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Katholische Pfarrei Heiliger Martin · Paderborn Schloß Neuhaus, Sande, Sennelager, Mastbruch · Impressum | Datenschutzerklärung 

Im Sonntagsevangelium hören wir von Maria und Marta. Beide begegnen Jesus, beide sind für ihn ganz da. Die eine arbeitet und kümmert sich so um Jesu Wohlergehen, die andere hört Jesus zu. So weit so gut. Schwierig wird es, als die „Arbeitende“ meint, nur sie verhalte sich richtig, die „Hörende“ solle es ihr doch gleichtun. Vielleicht hat auch die hörende Schwester gedacht, dass nur sie sich richtig verhält. Wir wissen es nicht – der Evangelist berichtet es nicht.

Aber wir verfallen bis heute in das gleiche Denken. Wie schnell halten wir unser eigenes Glaubensleben für den einzig richtigen Weg. Vielleicht stellt jemand den Gottesdienstbesuch zurück, weil dieser Jemand die Pflege der kranken Angehörigen als Nächstenliebe versteht und so Jesus nachfolgt. Vielleicht fühlt sich jemand berufen, sich in erster Linie im Umweltschutz zu engagieren, weíl das für diesen Jemand Bewahrung der Schöpfung Gottes ist. Vielleicht zieht sich jemand ganz zurück, betet, meditiert, schreibt aber Texte voller Trost.

Marta und Maria sind für mich die beiden Pole, zwischen den wir alle uns als Volk Gottes bewegen, der Pol des „nur Hörens“ und der Pol des „nur Tuns“. Jeder und jede ist wohl entweder dem einen oder dem anderen Pol näher. Schwierig finde ich, wenn das Glaubensleben des Nächsten beurteilt oder gar verurteil wird. Schwierig finde ich aber auch, wenn sich jemand konsequent nur noch dem einen oder dem anderen Pol verschreibt. Wenn jemand nur noch hört ohne zu tun. Wenn jemand nur noch tut ohne zu hören. Ich glaube, Christsein hat immer mit beidem zu tun, mit Hören und mit Tun, mit Marta und Maria.

Das habe ich in einem kurzen Text wiedergefunden, der nicht von mir stammt. Der Verfasser ist mir leider nicht bekannt:

Ora et labora. Bete und arbeite. Gib Marta UND Maria Platz. Diene und höre. Vertraue und pack an. Glaube und liebe.

Ihr/Euer Diakon Andreas Kirchner

Diakon Andreas Kirchner
Diakon Andreas Kirchner

Liebe Mitchristinnen und Mitchristen in unserer Pfarrei Heiliger Martin,

vor längerer Zeit schon habe ich mich Ihnen als Bewerber für den Dienst als Ständiger Diakon vorgestellt. Damals hatte ich geschrieben, dass ich nicht weiß, welche Kurven, Kreuzungen und Zielgeraden auf diesem Weg noch auf mich warten. Jetzt hat sich eine solche Weggabelung aufgetan: Mitte Juli werde ich mit meiner Familie nach Hanau im Rhein-Main-Gebiet ziehen, wo wir früher schon länger gewohnt haben. Dort werde ich zunächst als Theologe in der Seelsorge mitarbeiten und später dann, so Gott dies für mich vorsieht, als Diakon im Hauptberuf wirken dürfen. Diese Perspektive macht mich froh, zugleich schaue ich auch mit einem „betrübten Auge“ auf das, was ich hier zurücklasse. Für die vielen Begegnungen, die guten Worte und Wünsche und die Begleitung auf der bisherigen Wegstrecke sage ich von Herzen ein Dankeschön, ganz besonders an Pfarrer Dirksmeier, Diakon Andreas Kirchner, das gesamte Pastoralteam und auch an die vielen engagierten Ehrenamtlichen, denen ich in der Pfarrei begegnen durfte.

Im Evangelium des Sonntags lese ich von einem neuen Aufbruch: Jesus sendet 72 Jüngerinnen und Jünger aus, die ihm vorausgehen und das Reich Gottes verkünden sollen. „Geht!“, fordert Jesus seine Jüngerinnen und Jünger auf, damals wie heute. Denn vom Reich Gottes erfährt niemand, wenn ich allein zu Hause auf dem Sofa sitzen bleibe und mich nur innerlich von der Botschaft Jesu berühren lasse. Das Reich Gottes ist etwas Dynamisches, etwas Lebendiges, etwas, das weitergesagt werden will. Und dieses Weitersagen geschieht nicht allein mit Worten, sondern vor allem durch konkretes, beispielhaftes Tun von Menschen, die sich von Jesus begeistern lassen. Wo wir einander den Frieden nicht nur wünschen, sondern uns aktiv für ihn einsetzen, da wird Reich Gottes spürbar. Wo wir für kranke und einsame Menschen da sind, dort bricht sich das Reich Gottes Bahn. Wo wir uns dem Nächsten zuwenden und helfen, da ist das Reich Gottes schon mitten unter uns.

