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Katholische Pfarrei Heiliger Martin · Paderborn Schloß Neuhaus, Sande, Sennelager, Mastbruch · Impressum | Datenschutzerklärung 

Ihr Lieben,

Pastor Dr. Yesudasan Remias
Pastor Dr. Yesudasan Remias

es ist bereits schon Zeit für mich zu gehen. Es sind nur noch wenige Tage bis ich mich am 27. Oktober um 11 Uhr in der Kirche St. Joseph in Mastbruch von der Pfarrei Hl. Martin verabschiede. Mein künftiger Einsatzbereich wird der Pastoralverbund Nördliches Siegerland mit Sitz in Dahlbruch sein.
Nur kurze Zeit durfte ich bei Ihnen sein. Trotzdem habe ich zahlreiche Gelegenheiten gehabt, in unserer Gemeinde viele Menschen kennen zu lernen. Von ganzem Herzen möchte ich Euch allen dafür Dank sagen! Ich nehme viele schöne Erinnerungen mit. Und ich werde Euch sehr vermissen! Besonders werden mir die Kinder und ihre fröhlichen Stimmen fehlen. Immer wenn Sie mich auf der Straße sehen, rufen sie laut: „Pastor Remias!“ Ich werde die Freude der Kinder in der Kinderkirche und in der Familienkirche vermissen. Ich werde die Stimme der Senioren und der KfD-Gruppen in unserer Pfarrei vermissen. Als ich letzten Monat aus meiner Heimat Indien zurückkam, begrüßte mich eine 101 Jahr alte Frau: „Pastor, wir haben Sie sehr vermisst!“ Das war schon eine freudige Ermunterung für mich! Ich werde auch die Bierchen in den Schützenvereinen, bei der Feuerwehr und KLJB vermissen.
Ein herzlicher Dank geht auch an das Pastoralteam, an die Sekretärinnen der Pfarrei, den PGR und den Kirchenvorstand. Ich danke allen Küsterinnen und den Messdienern für ihre Unterstützung. Es ist schon etwas Besonderes, dass wir in unserer Pfarrei so viele Ehrenamtliche haben. Die zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitenden, die in der Gemeinde viel mittragen und die Kirche lebendig halten, bleiben mir sicher in lebendiger Erinnerung. Ganz herzlichen Dank sage ich Ihnen und Euch allen dafür! Ich wünsche allen viel Kraft und Gottes Segen, dass Sie das Leben in den Gemeinden weiter tragen, stärken und aktivieren.
In meiner kurzen Zeit habe ich so viele Hausbesuche gemacht und viele Menschen, die unter ihren Krankheiten leiden, zu Hause besucht. Viele Familien haben mich mit Freude zum Kaffee und zum Abendessen eingeladen. Danke für diese Gastfreundschaft!
Die zwei Todesfälle in meiner Familie in Indien und die unerwartete Versetzung haben mich auch Fragen an Gott stellen lassen. Antworten fand ich in dem Text „Spuren am Strand“:

Besorgt fragte ich den Herrn: „Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist. Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?“
Da antwortete er: „Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen.“

Dieses Getragenwerden von Gott wünsche ich Ihnen allen!
Mit herzlichem Dank und bleiben Sie Gesund!
Ihr/Euer Pastor Yesudasan Remias

„Das ewige Leben gewinnen“ können wir heute vielleicht übersetzten mit „Was muss ich tun, um glücklich zu sein“. Was muss ich tun, damit ich glücklich bin und in der Hoffnung leben kann, dass mein irdisches Leben nicht alles ist? Vielmehr durch das Geschenk Gottes unendlich wird.
Im Evangelium erklärt Jesus seinen Freunden, dass sie dafür alles aufgeben und ihm bedingungslos nachfolgen müssen. Alles aufgeben, alles hinter sich lassen… Unvorstellbar in unserem Alltag. Wie soll das gehen?
Vielleicht nähern wir uns in kleinen Schritten. Was macht Sie glücklich?
Nehmen Sie sich die Zeit für eine Tasse Tee oder Kaffee, setzen Sie sich an Ihren Lieblingsplatz, einen Ort, an dem Sie sich wohlfühlen, und überlegen in Ruhe:

Andrea Rudolphi, Gemeindeassistentin
Andrea Rudolphi, Gemeindeassistentin

„Was tut mir gut? Was gibt mir Kraft? Was hat Sie in der Vergangenheit am meisten glücklich gemacht?“ oder „Welche kleinen Dinge machen Ihnen Freude?“
Teilen Sie Ihre eigenen Erfahrungen oder Geschichten mit anderen, die auch ihr Glück gefunden haben. Das kann inspirierend wirken und den Anstoß geben, selbst darüber weiter nachzudenken.
Ermutigen Sie sich selbst und andere, regelmäßig über Ihre Erlebnisse und Gefühle nachzudenken, vielleicht mit Hilfe eines Gebetes oder einer Meditation. Das hilft, Klarheit darüber zu bekommen, was Sie wirklich glücklich macht und auch, was Sie lassen sollten. Dinge, die Sie nur tuen, weil andere es von Ihnen erwarten oder Sie das zumindest glauben.
Jesus nachfolgen bedeutet sich selbst und andere zu lieben. Andere lieben funktioniert nur, wenn ich mich selber liebe. Nur wenn ich mein Leben auf der Basis dieser Liebe leben kann, ist es Gott möglich uns im Stillen im Herzen zu erreichen und dort die Hoffnung auf das ewige Leben zu pflanzen. Machen wir unsere Herzen bereit, die Hoffnung zu pflanzen oder zu hegen und zu pflegen, damit sie gut wachsen und gedeihen kann.
Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie Zeit für sich und Gott finden, auch in den schwierigen Zeiten des Lebens. Ich wünsche Ihnen die notwendige Portion Mut, um sich selbst und anderen Gutes zu tun und auch mal Nein zu sagen.
Ihre Gemeindeassistentin Andrea Rudolphi

Die Macht der Sprache
Wer gehört zu uns und wer nicht? Wir erleben immer wieder Situationen, in denen man aufgrund bestimmter Merkmale sehr schnell weiß, ob jemand ‚zu uns‘ gehört oder nicht. Die Unterscheidungsmerkmale können dabei sehr verschieden sein: manchmal reicht Kleidung, Sprache oder ein bestimmtes Verhalten aus. Nehme ich eines dieser Kennzeichen als vertraut wahr, weiß ich: auch einer von uns!
Im Sonntagsevangelium erleben wir Johannes, einen der zwölf, irritiert, als er Jesus berichtet: „Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt.“ Denn raubte da nicht ein fremder Exorzist der Jüngergemeinde etwas von ihrem Attraktivsten und Überzeugendsten, die Macht, im Namen ihres Meisters Freiheit und Heilung vermitteln zu können? Vielleicht waren die Jünger sauer, weil der unbekannte Wundertäter die Bedeutung der Jüngerschar nicht würdigt, weil jemand „uns“ nicht nachfolgt (wäre es um Jesus gegangen, hätte hier „dir“ gestanden) und machtvolle Taten vollbringt.
Jesus reagiert auf die Schilderung nicht mit Exklusivrechten an seinem Namen, er durchbricht vielmehr direkt die Ausgrenzung: Entscheidend ist die Grundeinstellung der einzelnen zu ihm, nicht die Gruppenzugehörigkeit zu den Jüngern. Denn wer durch ihn inspiriert Gutes tut, kann über ihn nicht so leicht schlecht reden. „Denn wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.“

Karin Lücke, Pastoralreferentin
Karin Lücke, Pastoralreferentin

Jesus warnt in seinen Ausführungen mit sehr drastischen Bildern davor, jemanden in der Gemeinde zu Fall zu bringen, sodass dieser den Glauben an Jesu und die Nachfolge Jesu aufgibt. Die christliche Gemeinschaft hat die Worte vom Mühlstein und vom Abhauen dieses oder jenen Körperteils nie wörtlich verstanden, sondern ganz und gar gemäß der Logik unseres menschlichen Redens. Wenn wir beispielsweise sagen: „Mich zerreißt es vor Wut“, dann zerreißt es uns eben nicht, sondern wir bringen zum Ausdruck, dass unsere Wut so groß ist, dass sie jedes normale Maß übersteigt. Wir verwenden solche Bilder, um auszusprechen, was uns durch und durch geht und im tiefsten Inneren aufrührt.
Mit dieser Bilderwahl will Jesus uns aufrüttelten, geht es doch um nichts Geringeres als einen wesentlichen Kern christlichen Mensch-seins. Man kann kaum eindringlicher vor dem Bösen warnen als das Jesus im heutigen Evangelium tut. Denn es geht um unser Bestehen vor Gott, an dem Jesus alles gelegen ist. Jesu Ruf zum Entschiedensein für das Reich Gottes, also für das Gute, schränkt unsere Freiheit nicht ein. Im Gegenteil: das Evangelium kennzeichnet eine Großzügigkeit, wie wir Menschen untereinander nur selten gewähren: Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns. Jesu Großzügigkeit kann uns anstiften: Vielleicht entdecken wir dann mehr, das wir vorher übersehen haben.
Ihre Karin Lücke
Pastoralreferentin

