenen Fähigkeiten – Paulus spricht von Charismen.
Und ganz wichtig:
Niemand soll sich über vermeintlich Schwächere erheben, niemand soll sich selbst kleinreden und deshalb die Hände in den Schoß legen.
Der ganze Organismus Gemeinde oder Kirche – so schreibt Paulus weiter – kann nur funktionieren, wenn alle sich einbringen.
Und was sagt der Apostel Paulus dazu, dass sich jemand in der Gemeinde ausgeschlossen fühlt?
Er sagt, eine Gemeinde sei wie ein Körper – und da sagt das Ohr auch nicht, ich gehöre nicht dazu, oder der Fuß kann auch nicht sagen ich bin kein Teil vom Körper.
Und umgekehrt können Körperteile nicht sagen: „Ich brauch dich nicht.“ Das Auge kann ich zur Hand sagen: „Ich komme schon alleine klar.“

Diakon Andreas Kirchner
Diakon Andreas Kirchner

Dann brauche ich mir doch gar nicht mehr vorzustellen, ich hätte vor 2000 Jahren in der Gemeinde von Korinth gelebt. Da kann ich mir einfach vorstellen, Paulus hätte mit all seiner Weitsicht den Brief an uns heute gerichtet.

     Wer bin dann ich?
Das Ohr, das hört?
Das Auge, das sieht?
Die Hand, die anpackt?
Der Mund, der Trost spricht?
Der Fuß, der zum Nächsten geht?
Hoffentlich jedenfalls nicht das Körperteil, das sich über andere erhebt oder sich selbst kleinredet.

Ihr Andreas Kirchner

An den Anfang scrollen