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Katholische Pfarrei Heiliger Martin · Paderborn Schloß Neuhaus, Sande, Sennelager, Mastbruch · Impressum | Datenschutzerklärung 

Sehr unerwartet und kurzfristig müssen wir uns in unseren Gemeinden auf eine personelle Veränderung einstellen.
Pastor Dr. Yesudasan Remias wird unsere Pfarrei nach gut eineinhalb Jahren wieder verlassen und eine neue Stelle antreten. Der Grund für diesen überraschenden Schritt liegt fast ein Jahr zurück. In einem ausführlichen Gespräch mit der Personalabteilung hat Pastor Remias den Wunsch geäußert, seine Stelle von einem Beschäftigungsumfang von aktuell 75 % auf 100 % aufgestockt zu bekommen. Es wurde signalisiert, dass im Hinblick auf die Größe und vor allem auf die aktuell immer angespanntere personelle Situation in vielen anderen Pastoralen Räumen in unserem Erzbistum, die gewünschte 100%-Stelle nicht in unserer Pfarrei eingerichtet werden kann. Vor einigen Tagen wurde uns die Entscheidung des Erzbistums dann mitgeteilt, dass Pastor Dr. Remias eine 100 %-Stelle an einem anderen Ort in unserem Erzbistum antreten kann. Die Veröffentlichung soll zunächst am neuen Einsatzort bekannt gegeben werden.
Nachdem der genaue Zeitplan mit der Personalabteilung abgestimmt werden konnte, ist heute eine Veröffentlichung möglich. Durch persönliche Beziehungen von Pastor Dr. Remias ist – seit einigen Tagen – diese personelle Veränderung schon bekannt und wird aus persönlicher Verbundenheit emotional diskutiert. Das ist nachvollziehbar. Grundsätzlich dürfen Personalangelegenheiten aber aus Verschwiegenheit und Datenschutz nicht öffentlich diskutiert und entschieden werden. Zum Schutz jedes Mitarbeitenden werden Personalentscheidungen nach persönlichen Gesprächen in der Personalabteilung getroffen und nicht vor Ort in den Gemeinden, nicht in unseren Gremien und auch nicht vom leitenden Pfarrer!

Mit Blick auf die Situation in unserer Pfarrei und den von Pastor Dr. Remias geäußerten Wunsch nach einer 100%-Stelle, hat die Personalabteilung des Erzbistums folgende Lösung gefunden: Damit Pfarrer Dirksmeier nicht als einziger Priester vor Ort allein ist, wird Pastor Chinemelu Emehelu aus Nigeria mit einem Beschäftigungsumfang von 50% in unsere Pfarrei kommen. Er soll in Mastbruch wohnen und Eucharistiefeiern, Taufen, Beerdigungen sowie Trauungen übernehmen. Der Schwerpunkt soll aber auf seinem Promotionsstudium liegen, das er an der Theologischen Fakultät in Paderborn beginnen wird. Pastor Emehelu ist seit über 10 Jahren bereits in Deutschland und war zuletzt im Erzbistum Köln tätig. Er wird sich auf seine eigene persönliche Art und Weise einbringen und freut sich auf die Begegnung mit vielen neuen Menschen in der Pfarrei Hl. Martin.

Mit seiner offenen und fröhlichen Art wird Pastor Dr. Remias vielen in unseren Gemeinden fehlen. Bei allem Unverständnis, das die Versetzung von Pastor Dr. Remias hervorrufen mag, bleibt doch festzuhalten, dass die Bistumsleitung die von Pastor Dr. Remias geäußerte Bitte sehr ernst nimmt und seinem Wunsch nach einer vollen Stelle nachkommt. Für den persönlichen Einsatz in der Pfarrei gilt es daher Dank zu sagen. Dazu wird im Anschluss an die Eucharistiefeier am Sonntag, 27. Oktober 2024 um 11 Uhr in Mastbruch Gelegenheit sein. Mit Blick auf die persönliche Situation der Trauer, in der Pastor Dr. Remias sich nach den schmerzlichen Verlusten in seiner Familie befindet, hat das Erzbistum Paderborn ihm, vor Antritt seiner neuen Stelle, eine vierwöchige Sabbatzeit zur Erholung angeboten.

