Sehr unerwartet und kurzfristig müssen wir uns in unseren Gemeinden auf eine personelle Veränderung einstellen.
Pastor Dr. Yesudasan Remias wird unsere Pfarrei nach gut eineinhalb Jahren wieder verlassen und eine neue Stelle antreten. Der Grund für diesen überraschenden Schritt liegt fast ein Jahr zurück. In einem ausführlichen Gespräch mit der Personalabteilung hat Pastor Remias den Wunsch geäußert, seine Stelle von einem Beschäftigungsumfang von aktuell 75 % auf 100 % aufgestockt zu bekommen. Es wurde signalisiert, dass im Hinblick auf die Größe und vor allem auf die aktuell immer angespanntere personelle Situation in vielen anderen Pastoralen Räumen in unserem Erzbistum, die gewünschte 100%-Stelle nicht in unserer Pfarrei eingerichtet werden kann. Vor einigen Tagen wurde uns die Entscheidung des Erzbistums dann mitgeteilt, dass Pastor Dr. Remias eine 100 %-Stelle an einem anderen Ort in unserem Erzbistum antreten kann. Die Veröffentlichung soll zunächst am neuen Einsatzort bekannt gegeben werden.
Nachdem der genaue Zeitplan mit der Personalabteilung abgestimmt werden konnte, ist heute eine Veröffentlichung möglich. Durch persönliche Beziehungen von Pastor Dr. Remias ist – seit einigen Tagen – diese personelle Veränderung schon bekannt und wird aus persönlicher Verbundenheit emotional diskutiert. Das ist nachvollziehbar. Grundsätzlich dürfen Personalangelegenheiten aber aus Verschwiegenheit und Datenschutz nicht öffentlich diskutiert und entschieden werden. Zum Schutz jedes Mitarbeitenden werden Personalentscheidungen nach persönlichen Gesprächen in der Personalabteilung getroffen und nicht vor Ort in den Gemeinden, nicht in unseren Gremien und auch nicht vom leitenden Pfarrer!
Mit Blick auf die Situation in unserer Pfarrei und den von Pastor Dr. Remias geäußerten Wunsch nach einer 100%-Stelle, hat die Personalabteilung des Erzbistums folgende Lösung gefunden: Damit Pfarrer Dirksmeier nicht als einziger Priester vor Ort allein ist, wird Pastor Chinemelu Emehelu aus Nigeria mit einem Beschäftigungsumfang von 50% in unsere Pfarrei kommen. Er soll in Mastbruch wohnen und Eucharistiefeiern, Taufen, Beerdigungen sowie Trauungen übernehmen. Der Schwerpunkt soll aber auf seinem Promotionsstudium liegen, das er an der Theologischen Fakultät in Paderborn beginnen wird. Pastor Emehelu ist seit über 10 Jahren bereits in Deutschland und war zuletzt im Erzbistum Köln tätig. Er wird sich auf seine eigene persönliche Art und Weise einbringen und freut sich auf die Begegnung mit vielen neuen Menschen in der Pfarrei Hl. Martin.
Mit seiner offenen und fröhlichen Art wird Pastor Dr. Remias vielen in unseren Gemeinden fehlen. Bei allem Unverständnis, das die Versetzung von Pastor Dr. Remias hervorrufen mag, bleibt doch festzuhalten, dass die Bistumsleitung die von Pastor Dr. Remias geäußerte Bitte sehr ernst nimmt und seinem Wunsch nach einer vollen Stelle nachkommt. Für den persönlichen Einsatz in der Pfarrei gilt es daher Dank zu sagen. Dazu wird im Anschluss an die Eucharistiefeier am Sonntag, 27. Oktober 2024 um 11 Uhr in Mastbruch Gelegenheit sein. Mit Blick auf die persönliche Situation der Trauer, in der Pastor Dr. Remias sich nach den schmerzlichen Verlusten in seiner Familie befindet, hat das Erzbistum Paderborn ihm, vor Antritt seiner neuen Stelle, eine vierwöchige Sabbatzeit zur Erholung angeboten.
Diese für uns alle auf die unterschiedlichste Weise herausfordernde Situation lässt noch etwas sehr deutlich werden: Der Veränderungsprozess in unserem kirchlichen Leben vor Ort schreitet unaufhaltsam voran. In spätestens drei Jahren wird es für mindestens zwei Jahre keine Priesterweihe in unserem Erzbistum mehr geben. In diesem Jahr haben sich keine neuen Studierenden an unserer Theologischen Fakultät bzw. nur einige wenige an der Katho für den Beruf des Gemeindereferenten eingeschrieben. Zudem nimmt die Zahl aktiver Christinnen und Christen sichtbar – für uns alle – ab. Dafür kann man sowohl den Strukturwandel der Kirche als auch Entscheidungen der Bistumsebene verantwortlich machen. Das vor Ort wünschenswerte ist nicht mehr wie gewohnt möglich. Die Gründe sind aber sicherlich weitreichender und vielfältiger.
Pfarrer Tobias Dirksmeier
Pastor Dr. Yesudasan Remias
Stefan Nagels, Personalabteilung pastorales Personal