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Emmaus – Kein Ort, sondern ein Lebensweg…
Liebe Schwestern und Brüder in Christus,
es sind inzwischen schon zwei Monate, dass ich bei Euch bin. Schön, dass Ihr alle da seid. Mittlerweile erkennen mich viele Erstkommunionkinder schon auf der Straße und rufen mich beim Namen: „Hallo, Pastor Remias!“ Das freut mich sehr. Die Eucharistiefeiern mit den vielen Kindern und Familien am Palmsonntag und in der Karwoche haben mich sehr berührt. Dank sei Gott, dass wir jedes Jahr unsere Herzen vom Auferstandenen anrühren und von seiner Botschaft entbrennen lassen dürfen. Ich freue mich, dass unser Glaube Euch noch bewegt und dass das Feuer des Glaubens und der Liebe Christi in Euren Kindern entzündet wird. Ja, Gott freut sich darüber, dessen bin ich sicher.
Als Kind einer Familie von Fischern wollte ich auch schon immer gerne für Jesus Menschenfischer werden, d.h. miteinander unterwegs sein, Begegnungen haben, erzählen und zusammen essen, wie es im heutigen Sonntagsevangelium von den Jüngern und von Jesus berichtet wird.
Auf dem Weg nach Emmaus begegnete Jesus zwei Jüngern. Bedrückt und ausgebrannt über den Kreuzestod Jesu gingen sie wieder in ihr altes Leben zurück. Ihre Erwartungen waren enttäuscht, und sie hatten alles verloren. Da ging Jesus mit ihnen, Seite an Seite, aber sie erkannten ihn nicht. Sie erzählten ihm den Grund ihrer Trauer, nämlich was alles mit Jesus passiert war. Aber dann öffnet Jesus ihnen das Herz und nimmt sie hinein in seine Auferstehung: Sie erkennen ihn beim Brotbrechen!
Die Jünger sind vielleicht nicht nur traurig, weil ihre Erwartungen enttäuscht wurden, sondern sie sorgen sich auch um Gottes Verheißungen für die Menschen. Ich würde gerne an der Seite der Menschen gehen, die alles verloren haben durch Unrecht, Gewalt, Krieg oder anderes in dieser Welt.

Ich stelle mir auch die Frage: Warum treten viele Gläubige hier aus der Kirche aus? Warum werden die großen und wunderschönen Kirchen leer? Ergibt mein „Mit-Gehen“ keinen Sinn mehr? Wie weit muss sich die Kirche den Erwartungen der Menschen anpassen? Wie kann ich für Jesus werben und einladen?
Der auferstandene Jesus geht den ganzen Weg mit den Jüngern, bis ihre inneren Augen offen sind und sie ihn erkennen können. Jesus geht auch mit uns auf dem Lebensweg. Emmaus ist auch in uns; wir dürfen Jesus an unserer Seite wissen und ihm unser Herz ausschütten. Gott sucht und findet uns, noch bevor wir uns auf die Suche nach Gott machen. Gott liebt uns mehr, als wir uns vorstellen könnten, ihn zu lieben. Das Licht des auferstandenen Jesus folgt uns und sucht uns, um uns zu ihm zurückzubringen.
Ich wünsche Euch Zuversicht aus der Begegnung mit dem Herrn, wenn er bei der Eucharistie das Brot für uns bricht. Ich wünsche, dass wir vielen Menschen von dieser Erfahrung Zeugnis geben können, damit sie in der Feier der Eucharistie Jesus im Brot erkennen und so das Leben in Fülle haben. Als Jesus das Brot brach, wurden ihre Augen und ihre Herzen mit Hoffnung und unendlicher Freude erfüllt!
Ich wünsche Euch allen Gottes Segen zum 3. Ostersonntag!
Euer Pastor Remias

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