Diese für uns alle auf die unterschiedlichste Weise herausfordernde Situation lässt noch etwas sehr deutlich werden: Der Veränderungsprozess in unserem kirchlichen Leben vor Ort schreitet unaufhaltsam voran. In spätestens drei Jahren wird es für mindestens zwei Jahre keine Priesterweihe in unserem Erzbistum mehr geben. In diesem Jahr haben sich keine neuen Studierenden an unserer Theologischen Fakultät bzw. nur einige wenige an der Katho für den Beruf des Gemeindereferenten eingeschrieben. Zudem nimmt die Zahl aktiver Christinnen und Christen sichtbar – für uns alle – ab. Dafür kann man sowohl den Strukturwandel der Kirche als auch Entscheidungen der Bistumsebene verantwortlich machen. Das vor Ort wünschenswerte ist nicht mehr wie gewohnt möglich. Die Gründe sind aber sicherlich weitreichender und vielfältiger.

Pfarrer Tobias Dirksmeier
Pastor Dr. Yesudasan Remias
Stefan Nagels, Personalabteilung pastorales Personal

14. Kulturnacht Schloß Neuhaus

Unsere nächste Kulturnacht Schloß Neuhaus macht Lust auf „Weite“
„Die Weite des Himmels, die endlosen Horizonte, die Freiheit, die in jedem Atemzug liegt! Das ist Leben!“ meint die Weite. Die Enge widerspricht: „Das nennst du Leben? Ein zielloses Umherirren in einem endlosen Raum? Keine Sicherheit, keine Struktur, keine Nähe!“  So heißt es in einem Dialog des Schauspielers Jan Gerrit Brüggemann, bekannt vom Theater Paderborn. Er wird mit verschiedenen Rezitationen das Leitwort der kommenden Kulturnacht ins Wort bringen. Gerade in der aktuellen gesellschaftlichen Spannung soll diese Anregungen geben, wie Menschen die Enge in Gedanken und Handeln überwinden und die „Weite“ in ihrem Alltag als Gewinn erleben können.

Wie immer in der Kulturnacht gibt es einen bunten kulturellen Mix. Yukinobu Ishikawa hat den weiten Weg aus Japan nach Westfalen gefunden und bringt ungewohnte Klänge am Marimbaphon in den Abend ein. Ganz anders das A Cappella Ensemble Westwood Singers aus Westenholz: „Super Gruppe, tolle Texte, Sänger alle hervorragend,“ ist im Netz über sie zu lesen. Auch das verspricht eine musikalische Weite.

Drei interessante Menschen bringen ihre Lebenserfahrungen ein. Giano Weiss ist Sinto, lebt in Paderborn, engagiert sich gegen immer noch stattfinde Diskriminierung von Sinti und Roma und will aufzeigen, wie Alltagsrassismus und Vorurteile zu überwinden sind. Anja Fecke arbeitet im Auftrag des Erzbistums Paderborn u.a. im Bereich der queersensiblen Pastoral und will den Blick weiten, damit Menschen mit unterschiedlichen Lebensentwürfen wertgeschätzt und ohne Diskriminierung leben können. Schließlich wird der Fluglehrer Dieter Lipsewers vom Luftsportverein Geseke in die Weite über die Wolken führen und berichten, wie junge Piloten erstmals ganz ohne Begleitung abheben.

Diese Impulse werden musikalisch unterbrochen vom heimischen Alejandro Peters am Akkordeon, der schon bei der letzten Kulturnacht begeisterte. Von der Manufaktur „Cheeze“ gibt es eine Fotoausstellung zum Thema der „Weite“. Die Kulturnacht im Raum der Kirche St. Michael beginnt mit dem zukunftsgerichteten Satz des Psalmisten: „Er führte mich hinaus ins Weite, er befreite mich, denn er hatte an mir Gefallen“ und endet mit dem mutmachenden Lied „Vertraut den neuen Wegen“.

Diese Kulturnacht Schloß Neuhaus ist schon die 14. Auflage in ihrer Reihe. Das zweistündige Programm beginnt am Freitag, 20. September 2024
um 20 Uhr in der Pfarrkirche St. Michael, Sennelager, Bielefelder Straße.

Das veranstaltende „Team Kultur“ unserer Pfarrei St. Martin und der Evangelischen Kirchengemeinde sowie die Mitwirkenden freuen sich auf viele Besuchenden, die im Anschluss noch zum Glas Wein oder Wasser eingeladen sind. Der Eintritt ist frei.

