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Selbstlos – ein Kreuz mittragen
Manchmal erfährt man es auch heute noch wie eine Wohltat (und ich glaube ja, wir können dies viel öfters erfahren wie Medial uns die Realität glauben lässt): Da ist ein Menschen, der sich selbst nicht in den Vordergrund stellt, sich nicht wichtig macht, sondern eher zurückhaltend und bescheiden zuhört und spürbar zur Hilfe bereit ist. Wir sagen, ein solcher Mensch ist selbstlos. Was bedeutet das?
Sich selbst loslassen, das ist ja gar nicht so einfach. Man muss sich aufgeben, so ähnlich wie ein Paket, das man bei der Post aufgibt, weggibt, „los-lässt“, damit es seinen Empfänger erreichen kann. Sich selber
„aufgeben” – kann man das eigentlich von einem Menschen verlangen? Heißt das nicht, Zerstörung und Verlust? Hat Jesus etwa das gemeint, als er sagte: „wer mir nachfolgen möchte verleugne sich selbst?
Es ist richtig: wenn man etwas loslässt, kann es fallen und zerbrechen. So erscheint auch Selbstlosigkeit für manche Menschen eher bedrohlich als segensreich.
Sich selbst tatsächlich loslassen, das kann nur der, der im Vertrauen lebt, der sich darauf verlässt, dass sein Loslassen einen anderen bewegt ihn aufzufangen. Somit kann es durch als Geschenk verstanden Glauben zu können, Gott als seinen sorgenden und gütigen Vater/Mutter zu haben und in diesem Vertrauen, auf diesen Gott, auch wirklich selbstlos mal Dinge/sich selbst loslassen.
Wer sich in Gott geborgen und aufgehoben weiß, der muss eben nicht mehr so fürchterlich um sein eigenes Ich bangen. Irgendwo bei Rainer Maria Rilke heißt es: „Die Blätter fallen, sie fallen wie von weit. Sie fallen mit verneinender Gebärde. Und doch ist einer, der dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.” Schon Jesus sprach von den Spatzen, die nicht zu Boden fallen, ohne dass der Vater es wahrnimmt. Und er sagte: „Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.
Wer sich in diesem Sinne loslässt, gewinnt alles.
Ihr Gemeindereferent Benedikt Fritz

Benedikt Fritz, Gemeindereferent
Benedikt Fritz, Gemeindereferent

Der (böse ?) Pharisäer
Im Sonntags-Evangelium werfen Pharisäer Jesus vor, dass seine Jünger sich nicht an die Reinheitsgebote halten.
Der Pharisäer, das ist für uns heute doch oft der Heuchler und Hochmütige. Der, der nur frömmelnd daherkommt, der Wasser predigt und Wein trinkt. Kein Sympathieträger.
Zu Jesu Zeit haben die Leute über den Pharisäer ganz anders gedacht als wir heute: er war gebildet, konnte lesen und schreiben und kannte sich daher in den religiösen Schriften aus. Der Pharisäer hat sich wirklich – also nicht nur scheinbar, sondern wirklich und ehrlich – bemüht, die Erwartungen seines Gottes zu erfüllen, sein Glaube ist kein Lippenbekenntnis, er lebt seinen Glauben. Deshalb betrügt und raubt er nicht. Er bricht in keine fremde Ehe ein und stellt zehn Prozent seines Einkommens – das ist übrigens deutlich mehr als der heutige Kirchensteuersatz – für soziale Zwecke zur Verfügung. Er drehte sich so nicht nur um sich selbst und sein religiöses Leben, sondern war auch für das Gemeinwesens aktiv, und er nahm sich der Armen in der Stadt an.
Im Evangelium aber erhebt ich der Pharisäer über andere, die sich in seinen Augen nicht an religiöse Vorgaben halten – und macht Ihnen dafür Vorhaltungen, was Jesus deutlich kritisiert.