Dass es uns immer wieder gelingt, in der Nachfolge Jesu aufzubrechen und seine Botschaft in Wort und Tat auszurichten, das wünsche ich uns allen. Vertrauen wir darauf: Gott bleibt mit uns unterwegs. Bleiben auch wir miteinander im Gebet verbunden!

Ihr Simon Rüffin

Simon Rüffin
Simon Rüffin

Nach dem Jesus seine Jünger gefragt hat, für wen die Menschen ihn halten, wird er konkreter: Und ihr? Für wen haltet ihr mich? Eine gute Frage. Wie würden wir diese Frage heute beantworten? Wenn ich auf meinen Arbeitsalltag heute zurückblicke, bin ich dankbar für die Begegnung mit drei 5. Schulklassen des Gymnasiums Schloss Neuhaus. Gemeinsam haben wir die Kirche St. Heinrich und Kunigunde erkundet. Nicht immer ganz leise, aber mit viel Motivation und Interesse wurden Orte entdeckt, die „typisch katholisch“ sind.

Zwischendurch habe ich mich immer wieder gefragt, was würde Jesus wohl zu einer solchen Veranstaltung in der Kirche sagen? Im Hinblick auf die Frage für wen ich ihn halte, denke ich, dass er zufrieden auf das Treiben geschaut hat. So viele junge Menschen, die sich gemeinsam mit ihren Lehrerinnen, Klassenpaten und -patinnen auf den Weg in die Kirche gemacht haben. Nicht ganz freiwillig – war ja Schule – aber doch alle mit einer aufgeschlossenen und freundlichen Art. Jesus Rolle an meinem Tag heute sehe ich als Ermöglicher und Verbinder. Ohne ihn gäbe es die Kirche nicht, ohne ihn könnte ich diesen wunderbaren Beruf nicht erlernen, ohne ihn hätte ich all die Menschen heute nicht kennen lernen dürfen und keine Chance gehabt Zeit mit ihnen zu verbringen. Dankbar bin ich für seine Wegbegleitung. Dafür, dass er an meiner Seite ist und ich gerade in aufregenden und neuen Situationen wie heute Morgen mit der Gewissheit lebe, ich bin nicht allein.

Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie sich der Gegenwart Jesu in ihrem Alltag gewiss sein können und daraus Kraft und Zuversicht schöpfen können.

Ihre Gemeindeassistentin Andrea Rudolphi

Andrea Rudolphi, Gemeindeassistentin
Andrea Rudolphi, Gemeindeassistentin

Wir feiern Christi Himmelfahrt als Feiertag, für die Jünger Jesu muss es sich wie ein zweiter Karfreitag angefühlt haben. Um so größer wird ihre Freude gewesen sein, als der versprochene Beistand in der Form des Heiligen Geistes zu ihnen gekommen ist und sie erfüllt hat mit der Freude Jesu und sie ermutigt, seine Botschaft zu verkünden. In einer Situation voller Zweifel auf den himmlischen Beistand zu vertrauen, das ist es, was wir von den Aposteln lernen können und was die Kernbotschaft von Pfingsten ist. Wir sind nicht allein. Weder mit unseren Zweifeln, noch mit unseren Ängsten lässt Jesus uns allein.

Dies gilt nicht nur für uns Gläubigen individuell, dies gilt auch und gerade für die Gesamtheit der Christinnen und Christen, für die Kirche. So wie wir glauben, dass im Konklave der Heilige Geist mithilft, den richtigen Kandidaten zu finden, so glaube ich, dass wenn 2028 der Katholikentag in Paderborn stattfindet, genauso der Heilige Geist uns hilft, den richtigen Weg in synodaler Verbundenheit zu finden.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein frohes Pfingstfest und das sie die Freude dieses Festes in Ihren Alltag mitnehmen können.