Der Schauspieler Jan Gerrit Brüggemann vom Theater Paderborn rezitiert bei der 14. Kulturnacht Gedanken zur „Weite“

 

„Tu dir was Gutes ! Heirate!“

–   Gottesdienst mit Paaren, die ein Jahr verheiratet sind –

„Wie schön, dass wir uns noch einmal erinnern durften!“ – „Wir haben den Nachmittag so genossen!“ – „Das war Quality-time für Paare!“

Das waren einige der äußerst positiven Äußerungen der TeilnehmerInnen des ersten Brautleute-Erinnerungsgottesdienstes der katholischen Pfarrei Heiliger Martin Schloß Neuhaus und der evangelischen Christuskirche. Bei strahlendem Wetter fanden sich Paare, die im letzten Jahr „Ja“ zueinander gesagt haben, auf der Wiese an der Kirche St. Joseph zusammen, um einen sehr persönlich gestalteten Gottesdienst zu feiern um an verschiedenen Stationen zu zweit das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen, sich mit dem Thema „Zeit für uns“ auseinander zu setzen und ihre Kreativität bei der Gestaltung eines Weinglases zur Erinnerung unter Beweis zu stellen. Den sehr gelungenen Nachmittag beendeten alle mit einem gemeinsamen Abendessen an geschmackvoll und festlich geschmückten Tischen. Die vielen „Ahs“ und „Ohs“ waren für die Projektgruppe, bestehend aus den Mitgliedern des Pfarrgemeinderates Mirjam Friedrich und Annerose Gierlichs-Berg und der Pastoralreferentin Karin Lücke, Dankeschön genug.

An eine Wiederaufnahme dieses Projekts und der eventuellen Ausweitung auf weitere Ehejubiläen ist gedacht.

Nachdem aus restauratorisch-konservatorischer Sicht die dringende Empfehlung ausgesprochen wurde, dass der Holzkorpus des Wegekreuzes in der Hatzfelder Straße nicht mehr im Freien angebracht sein sollte, nahm Familie Meier – die heutigen Eigentümer des Wegekreuzes – mit uns Kontakt auf. Auch wenn es keine historisch gesicherten Aufzeichnungen gibt, so ist doch mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass dieser Korpus aus dem 18. Jh. und ursprünglich aus der Pfarrkirche in Schloß Neuhaus stammt. Zudem wird vermutet, dass der Korpus aus der Werkstatt der Paderborner Bildhauer Pütt stammt.
Nach einem ersten Gespräch entstand die Idee, den Korpus auch wieder in die Kirche zu bringen. So hat er jetzt – angebracht auf einem neu dafür angefertigten Kreuz – seinen Platz in der Ulrichskapelle gefunden.
Damit aber auch am Wegekreuz in der Hatzfelder Straße wieder ein Korpus angebracht werden konnte, wurde von der Firma Ars Colendi ein Abguss vom Original erstellt. Auch die Replik ist jetzt am Wegekreuz angebracht und hat segnend die Arme über alle ausgebreitet, die am Kreuz vorbeigehen oder bewusst vor dem Kreuz verweilen und um den Segen bitten.
Ich freue mich sehr über dieses gelungene Projekt und danke allen Beteiligten ganz herzlich!
Pfarrer Tobias Dirksmeier

Im August 2017 wurden die Kirchenbänke aufgrund von Schädlingsbefall aus der Kirche entfernt. Bei einer Inaugenscheinnahme der Bänke vor einigen Wochen wurde festgestellt, dass sie in einem sehr schlechten Zustand sind. Eine kostenintensive Aufarbeitung wäre notwendig gewesen.

Da wir aktuell noch kein Immobilienkonzept haben und sich unsere Teilnahme am Bistumsprozess der Entwicklung einer Immobilienstrategie noch hinziehen wird, hat der Kirchenvorstand beschlossen 60 Kirchenstühle (inklusive Kniemöglichkeit) zu erwerben. Diese Stühle stehen nun seit dieser Woche in der Kirche. Da die Stühle miteinander verbunden sind, erhöht sie vor allem die Sicherheit, insbesondere für unsere älteren Kirchenbesucher. Auch die Möglichkeit der Ablage des Gotteslobes ist wieder gegeben.

Grundsätzlich ist es aktuell sehr schwer, solche Investitions-Entscheidungen zu treffen, ohne zu wissen, auf welche Gebäude ein späteres Immobilienkonzept Auswirkungen haben wird. Daher hoffen wir, mit den schönen neuen Stühlen erstmal eine gute Lösung gefunden zu haben.

