Liebe Schwestern und Brüder im Glauben,
ich heiße Mariusz Fąferko und zusammen mit meiner Frau wohne ich in Sennelager. Unsere Tochter ist vor ein paar Wochen ausgezogen und versucht ihr Leben selbständig zu gestalten. Ich arbeite in Paderborn als Softwareentwickler mit einem elektrotechnischen Hintergrund. Ich bin ein Laiendominikaner und gehöre einer Laiendominikanergruppe an, die sich im Dominikaner Konvent St. Josefs in Düsseldorf trifft.
Im Dezember 2022 habe ich mein ewiges Versprechen bei den Laiendominikanern abgelegt und als Lesung habe ich mir einen Abschnitt aus dem Brief an die Philipper (Phil 3, 7-14) ausgesucht, wo der Apostel Paulus seine Sehnsucht nach voller Gemeinschaft mit Christus beschreibt, weil er „von Christus Jesus ergriffen worden ist“, wie er selbst schreibt. Diese Worte hatten damals für mich eine besondere Bedeutung, weil ich auch eine Sehnsucht nach Jesus spürte und von Jesus Christus ergriffen worden bin. Es sind fast drei Jahre vergangen und diese Worte sind stets aktuell.
Mein elektrotechnischer Hintergrund kam während meines Bewerbungsgesprächs im Erzbistum zum Tragen. In der Präsentation habe ich ein Bild einer Leiterplatte verwendet, um die Verbindung zwischen Menschen und Gott darzustellen. Auf einer Leiterplatte befinden sich Sender und Empfänger eines Signals, einige Verbindungsleitungen, manche kurz, manche lang, manche gerade, manche eckig. So sehen auch unsere Verbindungen zu Gott aus, manche Menschen finden diese Verbindung schnell, manche brauchen mehr Zeit, bei manchen sind die Verbindungen sehr kompliziert. Bis ich das Signal von Gott empfangen habe, hat es bei mir lange gedauert und die Verbindungsleitung ist nicht wirklich gerade verlaufen. Das Signal ist aber endlich angekommen.
Und warum diese Vorstellung? Der Grund ist meine Entscheidung, dem Ruf des Herrn, den ich im Herzen verspürt habe, zu folgen.
Ich habe mich für den Dienst als Ständiger Diakon im Erzbistum Paderborn beworben.
Die Ausbildung hat im Juni diesen Jahres begonnen und während der Ausbildungszeit werde ich in unserer Pfarrei Heiliger Martin eingesetzt.
Einige von Euch kennen mich aus der Donnerstag-Messe in St. Michael, wo ich den Lektorendienst ausüben darf, oder aus der Sternsingeraktion, wo ich dem Orga-Team angehöre. Vielleicht kennen mich einige von Euch aus der Polnischen Katholischen Mission in Bielefeld, wo ich ein paar Aufgaben übernehme.
Und so stehe ich da am Start mit Ungewissheit darüber, was die nächste Zeit mit sich bringt, wie sich die Ausbildung gestalten wird, welchen Menschen ich begegnen werde, welche Entscheidungen ich treffen werde, welche Verluste ich vielleicht erleiden werde. Darum bin ich für jede Art von Unterstützung, für jedes Gespräch, für jedes auch kritische Wort sehr dankbar, denn nur so kann ich den diakonischen Dienst erfüllen: mit und an Menschen.
Eurer Mariusz Fąferko