Diakon Andreas Kirchner
Diakon Andreas Kirchner

Dieses Urteilen über andere, diese Vorhaltungen, diese Vorwürfe, das ist genau der Zug, den man sich nicht zum Vorbild nehmen sollte – damals nicht und wir heute auch nicht.
Ihr/Euer Diakon Andreas Kirchner

Gott hat den Israeliten beim Auszug aus Ägypten Brot vom Himmel gegeben, damit sie in der Wüste nicht verhungern. Jesus geht im Evangelium dieses Wochenendes noch einen Schritt weiter. Statt Brot kommt jetzt Jesus auf die Welt und genauso, wie sie damals das Brot aufnahmen, sollen sie jetzt Jesus in sich aufnehmen. Nach der zeitlichen Speise kommt nun die ewige Speise, die, die sättigt in Ewigkeit.
Das Bild, das Jesus benutzt, mein Fleisch essen und mein Blut trinken, ist natürlich eine Provokation für die Juden und Jüdinnen der damaligen Zeit mit ihren strengen Essensvorschriften. Aber genau das will doch Jesus, will doch der christliche Glaube: uns immer wieder provozieren unser angestammtes Denken zu hinterfragen. Sind wir wirklich auf dem richtigen Weg? In unserem Leben kommen wir immer wieder an Wendepunkte.
Plötzliche Krankheiten, Verluste lieber Menschen, Schicksalsschläge…

Klaus Pöppel, Diakon
Klaus Pöppel, DiakonSchicksalsschläge…

Hier bietet unser Glaube ein Fundament, welches uns helfen kann, Dinge anzunehmen, die wir nicht ändern können, uns helfen kann, bei aller Verzweiflung oder Sorge trotzdem darauf zu vertrauen, dass uns Jesus letztlich eine tröstende Hand entgegenhält.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien nach den hoffentlich erholsamen Ferien ein gutes Zurück in den Alltag und allen Schulanfängern einen tollen Start.

Ihr Diakon
Klaus Pöppel

Konzentration aufs Wesentliche

Das Evangelium vom heutigen Sonntag nimmt uns mitten hinein in den ersten Teil der langen Rede über das Himmelsbrot, die Jesus in der Synagoge in Kafarnaum hält. In gewohnter johanneischer Weise kommentiert hier der Evangelist das Brotwunder durch lange Reden und Diskussionen. Die Verzahnung zwischen der ersten Lesung aus dem Buch Exodus mit dem Evangelium ist deutlich zu erkennen: Zwei biblische Erzählungen über sättigendes Brot vom Himmel, zwei Erzählungen über gestillten Hunger. Beide Geschichten versinnbildlichen die Fürsorge Gottes für die Seinen. Typisch für johanneische Dialoge bewegen sich die Partner auf verschiedenen Ebenen im Gespräch, da sind Missverständnisse vorprogrammiert.
Zu Beginn der Perikope wird Jesus die Frage gestellt, wie er hergekommen sei. Jesus antwortet nicht auf die Frage nach der Reiseroute, sondern auf ihre Sehnsucht und Suche nach ihm. Sie suchen ihn nämlich nicht, weil sie im Wunder der Speisung ein Zeichen seiner göttlichen Sendung gesehen haben, sondern weil sie von ihm die Befriedigung ihrer irdischen Bedürfnisse erhoffen. Sie sind beim äußeren Geschehen stehengeblieben und nicht dem Zeichen gefolgt.

Karin Lücke, Pastoralreferentin
Karin Lücke, Pastoralreferentin

Das Missverständnis der Menschen äußert sich dann auch in der Frage, was sie sie tun sollen, „um die Werke Gottes zu vollbringen“ (Joh 6, 28). Darauf antwortet Jesus, dass es nicht um Werke geht, sondern darum, Raum zu öffnen für Gott – zu glauben. Nicht das Tun bestimmt zuerst die Beziehung zu Gott, sondern das bedingungslose Vertrauen und Sich-einlassen. Im Evangelium verweist die Menge auf das große Wüstenwunder der Mannaspende während des Auszugs der Israeliten aus Ägypten und unterstreicht damit ihre Forderung, ihnen ein Zeichen zu geben, damit sie es sehen und glauben können. Damals war das Manna, das Sinnbild der Fürsorge Gottes für den Menschen, der in der Freiheit zu leben anfängt, dass er nicht Angst bekommt vor ihr. Diese Fürsorge Gottes hat für uns Christen Name und Gesicht: Jesus von Nazaret: Ich bin das Brot des Lebens. Mit dem, was er ist und sagt und tut, ist er für uns wie Brot – Brot, das nicht mehr verdirbt und nicht mehr bloß für kurze Zeit leiblichen Hunger stillt, sondern bleibend satt macht an dem, was wir mehr als alles suchen, nämlich: Leben. Jesus steht für das, was das Manna beim Exodus versinnbildet hat. Er steht dafür ein, dass wir als Menschen unseren Weg gehen können – im Gottvertrauen.
Ich wünsche Ihnen eine erholsame Sommerzeit!
Ihre Karin Lücke

Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind, und ruht ein wenig aus!