Wir wünschen Euch und Euren Familien, Paten und Freunden
einen gesegneten Festtag.

Ihr Seelsorgeteam und das Team der Firmkatecheten.

Herzlichen Dank!

An alle, die zum guten Gelingen der Firmung und des Festgottesdienstes beigetragen haben.
Vielen Dank an alle, die im Verborgenen mitgeholfen haben.
Vielen Dank für die gute Zusammenarbeit.

Karin Lücke, Pastoralreferentin

 

 

Die Kirchengilde St. Heinrich und Kunigunde macht, durch den Einsatz ihrer Mitglieder,
einen Besuch der historischen Kirche Schloß Neuhaus an allen Sonn- und Feiertagen möglich.

Geöffnet ist von 14.00 bis 18.00 Uhr. (Von Mai bis Oktober).

Eintritt erwünscht!

Erklärung der deutschen Bischöfe

Deutschland durchlebt eine turbulente Zeit. Die Stimmung ist aufgewühlt und die Gesellschaft polarisiert. Ein wachsender Teil der Bevölkerung lässt sich von rechtsextremistischen oder rechtspopulistischen Bewegungen ansprechen. Im rechtsextremen Milieu wird unter dem Schlagwort „Remigration“ darüber diskutiert, Menschen mit Migrationshintergrund aus dem Land zu drängen. Dass sich dagegen auf den deutschen Straßen eine lebhafte und starke Protestbewegung Gehör verschafft, unterstützen wir Bischöfe ausdrücklich. Wer aus demokratischem, freiheitlichem und menschenfreundlichem Geist heraus seinen Widerstand gegen die Machenschaften der Rechtsextremisten bekundet, verdient unser aller Unterstützung und Respekt. Gut, dass zahlreiche Christinnen und Christen so engagiert mitwirken und sich für Menschenwürde, Menschenrechte und Demokratie einsetzen!

Wir sehen mit großer Sorge, dass sich radikales Denken verstärkt und sogar zum Hass auf Mitmenschen wird – vor allem aufgrund ihrer Religion, Herkunft oder Hautfarbe, wegen des Geschlechts oder ihrer sexuellen Identität. Im Hintergrund dieser Entwicklung sehen wir die Vielzahl von Krisen, die Deutschland und Europa seit Jahren erleben. Die Weltfinanzkrise des Jahres 2008 und die Euro-Schuldenkrise haben zu Verunsicherungen und auch zu realen Verlusterfahrungen geführt. Die hohe Zahl von Geflüchteten, die seit 2015 nach Europa und vor allem nach Deutschland gekommen sind, hat bei Vielen die Bereitschaft zum Engagement geweckt, bei nicht Wenigen aber Gefühle der Überforderung erzeugt. Die Corona-Pandemie hat das Leben vieler Menschen radikal verändert. Schließlich hat der Krieg gegen die Ukraine die Annahme tiefgreifend erschüttert, dass der Friede in Europa auf festen Pfeilern steht. Auch Terror und Krieg im Nahen Osten reihen sich in dieses Krisenszenario ein. Zu alldem treten die großen Herausforderungen unserer Zeit, wie der Klimawandel und die tiefgreifenden Veränderungen durch den digitalen Fortschritt. Beunruhigung und Zukunftsangst nehmen zu. Die Vielzahl der Krisen darf aber nicht zum Nährboden für die Erosion des zivilen demokratischen Bewusstseins und für das Anschwellen extremistischer Positionen werden.

Deutschland und Europa haben im 20. Jahrhundert den Aufstieg und Fall mehrerer extremistischer Ideologien und Bewegungen erlebt. Deren katastrophale Folgen mahnen auch heute zur Wachsamkeit. Die Kirche weist deshalb alle Formen des Extremismus mit Nachdruck zurück. Sie sind unverantwortliche Gefährdungen des Gemeinwohls und der freiheitlichen Ordnung. Gegenwärtig stellt der Rechtsextremismus die größte Bedrohung extremistischer Art für unser Land und für Europa dar.

