Fastenzeit, es ist wieder soweit.
Jetzt heißt es wieder 40 Tage Buße und Verzicht Keine Schokolade, keinen Alkohol, oder sonst ein Verzicht. Fastenzeit als ultimativer Spaß-Killer?
Warum tun sich Christen so was an?
Der Aschermittwoch als Beginn der Fastenzeit ist so etwas wie Neujahr. Man überlegt sich gute Vorsätze, welche dann mehr oder weniger gut eingehalten werden. Vielleicht schwindet ja im Laufe der Fastenzeit das ein oder andere überschüssige Pfund, ein positiver Effekt für Körper und Seele. Dies kann die Fastenzeit auch bewirken – hat aber nun mal mit dem inneren Gehalt sicher nichts zu tun.

40 Tage dauert die Fastenzeit, 40 Tage blieb Jesus in der Wüste! 40 Jahre war das Volk unterwegs ins Gelobte Land, 40 Wochen haben die meisten von uns gebraucht, bis wir geboren wurden. 40 ist eine heilige Zahl! 40 Tage, 40 Wochen, 40 Jahre, braucht es, damit etwas reifen und wachsen kann, ja, neu geboren werden kann.
Was bringen uns die 40 Tage Fastenzeit? Vielleicht stellen sich viele von uns auch diese Frage für sich selbst. Die Fastenzeit will uns 40 Tage schenken, in denen Dinge reifen können, das Vertrauen auf Gott, die Vorfreude auf die Auferstehung, die Freude am Leben hier und jetzt.
Verzicht kann helfen, wichtigeres zu sehen , zu reifen, voranzukommen. Die 40 steht für „auf dem Wege sein“, auf dem Wege sein mit Gott, zum Leben, zur Freude, die uns geschenkt wird, an jedem Ostern, das wir erleben. In der Fastenzeit geht es letztlich nicht um weniger, sondern um mehr – um mehr Platz für Wichtiges, mehr Lebensfreude, mehr Zeit für Gott, den Nächsten und sich selbst.
Darum ist die Fastenzeit nichts, was uns quälen und niederdrücken soll – die 40 Tage sind Geschenk.
Nehmen wir sie deshalb auch so an!
Ihr/euer Diakon Andreas Kirchner