Diese Worte Jesu im heutigen Evangelium passen gut in diese Zeit, wo viele Menschen in den Urlaub fahren. Jesus lädt seine Jünger ein, zur Ruhe zu kommen, sich zu erholen. Denn in der Ruhe liegt die Kraft!

Das Evangelium berichtet: „Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen“. Deswegen nahm Jesus seine Jünger mit an einen einsamen Ort. Als die Leute das sahen und davon erfuhren, eilten viele dorthin und kamen noch vor Jesus und seinen Jüngern an. Jesus erkannte die Sehnsucht der Menschen nach seinen Worten und Taten. Also verzichtete er auf seine Erholung und wandte sich ihnen lange zu. „Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen“, berichtet das Evangelium. Für jemanden Mitleid zu empfinden bedeutet, dass das eigene Herz sich bewegt, um mit dem anderen an dessen Leid teilzuhaben. Das Wort, das im Griechischen, der Ursprache des Neuen Testaments, benutzt wird, lautet „esplagchnisthei“. Damit ist eine Bewegung der inneren menschlichen Organe gemeint. Gottes Herz ist bewegt, wenn Menschen nach ihm verlangen. Aus einer inneren Bewegung entstehen Respekt und Verständnis der Menschen untereinander.

Ich bin fast sicher, dass viele Menschen, die in diesen Tagen in den Urlaub fahren, am Sonn- oder an anderen Tagen die Kirchen vor Ort besuchen und sich von Gott innerlich bewegen und berühren lassen. Jesus zeigt, dass er immer für sie da ist, wenn Menschen ihn suchen.

In dieser Zeit der Ferien können auch wir zu Jesus sagen: „Herr Jesus, lass mich ein Mensch sein, der ein offenes Herz für andere hat, der einladend auf andere wirkt und der bereit ist, mit anderen zu teilen. Ich will zum anderen sagen können: Ich gebe dir etwas von mir selbst, auch wenn ich dafür verzichten muss und nicht weiß, wie du reagieren wirst. Ich will mir deine Not zu Herzen gehen lassen und für dich da sein.“ (Autor unbekannt) Ich wünsche Ihnen\Euch Gottes Segen und eine erholsame Ferienzeit.

