Christkönig – eine Ermutigung Brücken zu bauen
Liebe Schwestern und Brüder,
der letzte Sonntag im Kirchenjahr – Christkönig – lädt uns dazu ein, achtsam auf unser persönliches und gemeinsames Lebensgefühl zu blicken. Viele spüren Unsicherheit, Leistungsdruck, gesellschaftliche Spannungen und vermissen verbindende Werte. Das Evangelium am Christkönigssonntag stellt uns einen König vor Augen, der nicht über uns herrscht, sondern uns auf Augenhöhe begegnet und Hoffnung schenkt, auch wenn Vieles im Umbruch ist. Jesus begegnet uns mitten im Alltag, nicht über den Dingen stehend, sondern als Hoffnungszeichen inmitten von Umbrüchen und Unsicherheiten. Sein „Königsein“ zeigt sich im aufmerksamen Zuhören, im Mut, neue Wege zu gehen, und in kleinen Gesten der Solidarität. Gerade in Zeiten, in denen Zukunftsangst oder Orientierungslosigkeit viele beschäftigt, macht das Fest Mut: Nicht Selbstoptimierung oder Erfolg um jeden Preis zählen, sondern Vertrauen, Mitgefühl und Zusammenhalt. Das Fest ermutigt, Brücken zu bauen – sei es zwischen Generationen, im Freundeskreis, in der Familie oder dort, wo Meinungen auseinandergehen. Christus stellt nicht fertige Lösungen bereit, sondern stärkt, sich als Teil seines Reiches der Gerechtigkeit, des Friedens und der Hoffnung zu verstehen und gemeinsam nach passenden und sinnvollen Lösungen zu suchen. Wo wir uns füreinander einsetzen, auf ehrliche Weise Schwäche zugeben oder anderen Mut machen, lässt sich etwas von dieser anderen „Königsherrschaft“ erahnen: eine Kraft der leisen Veränderung, die von innen heraus wirkt. Christkönig ist ein Fest, das mitten in eine unvollkommene Welt Hoffnung sät – im festen Vertrauen, dass Gottes Liebe größer ist als jede Unsicherheit und dass aus kleinen Schritten Großes wachsen kann. Lassen wir uns von der Botschaft Jesu berühren, damit Vertrauen und Zuversicht in uns und um uns herum wachsen. Christus ist da – ganz konkret und nah im Hier und Jetzt.
Ihr
Pfarrer Tobias Dirksmeier
