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Katholische Pfarrei Heiliger Martin · Paderborn Schloß Neuhaus, Sande, Sennelager, Mastbruch · Impressum | Datenschutzerklärung 

Verschlossene Türen – das ist das Kennmal der Jünger nach den Erfahrungen an Karfreitag. Zunächst erweckte die Jüngerschar nach dem Tod Jesu den Eindruck einer verängstigten und vor der Welt abgeschotteten Gruppe. Kein Wunder: Sie hatten Angst, weil sich doch das, was sich gegen Jesus, gegen seine Botschaft von Gott, gegen seine Weise zu leben und zu handeln, gerichtet hatte, stärker als er erwies. Mitten in diese Aussichtslosigkeit kommt der Auferstandene zu ihnen und ermutigt sie – durch verschlossene Türen. Er spricht dabei in Bildern und will sagen: Du kannst so entmutigt, ohnmächtig und voller Angst sein – wenn Gott Gott ist, ist das für ihn kein Hindernis. Das ist der Kern aller Ostergeschichten. Jesus konnte es sagen, weil er selbst die Erfahrung gemacht hatte: Man kann von der Welt und von den Menschen, den besten Freunden sogar, verlassen sein und sich selbst von Gott verlassen fühlen. Verloren bist du trotzdem nicht. In den dunklen Zeiten unseres Lebens können wir – wenn wir auf Gott vertrauen – merken: Es gibt einen Boden, der mich trägt.

Karin Lücke, Pastoralreferentin
Karin Lücke, Pastoralreferentin

Das überraschende Erscheinen Jesu wirkt in dem Sonntagsevangelium wie ein Aufbrechen aus Furcht und Niedergeschlagenheit. Wie hier der Auferstandene will Gott zu uns kommen, wenn wir von Zweifeln, Ängsten und Mutlosigkeit geplagt sind. Die Angst der Jünger verwandelt sich in Freude, als Jesus sich zu erkennen gibt.
Die erste Botschaft, die der Auferstandene verkündet ist eine Friedensbotschaft: „Der Friede sei mit euch!“ In Worte von heute übersetzt: Habt keine Angst! Dann sagt er das noch einmal und trägt ihnen auf, genau das weiterzusagen, was er ihnen vorgelebt und soeben gesagt hat.
Eine Zusage, die für uns heute noch genauso gilt wie für die Jünger damals. Eine Gewissheit, in der wir leben dürfen und die uns vor allem in der Osterzeit bestärken soll.
Karin Lücke, Pastoralreferentin

Gedanken von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zu den aktuellen Grundsatzentscheidungen der Bistumsleitung (Auszug):

„Auf unserem gemeinsamen Weg im Erzbistum Paderborn hat eine neue Etappe begonnen. Seit einem Jahr bin ich nun mit Ihnen unterwegs. Ich habe unser Erzbistum kennengelernt und bin damit noch lange nicht am Ende. Ich staune über das Potenzial, das in unserem Erzbistum steckt. Ich staune über die Kreativität und Vielfalt, die ich kennenlernen durfte. Ich habe wahrgenommen, die Sorge über das, was nicht mehr geht und Last geworden ist. Die Müdigkeit, mit immer neuen Prozessen konfrontiert zu sein. Die Verunsicherung darüber, wie es weitergehen soll. Die Enttäuschung, trotz aller Mühen nur wenig wirksam sein zu können. Ich habe gehört, dass man Verlässlichkeit erwartet, darüber, wohin die Reise geht. Dass man sich mehr Verbindlichkeit erhofft in der Umsetzung von Entscheidungen. Dass man sich Vereinfachung und Entschlackung erhofft in all den Prozessen. Vieles ist gewachsen, vorbereitet, durchdacht, ausprobiert und auf den Weg gebracht. Aber 2025 ist ein Jahr, in dem Entscheidungen reif werden, in dem wir gemeinsam sagen: Jetzt ist die Zeit, weiterzugehen.

