Da war doch noch was vor Weihnachten ?
Die Advents- oder Weihnachtszeit beginnt, wenn wir in die Regale von Aldi, Lidl, Rewe etc. schauen, manchmal schon im August, spätestens im September. Da ist dann schlecht vermittelbar, dass Kerzen und Süßes Licht in eine dunkle Zeit bringen sollen.
Auch wenn man den Verlockungen von Spekulatius und Dominosteinen spätestens im November erliegt, und der Zauber dieser eigentlich adventlichen Leckereien manchmal schon im Dezember verflogen ist, können wir doch die vier Adventssonntage inhaltlich zu einem Gewinn für unser eigenes Leben werden lassen.
Der erste Sonntag beginnt mit Psalm 25 „Zur dir erhebe ich meine Seele“. Er handelt vom Vertrauen und Treue.
Das Vorbereiten auf die Ankunft steht im Zentrum des zweiten Adventssonntages. Im Evangelium wird Johannes der Täufer in den Fokus genommen. Er sieht seine Aufgabe darin, die Menschen auf das Kommen des Messias vorzubereiten und zur Umkehr zu rufen –mit durchaus drastischen Worten.
An diesem Adventssonntag sind wir Menschen heute ebenfalls zur Besinnung und Umkehr aufgerufen. Wir sollen uns an diesem Tag noch mehr auf das Kommen des Herrn einlassen. Wartend und auf die Zeichen achtend.
Der dritte Sonntag: Gaudete! – Freut Euch! sagt uns Christen auch heute: Freut euch! Etwas Großes wird passieren. Jubelt, denn bald ist es so weit. Einen solche „freudigen Sonntag“ gibt es auch nach der Halbzeit der Fastenzeit mit Blick auf Ostern, den 4. Fastensonntag „Laetare“.
Und dann der vierte mit dem „Rorate“ „Tauet, ihr Himmel, von oben, ihr Wolken regnet den Gerechten.“ Mit diesen bittenden und eindringlichen Worten beginnt der letzte Sonntag vor Heiligabend und Weihnachten.
Wenn Sie – was ich hoffe – noch einen Adventskranz mit Kerzen zuhause haben, dann können Sie jede der vier Kerzen beim Anzünden mit einem der vier Schritte verbinden
Vertrauen fassen, Treue spüren
Besinnung suchen, Umkehr
freudig hoffen,
Bitte.
Wer immer sich diesen 4-Schritt zu eigen macht für den oder die hat der Advent auch noch Bedeutung über Spekulatius und singende Elche hinaus.
Einen gesegneten Advent wünscht
Euer/Ihr Diakon Andreas Kirchner