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Katholische Pfarrei Heiliger Martin · Paderborn Schloß Neuhaus, Sande, Sennelager, Mastbruch · Impressum | Datenschutzerklärung 

Diese Frage spielt in unserem Alltag eine relativ große Rolle. Insbesondere Kinder klagen oft, dass Eltern/Großeltern nicht gerecht oder unfair sind. Sie empfinden die Behandlung der Geschwister als intensiver oder bevorzugter, nehmen Aufgaben der Mitarbeit im Haushalt als ungerecht wahr oder benutzten die Worte als Floskel, um ihren Unmut über Gesagtes oder Aufforderungen kund zu tun.

Auch wir Erwachsenen können uns nicht davon lossprechen, dass das Thema Gerechtigkeit eine hohe Bedeutung hat, spielt es doch auch gesellschaftlich eine große Rolle. Soziale Gerechtigkeit ist ein Schlüsselthema für die Politik! Jeder Mensch hat ein Recht auf Chancengleichheit und gute Lebensbedingungen. Warum sind wir dann trotzdem oftmals neidisch? Das liegt wohl in der Freiheit des Menschen und unserem Streben nach Erfolg. Immer schneller, immer weiter, immer glücklicher? Das Evangelium des heutigen Sonntages greift diese Thematik auf.

Jesus erzählt die Geschichte von den Arbeitern im Weinberg. Auf den ersten Blick fühlen wir eine große Ungerechtigkeit. Haben doch die ersten Arbeiter den ganzen Tag in der Hitze der Weinberge schwere Arbeit verrichtet und nun bekommen sie den gleichen Lohn wie die Arbeiter, die „erst kurz vor Feierabend“ dazugekommen sind? Was soll daran fair und gerecht sein? Um das wahrnehmen zu können, müssen wir den Blickwinkel ändern und die Geschichte aus dem Blickwinkel Gottes betrachten, aus dem Blickwinkel der Liebe. Es geht nicht um einen fairen Lohn für die Leistung, es geht um einen fairen Lohn, um genug zum Leben zu haben.

Aus dieser Perspektive fällt es mir deutlich leichter, den Lohn als gerecht zu empfinden. Leider gelingt der Perspektivwechsel im Alltag nicht direkt, aber rufen wir uns die Liebe als Grundlage immer wieder ins Gedächtnis! Aus der Perspektive Gottes – der Liebe – ergibt sich auch die Möglichkeit, Kindern Ungerechtigkeit als fair zu erklären. Lieben wir doch unsere Kinder alle gleich, nicht wegen ihrer Leistung, einfach wegen ihres Daseins. Und doch wollen wir für sie ein gutes und glückliches Leben, dafür muss der Eine vielleicht mehr lernen oder länger Hausaufgaben machen als der Andere, da ist es doch nur fair, wenn wir sie dabei unterstützen oder?

Ihre Gemeindeassistentin Andrea Rudolphi

Andrea Rudolphi, Gemeindeassistentin
Andrea Rudolphi, Gemeindeassistentin
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