Veränderung fällt nicht allen leicht. Sie ist nicht überall gleich dran. Aber wir schauen mit offenen Augen auf die Realität. Weniger Personal, weniger Ressourcen, weniger kirchliche Bindung. Gleichzeitig ein wachsendes Bedürfnis in der Gesellschaft nach Sinn, nach Gemeinschaft, nach Verlässlichkeit. Deshalb machen wir uns auf den Weg. Nicht aus Angst, sondern aus Verantwortung. Nicht getrieben, sondern im Vertrauen darauf, dass Gott mitgeht. Ich weiß, viele tragen schon jetzt viel. In der Pfarrei, im Pastoralteam, im Ehrenamt, in der Verwaltung. Aber ich lade Sie ein. Nicht in ein System, sondern auf einen gemeinsamen geistlichen Weg. Mit Klarheit im Blick, mit Offenheit im Herzen, mit Bereitschaft, einander zuzuhören und gemeinsam zu ringen. Die Bistumsleitung hat einen strategischen Rahmen vorgelegt für die Veränderungen in Pastoral und Verwaltung. Weniger, aber stärkere Seelsorgeräume. Verlässliche Orte des Glaubens. In diesem Zusammenhang kann uns ein Gedanke aus dem Philipperbrief begleiten: „Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!“ (Phil 4,4). Paulus erinnert daran: Wir haben über alle Schwierigkeiten hinweg guten Grund zum Vertrauen, zur Güte, zur Freude. Ja – zur Hoffnung. Für uns heute ist das ein geistlicher Schlüssel: Veränderung nicht als Krise, sondern als Weg im Glauben zu verstehen. Gott ist mit uns im Ringen, im Loslassen, im Aufbrechen. Ich danke Ihnen allen – für Ihre Bereitschaft: Gemeinsam. Glauben. Gestalten. Mitzudenken, mitzutragen – und mitzugestalten.“

Alle wichtigen Informationen finden sie auf der folgenden Homepage: bistumsprozess.de

Fastenzeit, es ist wieder soweit.
Jetzt heißt es wieder 40 Tage Buße und Verzicht Keine Schokolade, keinen Alkohol, oder sonst ein Verzicht. Fastenzeit als ultimativer Spaß-Killer?
Warum tun sich Christen so was an?
Der Aschermittwoch als Beginn der Fastenzeit ist so etwas wie Neujahr. Man überlegt sich gute Vorsätze, welche dann mehr oder weniger gut eingehalten werden. Vielleicht schwindet ja im Laufe der Fastenzeit das ein oder andere überschüssige Pfund, ein positiver Effekt für Körper und Seele. Dies kann die Fastenzeit auch bewirken – hat aber nun mal mit dem inneren Gehalt sicher nichts zu tun.

Diakon Andreas Kirchner
Diakon Andreas Kirchner

40 Tage dauert die Fastenzeit, 40 Tage blieb Jesus in der Wüste! 40 Jahre war das Volk unterwegs ins Gelobte Land, 40 Wochen haben die meisten von uns gebraucht, bis wir geboren wurden. 40 ist eine heilige Zahl! 40 Tage, 40 Wochen, 40 Jahre, braucht es, damit etwas reifen und wachsen kann, ja, neu geboren werden kann.
Was bringen uns die 40 Tage Fastenzeit? Vielleicht stellen sich viele von uns auch diese Frage für sich selbst. Die Fastenzeit will uns 40 Tage schenken, in denen Dinge reifen können, das Vertrauen auf Gott, die Vorfreude auf die Auferstehung, die Freude am Leben hier und jetzt.
Verzicht kann helfen, wichtigeres zu sehen , zu reifen, voranzukommen. Die 40 steht für „auf dem Wege sein“, auf dem Wege sein mit Gott, zum Leben, zur Freude, die uns geschenkt wird, an jedem Ostern, das wir erleben. In der Fastenzeit geht es letztlich nicht um weniger, sondern um mehr – um mehr Platz für Wichtiges, mehr Lebensfreude, mehr Zeit für Gott, den Nächsten und sich selbst.
Darum ist die Fastenzeit nichts, was uns quälen und niederdrücken soll – die 40 Tage sind Geschenk.
Nehmen wir sie deshalb auch so an!
Ihr/euer Diakon Andreas Kirchner

Im Evangelium dieses Wochenendes hören wir das Bild von dem, der den Splitter im Auge seines Bruders sieht, den Balken in seinem eigenen Auge aber nicht. Kleine Fehler bei anderen sehen, die großen Fehler bei sich selbst und die eigenen Schwächen aber zu ignorieren, ist doch eine zutiefst menschliche Eigenschaft. An diesem Wochenende findet in vielen Städten der Straßenkarneval statt. Motivwagen werden bei den Umzügen menschliche Schwächen, Fehler der Politik oder gesellschaftliche Probleme auf humoristische Weise anprangern und versuchen, trotz der ausgelassenen Stimmung, die Menschen am Straßenrand zum Nachdenken zu bewegen. Auch die Kirche wird sicher wieder ihr „Fett abbekommen“. Bei all dem wahren Kern, der hinter den kritischen Wagen steckt, sollte man aber das heutige Evangelium im Blick haben und daran denken, dass ganz viele Probleme ihren Grund in uns selbst haben. Das Problem liegt im Auge des Betrachters, bekommt beim Gedanken an den Balken plötzlich eine ganz andere Bedeutung.

