Unfassbar, Unbegreifbar!
Die Osterbotschaft, die Nachricht, dass Jesus von den Toten auferstanden ist, kann man mit dem normalen Verstand eigentlich nicht verstehen. Die Jünger zweifeln, sie fürchten sich und erst als sie Jesus anfassen können, ihn sehen können, wie er etwas isst, schwindet der Zweifel und weicht die Angst. Weil sie Jesus anfassen konnten, konnten sie begreifen. Ein kleines Kind lernt seine Umwelt kennen, indem es alles anfasst, be-greift, in die Hand, in den Mund nimmt. Das Begreifen von komplexen Zusammenhängen und das Begreifen von Gegenständen hängt unmittelbar miteinander zusammen, nicht nur sprachlich. Und so wie Eltern ihren Kindern helfen, ihre Umwelt zu begreifen, so kann auch der Glaube nur angenommen werden, wenn er von Menschen begreifbar gemacht wird. Die Jünger haben durch ihr persönliches Vorbild die Osterbotschaft immer weitergetragen. Die Aufgabe der Kirche sollte genau dies sein. Aber tut sie das wirklich? Ist das Beispiel der Kirche geeignet, die Botschaft Jesu begreifbar, erlebbar zu machen? Wenn wir darauf warten, dass die Amtskirche es richtet, wird es wohl schwierig. Wenn wir begreifen, dass wir die Kirche sind, dass es unsere Aufgabe ist, die Botschaft von Ostern nahbar, fassbar, begreifbar zu machen, dann kann auch bei uns der Zweifel und die Angst vor der Zukunft der Kirche einer begründeten Hoffnung weichen.
Und genau dazu lädt uns das Beispiel des heutigen Evangeliums ein, sich einlassen darauf, dass der Herr wahrhaftig auferstanden ist.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien noch eine gesegnete Osterzeit.
Ihr Diakon
Klaus Pöppel