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Diakon Andreas Kirchner
Diakon Andreas Kirchner

Ihr seid meine Freunde ?/!
Wie mich der Vater liebt, so liebe ich euch, so spricht Jesus im Evangelium vom Sonntag zu seinen Jüngern. Dazu passt, dass Jesus seinen Jüngern sagt, sie seien keine Knechte mehr, sie seien Freunde.
Mit Knechten kann man zusammenarbeiten, Knechte kann man – zumindest damals – für sich arbeiten lassen. Man kann sie mögen. Aber lieben, lieben wird man Freunde – und nicht Knechte.
„Ihr seid meine Freunde“. Dieses Jesuswort möchten wir wohl gerne auf uns selbst beziehen.
Es ist ein Wort, das uns anspricht, das uns gut tut.
Aber dann: Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben,
Das passt doch irgendwie nicht ins Bild. Das hakt doch.

Was ist das für ein Freund, der mir seine Liebe zusagt, solange ich seine Gebote halte, solange ich tue was er sagt, solange ich gehorche.
Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage?
Das klingt zunächst mal so ähnlich wie wenn Eltern ihren Kindern sagen: Wenn du dein Zimmer aufräumst, hab ich dich wieder lieb.
Wollen wir das hören in Jesu Abschiedsreden? Dann sind wir ja doch wieder Knechte, die Geboten gehorchen – und nicht Freunde, die geliebt werden.
Ich glaube, wir sollten uns diesem Zusammenhang von Liebe und Geboten und Knechtschaft ganz anders nähern.
Jesus nimmt bei seiner Rede den Ausgang von der Liebe zwischen ihm und dem Vater. Diese Liebe setzt sich fort in der Liebe Jesu zu den Jüngern, zu den Menschen.
Und eben diese Liebe soll auch zwischen den Menschen bestehen.
Das ist mein Gebot, dass ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe.

Wenn wir Menschen das umsetzen, wenn wir dieses eine Gebot der Nächstenliebe wirklich beherzigen, dann werden wir einander nichts Schlechtes antun,
Dann werden wir nicht morden, verletzen, stehlen, lügen, betrügen, …
Dann brauchen wir kein Verbot des Stehlens, des Mordens, des Betrugs.
Und diese Nächstenliebe soll unser Handeln prägen, nicht Gebote und Verbote.
Dann sind wir keine Knechte sondern Freunde.
Dies ist mein Gebot, liebet einander wie ich euch geliebt habe.

Einen schöneren Gedanken hätte uns Jesus zum Abschied nicht hinterlassen können.
Ihr Diakon Andreas Kirchner

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