Ihr Diakon Klaus Pöppel

Klaus Pöppel, Diakon
Klaus Pöppel, Diakon

Die Kinder und das Team der KiTa St. Heinrich und Kunigunde blicken in diesen Tagen auf 80 Jahre KiTa – Geschichte zurück. Am 15. Juni 1945 hat die Kirchengemeinde
St. Heinrich und Kunigunde den Kindergarten in der alten Schule an der Residenzstraße 25 übernommen und bereits 10 Jahre danach, am 1.Mai 1955 wurde das heutige Gebäude in der Hermann- Löns-Str. 3 eingeweiht. Seit 2009 gehört unsere KiTa zur Trägergesellschaft Kath. KiTas Hochstift gGmbH.
Das Leben und die Arbeit im Kindergarten haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Was jedoch geblieben ist, ist das am christlichen Menschenbild orientierte pädagogische Handeln. Der aus diesem
Handeln heraus gewählte Leitspruch:
„Wir sind alle dazu bestimmt zu leuchten!“ (v. Nelson Mandela)
begleitet uns in unserer täglichen Arbeit mit und für die Kinder und Familien in Schloß Neuhaus und unserer Pfarrei.
Wir sind dankbar und freuen uns auch nach 80 Jahren noch ein lebendiger Teil unserer Pfarrei Hl. Martin zu sein!
Vielleicht haben Sie beim Lesen dieser Zeilen Erinnerungen an unsere KiTa oder bekommen Interesse an unserer Arbeit. Wir laden Sie ein, diese Erinnerungen mit uns zu teilen, sich über unsere KiTa zu informieren und mit uns gemeinsam zu feiern!

Am Sonntag, 18. Mai beginnen wir mit einem Familiengottesdienst
um 11.00 Uhr in unserer Pfarrkirche St. Heinrich und Kunigunde.
Anschließend stehen die Türen der KiTa bis 17.00 Uhr für alle offen.

Auf Ihr Kommen freuen sich die Kinder & das Team der Kath. KiTa St. Heinrich und Kunigunde

Verschlossene Türen – das ist das Kennmal der Jünger nach den Erfahrungen an Karfreitag. Zunächst erweckte die Jüngerschar nach dem Tod Jesu den Eindruck einer verängstigten und vor der Welt abgeschotteten Gruppe. Kein Wunder: Sie hatten Angst, weil sich doch das, was sich gegen Jesus, gegen seine Botschaft von Gott, gegen seine Weise zu leben und zu handeln, gerichtet hatte, stärker als er erwies. Mitten in diese Aussichtslosigkeit kommt der Auferstandene zu ihnen und ermutigt sie – durch verschlossene Türen. Er spricht dabei in Bildern und will sagen: Du kannst so entmutigt, ohnmächtig und voller Angst sein – wenn Gott Gott ist, ist das für ihn kein Hindernis. Das ist der Kern aller Ostergeschichten. Jesus konnte es sagen, weil er selbst die Erfahrung gemacht hatte: Man kann von der Welt und von den Menschen, den besten Freunden sogar, verlassen sein und sich selbst von Gott verlassen fühlen. Verloren bist du trotzdem nicht. In den dunklen Zeiten unseres Lebens können wir – wenn wir auf Gott vertrauen – merken: Es gibt einen Boden, der mich trägt.

Karin Lücke, Pastoralreferentin
Karin Lücke, Pastoralreferentin

Das überraschende Erscheinen Jesu wirkt in dem Sonntagsevangelium wie ein Aufbrechen aus Furcht und Niedergeschlagenheit. Wie hier der Auferstandene will Gott zu uns kommen, wenn wir von Zweifeln, Ängsten und Mutlosigkeit geplagt sind. Die Angst der Jünger verwandelt sich in Freude, als Jesus sich zu erkennen gibt.
Die erste Botschaft, die der Auferstandene verkündet ist eine Friedensbotschaft: „Der Friede sei mit euch!“ In Worte von heute übersetzt: Habt keine Angst! Dann sagt er das noch einmal und trägt ihnen auf, genau das weiterzusagen, was er ihnen vorgelebt und soeben gesagt hat.
Eine Zusage, die für uns heute noch genauso gilt wie für die Jünger damals. Eine Gewissheit, in der wir leben dürfen und die uns vor allem in der Osterzeit bestärken soll.
Karin Lücke, Pastoralreferentin

Gedanken von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zu den aktuellen Grundsatzentscheidungen der Bistumsleitung (Auszug):