Der Rechtsextremismus behauptet die Existenz von Völkern, die angeblich in ihrem „Wesen“ und in den kulturellen Lebensgestalten scharf von den anderen Völkern abgegrenzt werden können. Man spricht von „natürlichen“ und „künstlichen“ Nationen. Das Volk ist für diese Ideologie eine Abstammungs-, letztlich eine Blutsgemeinschaft. Das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft, religiöser Zugehörigkeit und kultureller Prägung wird von diesem Denken deshalb prinzipiell infrage gestellt, wenn nicht gar verworfen. Das Volk wird als „Ethnos“ gedacht, als Gemeinschaft der ethnisch und kulturell Gleichen oder Ähnlichen. Dies ist die Ideologie des völkischen Nationalismus. Nach den Gräueln des Nationalsozialismus versteht unser Grundgesetz das Volk hingegen aus gutem Grund als „Demos“, d. h. als Gemeinschaft der Gleichberechtigen, die auf der Grundlage der Menschen- und Bürgerrechte unsere Gesellschaft gemeinsam aufbauen und gestalten.

Rechtsextremistische Gesinnungen und Konzepte zielen fundamental auf Ab- und Ausgrenzung. In diesem radikalisierten Denken wird die gleiche Würde aller Menschen entweder geleugnet oder relativiert und somit zu einem für das politische Handeln irrelevanten Konzept erklärt. Für die Kirche aber ist klar: Jeder Mensch besitzt eine unantastbare und unverfügbare Würde. Sie gründet in der Gottebenbildlichkeit aller Menschen und ist die Basis der Menschenrechte. So ist die Menschenwürde der Ausgangs- und Zielpunkt des christlichen Menschenbildes. Dieses Denken hat auch in unserer Verfassung seinen Niederschlag gefunden. In scharfer Abgrenzung zum Nationalsozialismus und zur Neuen Rechten bekennt sich das Grundgesetz ausdrücklich zur fundamentalen, die staatliche Ordnung und das gesamte gesellschaftliche Miteinander bestimmenden Bedeutung der Menschenwürde.

Die Konzentration auf das kulturell homogen gedachte eigene Volk geht notwendig einher mit einer Verengung des Solidaritätsprinzips, das in der katholischen Soziallehre zentrale Bedeutung hat und eine Leitidee der deutschen Verfassung darstellt. Rechtsextreme verlangen nach einem „Sozialpatriotismus“, womit sie die Solidarität innerhalb des völkisch-national verstandenen Volkes meinen. Wer diesem nicht angehört, soll weniger Rechte und weniger soziale Teilhabe genießen, auch wenn er in Deutschland lebt und arbeitet. Damit wird die Axt an die Wurzeln der Demokratie gelegt, die vom Gedanken der gleichen Rechte aller bestimmt ist. Allen, die nicht der eigenen Gemeinschaft zugehören, wird Solidarität verweigert. Das gilt für Schutzsuchende, die man generell nicht mehr ins Land lassen will. Und es gilt für die Bedürftigen andernorts: Entwicklungszusammenarbeit mit armen Ländern wird deshalb ebenso abgelehnt wie die Unterstützung von Staaten, die – wie die Ukraine – angegriffen werden und um ihr Überleben ringen.

Die Sicht der Kirche ist eine andere: Politisch, religiös oder rassistisch Verfolgte und Kriegsflüchtlinge müssen in unserem Land auch weiterhin Aufnahme finden. Und: Der Begriff des Gemeinwohls hat für die Kirche stets einen universalen Horizont. Daher treten wir für multilaterale Zusammenarbeit und Solidarität ein – auf Ebene der Europäischen Union ebenso wie weltweit.

Rechtsextremismus hat es in Deutschland und Europa auch nach dem Zweiten Weltkrieg gegeben. In den vergangenen Jahren haben sich rechtsextreme Haltungen in der Gesellschaft jedoch stark verbreitet, sie sind „sagbar“ geworden und gewinnen an Einfluss. Nach mehreren Radikalisierungsschüben dominiert inzwischen vor allem in der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) eine völkisch-nationalistische Gesinnung. Die AfD changiert zwischen einem echten Rechtsextremismus, den der Verfassungsschutz einigen Landesverbänden und der Jugendorganisation der Partei attestiert, und einem Rechtspopulismus, der weniger radikal und grundsätzlich daherkommt. Der Rechtspopulismus ist der schillernde Rand des Rechtsextremismus, von dem er ideologisch aufgeladen wird. In beiden Fällen wird stereotypen Ressentiments freie Bahn verschafft: gegen Geflüchtete und Migranten, gegen Muslime, gegen die vermeintliche Verschwörung der sogenannten globalen Eliten, immer stärker auch wieder gegen Jüdinnen und Juden.