Viele liebe Grüße,

Ihr\Euer Pastor Remias

Pastor Dr. Yesudasan Remias
Pastor Dr. Yesudasan Remias

Wider der Halsstarrigkeit und der inneren Enge
Jesus verkündigt die Botschaft Gottes auf eine Art und Weise, die Glaubenspraktiken und Glaubenshaltungen in Frage stellen können. Schnell hören manche dann in seinen Worten deutliche Kritik, sie fühlen sich in Frage gestellt, sogar angegriffen. Darum müssen sie diesen Jesus „erden“. Wir hören sie fragen: „Was bildet sich dieser Junge, „der Sohn Marias“, ein? Wieso wohl sollte er Gott besser verstehen können als wir selbst?“
Eine solche Reaktion ist uns sicher nicht fremd. Wir fühlen uns persönlich angegriffen und beschäftigen uns darum gar nicht erst mit dem, was jemand sagt. Es geht ums Prinzip. Wem steht es zu mir etwas zu sagen und wem nicht. Wer möchte schon ungefragt belehrt werden? Darum kann sie das Wahre und Gute an Jesu Worten auch die damaligen Zuhörer/innen nicht erreichen. Es passiert sogar das Gegenteil: sie stoßen ihn vom seinem vermeintlichen „Thron“. Er soll doch von seinem „hohen Ross“ herunterkommen und sich schon gar nicht als schlauer oder weiser empfinden.
Uns aber, die wir in diesem Sinne das Evangelium mit etwas mehr Abstand hören, für uns liegt eine Chance darin etwas über uns selbst zu lernen. Über unsere begrenzten Wahrnehmungsmöglichkeiten oder Sichtweisen im Blick auf die Welt und anderen Menschen gegenüber. Darüber, dass wir immer wieder unseren Blick weiten und erneuern müssen. Wir können lernen, dass wir bereit sein sollen uns von anderen in Frage stellen zu lassen. Wir haben die Chance andere Sichtweisen und andere Wahrnehmungen anzuhören. Niemand von uns besitzt schließlich den vollkommenen Durchblick und die alleinige Wahrheit. Nur wenn wir unsere eigene Begrenztheit nicht sehen, dann stehen wir immer in der Gefahr uns nicht mehr weiterentwickeln zu können. Wir drohen starr oder gar starrsinnig, innerlich unbeweglich und eng oder aggressiv und abwehrend oder allen anderen Meinungen gegenüber abwertend zu werden. Dem will sich Jesus, der Gottes zugewandte Liebe und Barmherzigkeit verkündet, entgegenwirken. Er will die Menschen davor bewahren und davon befreien. Er will jeden von uns zur Freiheit Gottes führen. Denn nur wer sich in diese Freiheit der Liebe Gottes führen lässt, kann auch andere frei sein lassen, mit Mut und Kreativität Lösungen finden. Und das nicht nur für das eigene Leben, sondern vor allem für ein gutes Zusammenleben aller miteinander.
Gehen wir in die Begegnung mit Jesus, lassen wir uns von ihm hinterfragen, finden wir durch ihn zur Freiheit und Liebe, die zusammenführt und zusammenhält – gegen alle Spaltungstendenzen und Nabelschautendenzen unserer Zeit.

Tobias Dirksmeier, Pfarrer

Ihr Pfarrer Tobias Dirksmeier

Aktuell scheint es für manche Menschen nur ein Thema zu geben: Fußball.

Beim Fußball wird viel gebetet. Einige Spieler bekreuzigen sich vor Betreten des Rasens – manchmal betet angeblich auch die ganze Mannschaft in der Kabine. Oder wenn ihnen ein Tor gelingt, dann bedanken sich manche Fußballer bei Gott. Und nicht nur die Spieler, auch viele Fans beten vor dem Spiel für ihre Mannschaft. Aber was macht Gott mit diesen vielen Fußballgebeten? Welche erhört er und welche erhört nicht? Schließlich kann nur eine Mannschaft gewinnen und letztlich Europameister werden.

Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass Gott überhaupt Partei für eine Mannschaft ergreift. Vielleicht sammelt Gott alle Gebete, die vor dem Finale bei ihm eintreffen. Aber alle Gebete, die parteiisch sind, sich ein bestimmtes Ergebnis wünschen oder das dem Gegner etwas Schlimmes passiert, legt Gott zur Seite. Dagegen nimmt er andere Gebete vielleicht sehr ernst. Z.B. das Gebet der Fußball-Nationalmannschaft von Ghana. Diese Mannschaft tritt natürlich nicht bei der EM an, das Gebet könnte ich aber nicht nur den teilnehmenden Mannschaften empfehlen, sondern uns allen.

Jeden Tag: „Herr, lass uns fair spielen. Lass unser Spiel in deinen Augen gut sein. Lass unser ganzes Leben ein faires Spiel sein, eine Augenweide für dich und die Mitmenschen. Wenn du gnädig bist, dann lass uns gewinnen, hier im Spiel und später, wenn das Leben und das Spiel zu Ende sind.”

Oder ein Gebet des Philosophen, Theologen und Germanisten Stephan Steinseifer: Hilf mir heute, das vom Fußball und seinen Fans zu lernen: Mit Begeisterung bei der Sache zu sein, die ich heute tue, egal was es ist. Und nicht alles so bitter ernst zu nehmen, sondern manchmal auch ein bisschen „spielen“ zu können. Nicht leichtfertig, aber auf gute Weise „leicht-sinnig“, also mit „leichtem Sinn“, weil ich weiß: Du bist es, der mich am Ende trägt. Und du bist der Spielführer, der mir zeigt, wo‘s langgeht und an dem ich mich in allem orientieren kann.