„Auf unserem gemeinsamen Weg im Erzbistum Paderborn hat eine neue Etappe begonnen. Seit einem Jahr bin ich nun mit Ihnen unterwegs. Ich habe unser Erzbistum kennengelernt und bin damit noch lange nicht am Ende. Ich staune über das Potenzial, das in unserem Erzbistum steckt. Ich staune über die Kreativität und Vielfalt, die ich kennenlernen durfte. Ich habe wahrgenommen, die Sorge über das, was nicht mehr geht und Last geworden ist. Die Müdigkeit, mit immer neuen Prozessen konfrontiert zu sein. Die Verunsicherung darüber, wie es weitergehen soll. Die Enttäuschung, trotz aller Mühen nur wenig wirksam sein zu können. Ich habe gehört, dass man Verlässlichkeit erwartet, darüber, wohin die Reise geht. Dass man sich mehr Verbindlichkeit erhofft in der Umsetzung von Entscheidungen. Dass man sich Vereinfachung und Entschlackung erhofft in all den Prozessen. Vieles ist gewachsen, vorbereitet, durchdacht, ausprobiert und auf den Weg gebracht. Aber 2025 ist ein Jahr, in dem Entscheidungen reif werden, in dem wir gemeinsam sagen: Jetzt ist die Zeit, weiterzugehen.

Veränderung fällt nicht allen leicht. Sie ist nicht überall gleich dran. Aber wir schauen mit offenen Augen auf die Realität. Weniger Personal, weniger Ressourcen, weniger kirchliche Bindung. Gleichzeitig ein wachsendes Bedürfnis in der Gesellschaft nach Sinn, nach Gemeinschaft, nach Verlässlichkeit. Deshalb machen wir uns auf den Weg. Nicht aus Angst, sondern aus Verantwortung. Nicht getrieben, sondern im Vertrauen darauf, dass Gott mitgeht. Ich weiß, viele tragen schon jetzt viel. In der Pfarrei, im Pastoralteam, im Ehrenamt, in der Verwaltung. Aber ich lade Sie ein. Nicht in ein System, sondern auf einen gemeinsamen geistlichen Weg. Mit Klarheit im Blick, mit Offenheit im Herzen, mit Bereitschaft, einander zuzuhören und gemeinsam zu ringen. Die Bistumsleitung hat einen strategischen Rahmen vorgelegt für die Veränderungen in Pastoral und Verwaltung. Weniger, aber stärkere Seelsorgeräume. Verlässliche Orte des Glaubens. In diesem Zusammenhang kann uns ein Gedanke aus dem Philipperbrief begleiten: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!“ (Phil 4,4). Paulus erinnert daran: Wir haben über alle Schwierigkeiten hinweg guten Grund zum Vertrauen, zur Güte, zur Freude. Ja – zur Hoffnung. Für uns heute ist das ein geistlicher Schlüssel: Veränderung nicht als Krise, sondern als Weg im Glauben zu verstehen. Gott ist mit uns im Ringen, im Loslassen, im Aufbrechen. Ich danke Ihnen allen – für Ihre Bereitschaft: Gemeinsam. Glauben. Gestalten. Mitzudenken, mitzutragen – und mitzugestalten.“

Alle wichtigen Informationen finden sie auf der folgenden Homepage: bistumsprozess.de

Fastenzeit, es ist wieder soweit.
Jetzt heißt es wieder 40 Tage Buße und Verzicht Keine Schokolade, keinen Alkohol, oder sonst ein Verzicht. Fastenzeit als ultimativer Spaß-Killer?
Warum tun sich Christen so was an?
Der Aschermittwoch als Beginn der Fastenzeit ist so etwas wie Neujahr. Man überlegt sich gute Vorsätze, welche dann mehr oder weniger gut eingehalten werden. Vielleicht schwindet ja im Laufe der Fastenzeit das ein oder andere überschüssige Pfund, ein positiver Effekt für Körper und Seele. Dies kann die Fastenzeit auch bewirken – hat aber nun mal mit dem inneren Gehalt sicher nichts zu tun.