Selbstlos – ein Kreuz mittragen
Manchmal erfährt man es auch heute noch wie eine Wohltat (und ich glaube ja, wir können dies viel öfters erfahren wie Medial uns die Realität glauben lässt): Da ist ein Menschen, der sich selbst nicht in den Vordergrund stellt, sich nicht wichtig macht, sondern eher zurückhaltend und bescheiden zuhört und spürbar zur Hilfe bereit ist. Wir sagen, ein solcher Mensch ist selbstlos. Was bedeutet das?
Sich selbst loslassen, das ist ja gar nicht so einfach. Man muss sich aufgeben, so ähnlich wie ein Paket, das man bei der Post aufgibt, weggibt, „los-lässt“, damit es seinen Empfänger erreichen kann. Sich selber
„aufgeben“ – kann man das eigentlich von einem Menschen verlangen? Heißt das nicht, Zerstörung und Verlust? Hat Jesus etwa das gemeint, als er sagte: „wer mir nachfolgen möchte verleugne sich selbst?
Es ist richtig: wenn man etwas loslässt, kann es fallen und zerbrechen. So erscheint auch Selbstlosigkeit für manche Menschen eher bedrohlich als segensreich.
Sich selbst tatsächlich loslassen, das kann nur der, der im Vertrauen lebt, der sich darauf verlässt, dass sein Loslassen einen anderen bewegt ihn aufzufangen. Somit kann es durch als Geschenk verstanden Glauben zu können, Gott als seinen sorgenden und gütigen Vater/Mutter zu haben und in diesem Vertrauen, auf diesen Gott, auch wirklich selbstlos mal Dinge/sich selbst loslassen.
Wer sich in Gott geborgen und aufgehoben weiß, der muss eben nicht mehr so fürchterlich um sein eigenes Ich bangen. Irgendwo bei Rainer Maria Rilke heißt es: „Die Blätter fallen, sie fallen wie von weit. Sie fallen mit verneinender Gebärde. Und doch ist einer, der dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.“ Schon Jesus sprach von den Spatzen, die nicht zu Boden fallen, ohne dass der Vater es wahrnimmt. Und er sagte: „Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.
Wer sich in diesem Sinne loslässt, gewinnt alles.
Ihr Gemeindereferent Benedikt Fritz

Benedikt Fritz, Gemeindereferent
Benedikt Fritz, Gemeindereferent

Der (böse ?) Pharisäer
Im Sonntags-Evangelium werfen Pharisäer Jesus vor, dass seine Jünger sich nicht an die Reinheitsgebote halten.
Der Pharisäer, das ist für uns heute doch oft der Heuchler und Hochmütige. Der, der nur frömmelnd daherkommt, der Wasser predigt und Wein trinkt. Kein Sympathieträger.
Zu Jesu Zeit haben die Leute über den Pharisäer ganz anders gedacht als wir heute: er war gebildet, konnte lesen und schreiben und kannte sich daher in den religiösen Schriften aus. Der Pharisäer hat sich wirklich – also nicht nur scheinbar, sondern wirklich und ehrlich – bemüht, die Erwartungen seines Gottes zu erfüllen, sein Glaube ist kein Lippenbekenntnis, er lebt seinen Glauben. Deshalb betrügt und raubt er nicht. Er bricht in keine fremde Ehe ein und stellt zehn Prozent seines Einkommens – das ist übrigens deutlich mehr als der heutige Kirchensteuersatz – für soziale Zwecke zur Verfügung. Er drehte sich so nicht nur um sich selbst und sein religiöses Leben, sondern war auch für das Gemeinwesens aktiv, und er nahm sich der Armen in der Stadt an.
Im Evangelium aber erhebt ich der Pharisäer über andere, die sich in seinen Augen nicht an religiöse Vorgaben halten – und macht Ihnen dafür Vorhaltungen, was Jesus deutlich kritisiert.

Diakon Andreas Kirchner
Diakon Andreas Kirchner

Dieses Urteilen über andere, diese Vorhaltungen, diese Vorwürfe, das ist genau der Zug, den man sich nicht zum Vorbild nehmen sollte – damals nicht und wir heute auch nicht.
Ihr/Euer Diakon Andreas Kirchner

Gott hat den Israeliten beim Auszug aus Ägypten Brot vom Himmel gegeben, damit sie in der Wüste nicht verhungern. Jesus geht im Evangelium dieses Wochenendes noch einen Schritt weiter. Statt Brot kommt jetzt Jesus auf die Welt und genauso, wie sie damals das Brot aufnahmen, sollen sie jetzt Jesus in sich aufnehmen. Nach der zeitlichen Speise kommt nun die ewige Speise, die, die sättigt in Ewigkeit.
Das Bild, das Jesus benutzt, mein Fleisch essen und mein Blut trinken, ist natürlich eine Provokation für die Juden und Jüdinnen der damaligen Zeit mit ihren strengen Essensvorschriften. Aber genau das will doch Jesus, will doch der christliche Glaube: uns immer wieder provozieren unser angestammtes Denken zu hinterfragen. Sind wir wirklich auf dem richtigen Weg? In unserem Leben kommen wir immer wieder an Wendepunkte.
Plötzliche Krankheiten, Verluste lieber Menschen, Schicksalsschläge…

Klaus Pöppel, Diakon
Klaus Pöppel, DiakonSchicksalsschläge…

Hier bietet unser Glaube ein Fundament, welches uns helfen kann, Dinge anzunehmen, die wir nicht ändern können, uns helfen kann, bei aller Verzweiflung oder Sorge trotzdem darauf zu vertrauen, dass uns Jesus letztlich eine tröstende Hand entgegenhält.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien nach den hoffentlich erholsamen Ferien ein gutes Zurück in den Alltag und allen Schulanfängern einen tollen Start.

Ihr Diakon
Klaus Pöppel

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