Wir sagen mit aller Klarheit: Völkischer Nationalismus ist mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar. Rechtsextreme Parteien und solche, die am Rande dieser Ideologie wuchern, können für Christinnen und Christen daher kein Ort ihrer politischen Betätigung sein und sind auch nicht wählbar. Die Verbreitung rechtsextremer Parolen – dazu gehören insbesondere Rassismus und Antisemitismus – ist überdies mit einem haupt- oder ehrenamtlichen Dienst in der Kirche unvereinbar.

Wir appellieren an unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger, auch an jene, die unseren Glauben nicht teilen, die politischen Angebote von Rechtsaußen abzulehnen und zurückzuweisen. Wer in einer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft leben will, kann in diesem Gedankengut keine Heimat finden. Wer Parteien wählt, die mindestens in Teilen vom Verfassungsschutz als „erwiesen rechtsextremistisch“ eingeschätzt werden, der stellt sich gegen die Grundwerte des menschlichen Zusammenlebens und der Demokratie in unserem Land.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Das klare Votum gegen jede Form des Rechtsextremismus bedeutet in keiner Weise, dass die Kirche sich dem Dialog mit jenen Menschen entziehen wird, die für diese Ideologie empfänglich, aber gesprächswillig sind. Auch radikale Thesen sollen diskutiert, sie müssen aber auch entlarvt werden. Klarer Widerspruch gegen den Rechtsextremismus bedeutet ebenso wenig, dass existierende wirtschaftliche und gesellschaftliche Probleme – etwa bei der Verwirklichung der sozialen Gerechtigkeit oder der Integration von Migranten – kleingeredet oder ignoriert werden könnten. Sie müssen angegangen werden. Alles andere würde den rechten Rand nur weiter nähren. Aber sämtliche Lösungsansätze müssen dem humanitären Ethos entsprechen, das im Christentum vor- und mitgeprägt ist und das die Grundlagen unseres Staates und der Gesellschaft in Deutschland definiert. Menschenwürde, Menschenrechte, besonders der Schutz des Lebens von seinem Anfang bis zu seinem natürlichen Ende, sowie Solidarität sind dessen elementare Bestandteile.

Unter all diesen Werten und Prinzipien kommt der gleichen Würde aller Menschen eine grundlegende Rolle zu. Ohne ein umfassendes Verständnis der Menschenwürde gibt es kein freiheitliches und gerechtes Zusammenleben. Die Menschenwürde ist der Glutkern des christlichen Menschenbildes und der Anker unserer Verfassungsordnung. Leisten wir alle Widerstand, wenn Menschenwürde und Menschenrechte in Gefahr geraten! Engagieren wir uns gemeinsam aktiv für die freiheitliche Demokratie!

Beschluss der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 22. Februar 2024

Orientierungstafel an der Rochuskapelle

„An der Kapelle“ heißt die Bushaltestelle an der Fürstenallee für die Linien 1, 8 und 11 des Padersprinters. Namensgeber ist die Rochuskapelle, die etwas abseits der Straße versteckt unter Bäumen liegt und eine lange Geschichte seit 1767 hat.

In der Nachbarschaft hat sich seit fast zwei Jahren eine kleine Gruppe gefunden, die sich um die Kapelle kümmert und sie für Gottesdienste herrichtet.
Dieser Rochus Runde war die Idee gekommen, eine Orientierungstafel an der Kapelle zu erstellen. Diese ist nun in einem Gemeinschaftswerk entstanden. Ein Text über die Geschichte und die heutige Nutzung wurde erstellt, die Gestaltung übernahm die Gorden Goder Medienagentur go2media, die Tafel wurde im Boden verankert, die Kosten übernahmen je zur Hälfte der Heimatverein Schloß Neuhaus 1909 e.V. und Kirche lebt.Schloß Neuhaus e.V..

Am letzten Oktobersonntag war es soweit: Die Tafel konnte von der Rochus Runde „enthüllt“ werden. „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen,“ wurde gesungen verbunden mit dem Dank an alle Beteiligten. So können sich die Besuchenden der Rochuskapelle, aber auch die vorbeikommenden Wandersleute und Radfahrenden über das kleine Gotteshaus informieren.

Hingewiesen wird schon jetzt auf den Freiluftgottesdienst Hl. Abend um 16 Uhr und das Hirtenamt in der Frühe des 1. Weihnachtstages um 6.30 Uhr in/an der Rochuskapelle.

Die Nachbarschaftsinitiative der Rochus Runde freut sich über die erstellte Orientierungstafel vor der Rochuskapelle.

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