Klaus Pöppel, Diakon
Klaus Pöppel, Diakon

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein friedvolles und ruhiges oder jeckes Wochenende.
Ihr Diakon
Klaus Pöppel

„Selig seid ihr“ (Lk 6, 17.20-26)
Da Jesus selber sagte, er sei gekommen, um das Gesetz und die Propheten nicht aufzuheben, sondern zu erfüllen (Mt 5,17), kann die Seligpreisungen als Ergänzung zu den zehn Geboten betrachtet werden, und nicht als deren Ersatz. Die Seligpreisungen stellen eine radikale Vision des Reiches Gottes dar. Während die Zehn Gebote einen moralischen Rahmen bieten, der auf Regeln und Verboten beruht, machen uns die Seligpreisungen Aufmerksam auf den Charakter derer, die Christus nachfolgen. Der Schwerpunkt liegt also nicht mehr darauf, was ich als Christ tun soll, sondern darauf, was für ein Mensch ich als Christ sein soll.
Im Lukasevangelium handelt es sich um eine Feldrede, die aus vier Seligpreisungen besteht, die an die Armen, die Hungernden, die Weinenden und von Menschen Gehasste gerichtet sind, sowie aus vier entsprechenden Weherufen an die Reichen, die Satten, die Lachenden und die von Menschen Gelobte.

Chinemelu Emehelu, Pastor
Chinemelu Emehelu, Pastor

Die Zuhörer Jesu wurden auf jeden Fall herausgefordert, ihre Vorstellung von Spiritualität zu überprüfen. Unser Herr macht deutlich, dass der Ruf, ihm nachzufolgen, mehr bedeutet als das Abhaken einer Checkliste. Im Gegensatz dazu geht es um ein ständiges Bemühen, ein Leben in der Nachfolge zu führen. Darüber hinaus geht es um gute Einstellungen des Herzens, die zur rechten Zeit ihre Frucht bringen.
Auch wir sind eingeladen, den Weg der Seligpreisungen zu gehen, unsere Prioritäten neu zu überdenken, das Leiden anderer anzunehmen und auf Gottes Vorsehung zu vertrauen. Gottes Begleitung wünsche ich Ihnen.
Ihr Pastor Chinemelu Emehelu

In drei Wochen, am Sonntag, ist es endlich so weit: Die Wählerinnen und Wähler werden ihre Entscheidungen getroffen haben. Vielleicht wird der Eine oder die Andere denken: „Endlich ist es vorbei – die TV-Duelle, der Wahlkampf, die ständigen Beschimpfungen und der Populismus. Welch eine Erleichterung, dass alles hinter uns liegt!“
Doch starke Worte sind nicht per se negativ; sie können manchmal sogar wichtig und notwendig sein. Ähnliches findet man auch bei den Propheten des Alten und Neuen Testaments: Sie prangerten die Missstände ihrer Zeit und die Schwächen der Menschen ungeschönt an. Diese Propheten sahen sich als Sprachrohr Gottes, als Heilsbringer in seinem Namen. Aufgrund der Herzenshärte ihrer Zuhörer waren klare Worte oft unerlässlich – vielleicht ähnlich wie die protestantische Bischöfin Mariann Edgar Budde, die vor laufenden Kameras von Präsident Trump forderte, er solle Mitgefühl mit Migranten und der LGBTIQ+-Community zeigen.

Was zeichnet jedoch einen Propheten oder eine Prophetin aus? Diese Sprecher Gottes waren frei von jeglicher Rechthaberei. Sie vertraten nicht ihre eigenen Meinungen und handelten nicht aus Eigeninteresse, sondern ausschließlich im Namen Gottes. Daher konnten sie auch ohne Beschimpfungen und Beleidigungen auskommen. So unbequem sie oft waren, so notwendig waren sie zugleich. Die schlimmste Zeit war immer die, in der es keine Propheten mehr gab – keine Wegweiser, die aus der Dunkelheit führten. Das Fehlen von Propheten war eine Strafe Gottes.

Es ist nicht einfach zu beurteilen, ob wir heute in einer prophetenlosen Zeit leben (ich bin der Meinung, dass es sie durchaus auch heute gibt!).