Quelle: www.erf.de/lesen/themen/glaube/fussball-gebete

Ihr/Euer Diakon Andreas Kirchner

Diakon Andreas Kirchner
Diakon Andreas Kirchner

Liebe Mitchristinnen und Mitchristen in unserer Pfarrei Heiliger Martin,

Ihnen allen sage ich einen herzlichen Gruß! Gerne nutze ich diese Zeilen für eine kurze Vorstellung: Mein Name ist Simon Rüffin, ich bin 39 Jahre alt und arbeite als Theologe im Generalvikariat in Paderborn. Gemeinsam mit meiner Frau Johanna und unseren Kindern Jakob und Thea lebe ich seit 2019 im schönen Sande, wo ich mich als Lektor und im Taufkreis engagiere. Zuvor haben meine Familie und ich längere Zeit im Rhein-Main-Gebiet gelebt, gebürtig stamme ich aus Dortmund. Seit August 2023 befinde ich mich in der Ausbildung zum Ständigen Diakon. Dieses Amt in der Kirche ist Ihnen über unsere Diakone Andreas Kirchner, Klaus Pöppel und Theo Breul sicherlich gut bekannt.

Bereits seit vielen Jahren fasziniert mich der Dienst des Diakons. In den ersten christlichen Jahrhunderten wurde er oft als „Auge der Kirche“ bezeichnet, der wach ist für die sozialen Nöte und Probleme seiner Umwelt und die Gemeinde durch Wort und Tat daran erinnert, dass Jesus selbst sich in besonderer Weise den Armen, Kranken, Einsamen und Ausgestoßenen zugewandt hat. Auf dem Weg der Ausbildung möchte ich mich nun noch stärker in die Nachfolge Jesu begeben. Ich möchte noch stärker als bisher einen Dienst tun für und mit allen Menschen, die mir begegnen, ganz besonders denen, die der Hilfe und Unterstützung bedürfen.

Aus meinen bisherigen beruflichen und ehrenamtlichen Tätigkeiten in Kirche und Caritas weiß ich, wie nötig es ist, dass Christinnen und Christen sich aktiv in unsere Gesellschaft einbringen und sie mitgestalten, gerade durch den Einsatz für andere. Ich gehe den Weg der Ausbildung zum Ständigen Diakon in der Hoffnung, dass dies der Weg ist, auf den Gott mich ruft. Was auf diesem Weg noch vor mir liegt, welche Kurven, Sackgassen und Zielgeraden er noch beinhalten wird, weiß ich nicht. Aber ich vertraue darauf, dass dieser Weg ein Ziel hat. Wenn ich auf die frohe Botschaft des heutigen Sonntags schaue, finde ich Ermutigung in den Gleichnissen, die Jesus dort seinen Jüngern erzählt. Wie die Saat des Sämanns ohne sein Zutun Frucht bringt und aus dem kleinen Senfkorn ein großer Baum wächst, so können unsere Lebenswege fruchtbare und gute Wendungen nehmen, Denn Gott tut das Seine dazu, oft ohne, dass wir es bemerken. Er überrascht uns jeden Tag neu mit seiner Liebe und Treue.

Für die kommende Zeit wünsche ich uns, dass wir offen sind für die großen und kleinen Überraschungen Gottes. Und dass wir darauf hoffen, dass Gott bei denen, die auf ihn vertrauen, letztlich alles zum Guten führt.

Ich freue mich auf den weiteren Weg meiner Ausbildung und viele Begegnungen mit Ihnen in unserer Pfarrei. Für die Wegbegleitung in Gespräch und Gebet sage ich ein herzliches Dankeschön!

Ihr Simon Rüffin

Simon Rüffin
Simon Rüffin

An diesem Sonntag sind die Wahlberechtigten aufgerufen, ein neues Europaparlament zu bestimmen, zu wählen. Es handelt sich hierbei um einen Akt der Meinungsbildung, der Entscheidung, die eine ursprünglich staatlich-demokratische Aufgabe ist. Da sollte sich die Kirche doch besser raushalten. Dazu darf sie sich nicht äußern. Darf sie das wirklich nicht? Im Gegenteil, sie muss sogar. Als Christinnen und Christen sind wir berufen, uns zum Wohl unserer Nächsten einzusetzen. Dies bedeutet natürlich, dass wir uns sozial engagieren, dies bedeutet auch noch etwas Anderes, nämlich die Stimme zu erheben gegen Unrecht, gegen Ungerechtigkeit und gegen Hass und Hetze.

