Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst. Das Doppelgebot der Gottes- und Nächstenliebe ist das Thema dieses Sonntags. Eigentlich eine ganz klare Botschaft, an der es wenig zu interpretieren gibt. Doch wie kann ich dies in meinem alltäglichen Leben umsetzen? Was bedeutet dies für unsere Gesellschaft? Wir erleben gerade genau das Gegenteil. Das Motto auf den Straßen von Berlin oder anderswo lautet doch vielmehr: Hass, Auge um Auge, Gewalt antwortet auf Gewalt. Wir als Christinnen und Christen in einem relativ sicheren und stabilen Umfeld dürfen uns sicher nicht anmaßen, die Konfliktparteien im nahen Osten belehren zu wollen. Aber wir sollten hier versuchen, die Konflikte nicht weiter anzuheizen. Viele aus unserer Gemeinde waren schon im Heiligen Land, haben die Stätten besucht, an denen Jesus von der Nächstenliebe gesprochen hat. Wer Freunde in Israel hat, erlebt die Situation natürlich anders, als Menschen, die Angehörige im Gaza-Streifen haben. Aber wenn wir hier hasserfüllt aufeinander zugehen, nützt dies keiner Seite. Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst, heißt, den Anderen zu zuhören, zu versuchen, zu mindestens Verständnis für eine andere Sichtweise zu haben. Das Denken an Jesu Doppelgebot hilft uns vielleicht, die Stimmung nicht weiter anzuheizen.
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Wochenende und hoffentlich mehr Frieden.
Ihr Diakon
Klaus Pöppel