Benedikt Fritz, Gemeindereferent
Benedikt Fritz, Gemeindereferent

In der Vielzahl unserer Herausforderungen sind deutende und klare Stimmen von großer Bedeutung.

Doch wo findet man sie? Ich denke, dass die Propheten unserer Zeit nicht unbedingt nur vor Mikrofonen oder in den Social-Media zu finden sind. Lautstärke allein macht noch keinen Propheten aus. Manchmal begegnet man in der Familie, in der Nachbarschaft oder am Arbeitsplatz jemandem, der ruhig und unbeirrt seinen Überzeugungen folgt, unabhängig von Mehrheiten und Rechthaberei. Gelegentlich kann man einem echten Propheten begegnen, dessen bin ich mir sicher!

Ihr Gemeindereferent Benedikt Fritz

Liebe Mitglieder (!),
die Lesung des Sonntags gehört zu meinen persönlichen Lieblingsstellen der Bibel.
„Ihr aber seid der Leib Christi und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm.“ 1 Kor 12, 27
Ich stelle mir vor wie es wäre, wenn ich damals in dieser Gemeinde von Paulus in Korinth gelebt und diesen Brief bekommen hätte. Paulus hatte diese Gemeinde gegründet und sich weiter um sie gekümmert.
Es gibt Streit in dieser Gemeinde, ob nicht manche Aufgaben oder Menschen wichtiger sind als andere.
In dieser Situation macht Paulus klar: Jeder und jede hat seine/ihre Aufgabe, jede und jeder kann und soll sich einbringen mit den je eigenen Fähigkeiten – Paulus spricht von Charismen.
Und ganz wichtig:
Niemand soll sich über vermeintlich Schwächere erheben, niemand soll sich selbst kleinreden und deshalb die Hände in den Schoß legen.
Der ganze Organismus Gemeinde oder Kirche – so schreibt Paulus weiter – kann nur funktionieren, wenn alle sich einbringen.
Und was sagt der Apostel Paulus dazu, dass sich jemand in der Gemeinde ausgeschlossen fühlt?
Er sagt, eine Gemeinde sei wie ein Körper – und da sagt das Ohr auch nicht, ich gehöre nicht dazu, oder der Fuß kann auch nicht sagen ich bin kein Teil vom Körper.
Und umgekehrt können Körperteile nicht sagen: „Ich brauch dich nicht.“ Das Auge kann ich zur Hand sagen: „Ich komme schon alleine klar.“

Diakon Andreas Kirchner
Diakon Andreas Kirchner

Dann brauche ich mir doch gar nicht mehr vorzustellen, ich hätte vor 2000 Jahren in der Gemeinde von Korinth gelebt. Da kann ich mir einfach vorstellen, Paulus hätte mit all seiner Weitsicht den Brief an uns heute gerichtet.

     Wer bin dann ich?
Das Ohr, das hört?
Das Auge, das sieht?
Die Hand, die anpackt?
Der Mund, der Trost spricht?
Der Fuß, der zum Nächsten geht?
Hoffentlich jedenfalls nicht das Körperteil, das sich über andere erhebt oder sich selbst kleinredet.

Ihr Andreas Kirchner

Die Hochzeit zu Kana – ein Wunder für die ganze Familie? (Joh 2, 1–11)

Die Hochzeit zu Kana war ein freudiges Ereignis, bei dem Familien und Freunde zusammenkamen, um den Beginn einer neuen Partnerschaft unter Gottes Segen zu feiern. Doch plötzlich trat ein Problem auf: es gab keinen Wein mehr. Guter Wein, damals wie heute, ein Symbol des Feierns und der Freude. Ein endgültiger Mangel an Wein hätte die Feierstimmung deutlich getrübt. Vermutlich wäre über Jahre hauptsächlich über den Weinmangel gesprochen worden, weniger über die tolle Feier oder das glückliche Brautpaar.
Doch Jesus schafft Abhilfe. Er wandelt Wasser zu Wein und veränderte die Situation der Feier.
Was können wir heute aus dieser Situation mitnehmen in unsren Alltag?

