Gedanken von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zu den aktuellen Grundsatzentscheidungen der Bistumsleitung (Auszug):
„Auf unserem gemeinsamen Weg im Erzbistum Paderborn hat eine neue Etappe begonnen. Seit einem Jahr bin ich nun mit Ihnen unterwegs. Ich habe unser Erzbistum kennengelernt und bin damit noch lange nicht am Ende. Ich staune über das Potenzial, das in unserem Erzbistum steckt. Ich staune über die Kreativität und Vielfalt, die ich kennenlernen durfte. Ich habe wahrgenommen, die Sorge über das, was nicht mehr geht und Last geworden ist. Die Müdigkeit, mit immer neuen Prozessen konfrontiert zu sein. Die Verunsicherung darüber, wie es weitergehen soll. Die Enttäuschung, trotz aller Mühen nur wenig wirksam sein zu können. Ich habe gehört, dass man Verlässlichkeit erwartet, darüber, wohin die Reise geht. Dass man sich mehr Verbindlichkeit erhofft in der Umsetzung von Entscheidungen. Dass man sich Vereinfachung und Entschlackung erhofft in all den Prozessen. Vieles ist gewachsen, vorbereitet, durchdacht, ausprobiert und auf den Weg gebracht. Aber 2025 ist ein Jahr, in dem Entscheidungen reif werden, in dem wir gemeinsam sagen: Jetzt ist die Zeit, weiterzugehen.
Veränderung fällt nicht allen leicht. Sie ist nicht überall gleich dran. Aber wir schauen mit offenen Augen auf die Realität. Weniger Personal, weniger Ressourcen, weniger kirchliche Bindung. Gleichzeitig ein wachsendes Bedürfnis in der Gesellschaft nach Sinn, nach Gemeinschaft, nach Verlässlichkeit. Deshalb machen wir uns auf den Weg. Nicht aus Angst, sondern aus Verantwortung. Nicht getrieben, sondern im Vertrauen darauf, dass Gott mitgeht. Ich weiß, viele tragen schon jetzt viel. In der Pfarrei, im Pastoralteam, im Ehrenamt, in der Verwaltung. Aber ich lade Sie ein. Nicht in ein System, sondern auf einen gemeinsamen geistlichen Weg. Mit Klarheit im Blick, mit Offenheit im Herzen, mit Bereitschaft, einander zuzuhören und gemeinsam zu ringen. Die Bistumsleitung hat einen strategischen Rahmen vorgelegt für die Veränderungen in Pastoral und Verwaltung. Weniger, aber stärkere Seelsorgeräume. Verlässliche Orte des Glaubens. In diesem Zusammenhang kann uns ein Gedanke aus dem Philipperbrief begleiten: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!“ (Phil 4,4). Paulus erinnert daran: Wir haben über alle Schwierigkeiten hinweg guten Grund zum Vertrauen, zur Güte, zur Freude. Ja – zur Hoffnung. Für uns heute ist das ein geistlicher Schlüssel: Veränderung nicht als Krise, sondern als Weg im Glauben zu verstehen. Gott ist mit uns im Ringen, im Loslassen, im Aufbrechen. Ich danke Ihnen allen – für Ihre Bereitschaft: Gemeinsam. Glauben. Gestalten. Mitzudenken, mitzutragen – und mitzugestalten.“
Alle wichtigen Informationen finden sie auf der folgenden Homepage: bistumsprozess.de