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Katholische Pfarrei Heiliger Martin · Paderborn Schloß Neuhaus, Sande, Sennelager, Mastbruch · Impressum | Datenschutzerklärung 

In drei Wochen, am Sonntag, ist es endlich so weit: Die Wählerinnen und Wähler werden ihre Entscheidungen getroffen haben. Vielleicht wird der Eine oder die Andere denken: „Endlich ist es vorbei – die TV-Duelle, der Wahlkampf, die ständigen Beschimpfungen und der Populismus. Welch eine Erleichterung, dass alles hinter uns liegt!“
Doch starke Worte sind nicht per se negativ; sie können manchmal sogar wichtig und notwendig sein. Ähnliches findet man auch bei den Propheten des Alten und Neuen Testaments: Sie prangerten die Missstände ihrer Zeit und die Schwächen der Menschen ungeschönt an. Diese Propheten sahen sich als Sprachrohr Gottes, als Heilsbringer in seinem Namen. Aufgrund der Herzenshärte ihrer Zuhörer waren klare Worte oft unerlässlich – vielleicht ähnlich wie die protestantische Bischöfin Mariann Edgar Budde, die vor laufenden Kameras von Präsident Trump forderte, er solle Mitgefühl mit Migranten und der LGBTIQ+-Community zeigen.

Was zeichnet jedoch einen Propheten oder eine Prophetin aus? Diese Sprecher Gottes waren frei von jeglicher Rechthaberei. Sie vertraten nicht ihre eigenen Meinungen und handelten nicht aus Eigeninteresse, sondern ausschließlich im Namen Gottes. Daher konnten sie auch ohne Beschimpfungen und Beleidigungen auskommen. So unbequem sie oft waren, so notwendig waren sie zugleich. Die schlimmste Zeit war immer die, in der es keine Propheten mehr gab – keine Wegweiser, die aus der Dunkelheit führten. Das Fehlen von Propheten war eine Strafe Gottes.

Es ist nicht einfach zu beurteilen, ob wir heute in einer prophetenlosen Zeit leben (ich bin der Meinung, dass es sie durchaus auch heute gibt!).

Benedikt Fritz, Gemeindereferent
Benedikt Fritz, Gemeindereferent

In der Vielzahl unserer Herausforderungen sind deutende und klare Stimmen von großer Bedeutung.

Doch wo findet man sie? Ich denke, dass die Propheten unserer Zeit nicht unbedingt nur vor Mikrofonen oder in den Social-Media zu finden sind. Lautstärke allein macht noch keinen Propheten aus. Manchmal begegnet man in der Familie, in der Nachbarschaft oder am Arbeitsplatz jemandem, der ruhig und unbeirrt seinen Überzeugungen folgt, unabhängig von Mehrheiten und Rechthaberei. Gelegentlich kann man einem echten Propheten begegnen, dessen bin ich mir sicher!

Ihr Gemeindereferent Benedikt Fritz

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