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Ferien-Er-fahrungen
Jeder macht so seine Erfahrungen im Laufe des Lebens, manche bleiben an der Oberfläche und verändern die Menschen nicht. Andere Erfahrungen dringen tief ein, beleben oder zerstören von innen her, haben eine lang andauernde Wirkung. Von solchen Erfahrungen kann oder will man sich nicht trennen.
Auch die Jünger machen mit Jesus so ihre ganz eigenen Erfahrungen. In der Erzählung vom Sonntag (Mt 8, 23-27) wollen Jesus und seine Jünger in einem Boot auf die andere Seite des See Genezareth. Die Geschichte könnte so angenehm weitergehen, wie wir es uns auch für unsere Ferien wünschen würden: Sie ließen sich über den spiegelglatten See in den Sonnenuntergang gleiten, Jesus öffnete seinen riesigen Picknickkorb und alle konnten endlich mal ordentlich reinhauen und danach ein Nickerchen halten.
Was die Jünger wirklich erwartete, könnte anders nicht sein. „Plötzlich brach auf dem See ein gewaltiger Sturm los, sodass das Boot von den Wellen überflutet wurde“, berichtet Matthäus. Und das Beste: Jesus scheint das alles gar nicht zu kümmern. Während seine Jünger schon mit ihrem Leben abschließen, schläft er. So kann Nachfolge auch aussehen.
Aber solche Ferien-Erfahrungen wünsche ich Ihnen nun wirklich nicht. Was ich Ihnen aber wünsche? Genießen Sie die kostbaren Tage der Ferien.

Benedikt Fritz, Gemeindereferent
Benedikt Fritz, Gemeindereferent

Es ist nicht nur ein Zurücklassen der manchmal so einschnürenden Lebensumstände, es ist vor allem jenes immer neue Maß an Erfahrungen, das die Ferien so wichtig macht. Dabei geht es schon im wörtlichen Sinne darum, die Welt zu erfahren, „hineinzufahren“ in bisher unbekannte Gegenden, Neues zu entdecken und so reicher zu werden an guten Endrücken. Das sind die segensreichen Erfahrungen, die sich unserem Innern einprägen und zu einem unverlierbaren Besitz werden.
In einem Lied von Reinhard Mey heißt es: „Wie manches, dem wir kaum Beachtung schenken, uns dennoch für ein ganzes Leben prägt, und seinen bunten Stein wie ein Andenken ins Mosaik unserer Seele trägt.“ Was in diesen Tagen des Urlaubs, also der Erlaubnis, wieder Mensch zu werden und zu sein – Urlaub und Erlaubnis hängen vom Wort her zusammen -, was in diesen Tagen ins Mosaik unserer Seele eindringt, sollte „bedacht“ sein.

Gute Erfahrungen mit den Menschen und der Schöpfung, und auf diesem Wege eigentlich auch wieder mit dem, der diese Schöpfung ins Leben gerufen hat, sind für uns tatsächlich lebensnotwendig. Die Sehnsucht nach frohen Ferien ist die Sehnsucht nach guten Erfahrungen.
Das wünsche ich Ihnen,
ihr Gemeindereferent Benedikt Fritz

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