Andrea Rudolphi, Gemeindeassistentin
Andrea Rudolphi, Gemeindeassistentin

Jesus will uns bei kleinen wie großen Herausforderungen zur Seite stehen, wenn wir ihm vertrauen. Die Diener holten große Krüge und füllten sie mit Wasser, obwohl der Auftrag sehr merkwürdig erschienen sein muss. Jesus muntert uns auf ihm zu vertrauen, auch wenn wir nicht immer direkt verstehen können, was er meint oder welchen Weg er für uns sieht. Der Überfluss an entstandenem Wein soll uns erinnern, dass Gott uns nicht nur mit dem Nötigsten versorgen möchte, sondern uns ein Leben in Fülle mit Freude, Liebe und Segen schenken will. So geschieht dieses erste Wunder Jesu nicht in einer traurigen Situation, sondern in einem Moment der Freude. Auch dann ist Gott da und schenkt uns seinen Segen.
Das Weinwunder ist somit nicht nur eine spannende Geschichte für Groß und Klein, sondern auch die Erinnerung daran, dass Jesus immer bei uns ist „in guten wie in schlechten Zeiten.“ Er hilft uns bei der Arbeit, in der Schule, in der Kita, im Krankenhaus… – einfach in unserem ganz persönlichen Alltag. Wenn wir uns Sorgen machen oder das Gefühl haben, dass etwas nicht richtig läuft, können wir Jesus vertrauen, wie die Diener und Maria in Kana. Jesus sorgt für uns. Das spüren wir manchmal in schwierigen Situationen, die rückblickend auch etwas Schönes und Gutes beinhalteten.

Ihre Gemeindeassistentin Andrea Rudolphi

Wir feiern an diesem Sonntag das Fest der Taufe des Herrn. Jesus lässt sich im Jordan mit Wasser taufen. Eigentlich macht es auf den ersten Blick keinen Sinn. Warum soll Jesus als Gottes Sohn sich taufen lassen und warum soll der Heilige Geist auf ihn herabkommen, wenn doch der Heilige Geist als Teil der Heiligen Dreifaltigkeit ein Teil von Jesu Wesen bereits ist? Jesus ist wahrhaftig Mensch geworden. Das ist für mich die Kernbotschaft der Taufe des Herrn. Dass, was wir gerade an Weihnachten gefeiert haben, findet hier eine Verstärkung. Gott liebt uns Menschen so sehr, dass er seinen Sohn zu uns schickt. Jesus liebt uns so sehr, dass er zu uns kommt, obwohl er doch genau weiß, was auf ihn zukommen wird. Diese unendliche Liebe zu uns Menschen ist etwas, was Vertrauen, Hoffnung, Zuversicht und Rückenstärkung sein kann, wenn es mal nicht so läuft, wie wir es uns wünschen. Damit kann man getrost in das Neue Jahr starten.
Ich wünsche ihnen und Ihren Lieben für das Neue Jahr dieses Vertrauen-können in die Liebe Jesu und die Zuversicht, dass wir von Gott getragen sind.

Klaus Pöppel, Diakon
Klaus Pöppel, Diakon

Ihr Diakon
Klaus Pöppel

14 Verse Evangelium. Es gibt vermutlich auf der ganzen Welt kein Stück aus einem anderen Buch, das öfter weitererzählt, farbiger ausgemalt und auf verschiedenste Weise nachgedichtet wurde als die 14 Verse der Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevangelium (Lk 2, 1-14). Wenn der Engel Gabriel im Lukasevangelium Maria die Geburt Jesu verkündet, erschrickt Maria über die Anrede „Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir“, jedoch nicht über die Engelsbegegnung als solche. In diesem Jahr bin ich gedanklich immer wieder an der Deutung des Grußes hängengeblieben, die der Engel aufgrund ihrer Reaktion vornimmt. „Fürchte dich nicht,
Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.“

Nicht fürchten?! Bei dem, was um uns in der Welt los ist? Das ist die Stelle, in der es mich letzte Zeit immer packt. Und dann denke ich an das, was der Hl. Ignatius von Loyola in seinem Exerzitienbuch vorschlägt, sich mit Herz und Gefühl in biblische Szenen hineinzuversetzen. Und dann bin ich mitten drin im Heilsgeschehen: Ich bin Maria und der Engel sagt zu mir: Der Herr ist mit dir! – diese unmittelbare Zusage, dass Gott bei mir ist. Das ängstigt! Und dann sagt er: Fürchte dich nicht, denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Gnade bedeutet nichts anderes als: Gott schenkt sich mir, in seinem Wort durch den Engel, durch Jesus, durch den Heiligen Geist.

Mit dieser Zuversicht der Weihnachtsbotschaft kann ich gestärkt in das neue Jahr gehen. Und in diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein gesegnetes und frohes Neues Jahr!

Ihre Pastoralreferentin Karin Lücke

Karin Lücke, Pastoralreferentin
Karin Lücke, Pastoralreferentin
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