Wir erleben in den letzten Jahren eine radikale Veränderung unserer politischen Landschaft. Immer schon haben die Parteien um Wählerstimmen gekämpft, manchmal auch früher mit fragwürdigen Argumenten, aber die Parteien und die Wählerinnen und Wähler standen in gegenseitigem Respekt fest auf dem Boden unseres Grundgesetzes. Das ist heute nicht mehr so. Wo Respekt durch Hass und Argumente durch Hetze ersetzt werden, fehlt der gesunde Nährboden für ein friedliches Zusammenleben auf der Grundlage eines umfassenden Verständnisses der Menschenwürde. Und genau diese allen Menschen innenwohnende Menschenwürde ist der Glutkern unseres Glaubens und der Anker unserer Verfassungsordnung.

Ich bitte Sie: wählen Sie und unterstützen Sie diejenigen, die nicht die Grundlagen und Werte unseres Glaubens verachten und bekämpfen.

Ihr Diakon Klaus Pöppel

Klaus Pöppel, Diakon
Klaus Pöppel, Diakon

Im Sonntagsevangelium begegnet uns eine scheinbar beiläufige Episode aus dem Leben Jesu und seiner Jünger, die uns aber wie unter einem Brennglas deutlich macht, was den Kern von Geboten ausmacht.
An einem Sabbat sind Jesus und die Jünger unterwegs. Der Hunger treibt die Jünger dazu, dass sie Ähren rupfen, während sie durch die Kornfelder gehen. Ährenrupfen galt damals allerdings als Erntearbeit und war folglich am Sabbat untersagt. Das ruft in dieser Perikope des Markusevangeliums die Pharisäer auf den Plan, die heftig dagegen protestieren, waren sie doch diejenigen aus der jüdischen Glaubensgemeinschaft, die eben genau darauf achten mussten: auf das Einhalten der Gebote. Ihr Anliegen ist nachvollziehbar: Sie wussten wie leicht es Menschen fällt, kurzsichtig Gebote über Bord zu werfen für einen kurzen, scheinbaren Vorteil. Bei dieser Perspektive kann man schnell das Größere verspielen, um dessentwegen es das Gebot gibt. Und doch ging der Protest der Pharisäer letztlich ins Leere. Jesus verteidigt das Ährenrupfen am Sabbat unter Hinweis auf das Alte Testament. König David und seine Begleiter waren auf einem Feldzug völlig erschöpft und ausgehungert zum Heiligtum gekommen und aßen Brote, die nur von Priestern gegessen werden durften. Trotzdem nimmt David davon und gibt sie an seine Weggefährten. Warum er das tut? Weil David weiß: Gott ist für uns. Gott geht es nicht um die formelle Einhaltung von Geboten, es geht ihm immer und mit allem um uns. Dann kann es kein Gebot der Welt geben, das etwas anderes verdeutlichen will als dieses für-uns-Sein Gottes.

Karin Lücke, Pastoralreferentin
Karin Lücke, Pastoralreferentin

Was Jesus hier angreift ist einzig und allein das Verständnis dieses Gebotes, also die Interpretation und Umsetzung. Und dann ist das Ährenrupfen, was äußerlich gesehen ein Verstoß gegen das Gebot ist, in Wirklichkeit die Erfüllung dessen, was das Gebot eigentlich will: uns Menschen Gottes gütige und freimachende Nähe vergegenwärtigen. In diesem Sinn spricht Jesus dann den Satz: Der Sabbat ist für den Menschen da, nicht der Mensch für den Sabbat. Und das bedeutet nichts Geringeres als: Gott ist für dich da, damit du sein kannst. Wer dieser Zusage Gottes vertraut, der wird den Sabbat, der wird jedes Gebot, gerne halten, weil er weiß, dass Gott damit Leben und nicht Last schenkt.
Geboten zu folgen bedeutet also kein blindes Befolgen von Regeln, wir sind selber gefragt nachzudenken. Wer Jesus folgen will, wird immer wieder selbst entscheiden müssen, was richtig ist. Dabei sind wir nicht alleine. Jesus hat uns ein Werkzeug gesandt, das uns dabei hilft, uns immer wieder neu Gottes Willen zu suchen. Der Heilige Geist kann uns genau diesen Mut schenken, die richtigen Entscheidungen in unserem Leben zu treffen.
Ihre Karin Lücke

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