Diakon Andreas Kirchner
Diakon Andreas Kirchner

40 Tage dauert die Fastenzeit, 40 Tage blieb Jesus in der Wüste! 40 Jahre war das Volk unterwegs ins Gelobte Land, 40 Wochen haben die meisten von uns gebraucht, bis wir geboren wurden. 40 ist eine heilige Zahl! 40 Tage, 40 Wochen, 40 Jahre, braucht es, damit etwas reifen und wachsen kann, ja, neu geboren werden kann.
Was bringen uns die 40 Tage Fastenzeit? Vielleicht stellen sich viele von uns auch diese Frage für sich selbst. Die Fastenzeit will uns 40 Tage schenken, in denen Dinge reifen können, das Vertrauen auf Gott, die Vorfreude auf die Auferstehung, die Freude am Leben hier und jetzt.
Verzicht kann helfen, wichtigeres zu sehen , zu reifen, voranzukommen. Die 40 steht für „auf dem Wege sein“, auf dem Wege sein mit Gott, zum Leben, zur Freude, die uns geschenkt wird, an jedem Ostern, das wir erleben. In der Fastenzeit geht es letztlich nicht um weniger, sondern um mehr – um mehr Platz für Wichtiges, mehr Lebensfreude, mehr Zeit für Gott, den Nächsten und sich selbst.
Darum ist die Fastenzeit nichts, was uns quälen und niederdrücken soll – die 40 Tage sind Geschenk.
Nehmen wir sie deshalb auch so an!
Ihr/euer Diakon Andreas Kirchner

Im Evangelium dieses Wochenendes hören wir das Bild von dem, der den Splitter im Auge seines Bruders sieht, den Balken in seinem eigenen Auge aber nicht. Kleine Fehler bei anderen sehen, die großen Fehler bei sich selbst und die eigenen Schwächen aber zu ignorieren, ist doch eine zutiefst menschliche Eigenschaft. An diesem Wochenende findet in vielen Städten der Straßenkarneval statt. Motivwagen werden bei den Umzügen menschliche Schwächen, Fehler der Politik oder gesellschaftliche Probleme auf humoristische Weise anprangern und versuchen, trotz der ausgelassenen Stimmung, die Menschen am Straßenrand zum Nachdenken zu bewegen. Auch die Kirche wird sicher wieder ihr „Fett abbekommen“. Bei all dem wahren Kern, der hinter den kritischen Wagen steckt, sollte man aber das heutige Evangelium im Blick haben und daran denken, dass ganz viele Probleme ihren Grund in uns selbst haben. Das Problem liegt im Auge des Betrachters, bekommt beim Gedanken an den Balken plötzlich eine ganz andere Bedeutung.

Klaus Pöppel, Diakon
Klaus Pöppel, Diakon

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein friedvolles und ruhiges oder jeckes Wochenende.
Ihr Diakon
Klaus Pöppel

„Selig seid ihr“ (Lk 6, 17.20-26)
Da Jesus selber sagte, er sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten nicht aufzuheben, sondern zu erfüllen (Mt 5,17), kann die Seligpreisungen als Ergänzung zu den zehn Geboten betrachtet werden, und nicht als deren Ersatz. Die Seligpreisungen stellen eine radikale Vision des Reiches Gottes dar. Während die Zehn Gebote einen moralischen Rahmen bieten, der auf Regeln und Verboten beruht, machen uns die Seligpreisungen Aufmerksam auf den Charakter derer, die Christus nachfolgen. Der Schwerpunkt liegt also nicht mehr darauf, was ich als Christ tun soll, sondern darauf, was für ein Mensch ich als Christ sein soll.
Im Lukasevangelium handelt es sich um eine Feldrede, die aus vier Seligpreisungen besteht, die an die Armen, die Hungernden, die Weinenden und von Menschen Gehasste gerichtet sind, sowie aus vier entsprechenden Weherufen an die Reichen, die Satten, die Lachenden und die von Menschen Gelobte.

Chinemelu Emehelu, Pastor
Chinemelu Emehelu, Pastor

Die Zuhörer Jesu wurden auf jeden Fall herausgefordert, ihre Vorstellung von Spiritualität zu überprüfen. Unser Herr macht deutlich, dass der Ruf, ihm nachzufolgen, mehr bedeutet als das Abhaken einer Checkliste. Im Gegensatz dazu geht es um ein ständiges Bemühen, ein Leben in der Nachfolge zu führen. Darüber hinaus geht es um gute Einstellungen des Herzens, die zur rechten Zeit ihre Frucht bringen.
Auch wir sind eingeladen, den Weg der Seligpreisungen zu gehen, unsere Prioritäten neu zu überdenken, das Leiden anderer anzunehmen und auf Gottes Vorsehung zu vertrauen. Gottes Begleitung wünsche ich Ihnen.
Ihr Pastor Chinemelu Emehelu

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