Skip to content
Katholische Pfarrei Heiliger Martin · Paderborn Schloß Neuhaus, Sande, Sennelager, Mastbruch · Impressum | Datenschutzerklärung 

An diesem Wochenende feiern wir das Fest unseres Bistumspatron. Endlich wieder Libori. Die ganze Region feiert eine Woche diese Mischung aus Kirche, Kultur und Volksfest. Pünktlich zum Liborifest ist die Krypta im Dom fertig gestellt worden. Hierfür wurde eine neue Liboriusfigur angeschafft. Angefertigt von einem der bekanntesten zeitgenössischen Bildhauer, Stephan Balkenhol.

Ein Liborius in Hemd und Hose statt im Bischofsornat. Auf den ersten Blick gewöhnungsbedürftig, aber genau diese Botschaft ist doch heute wichtig. Die Botschaft der Kirche in die heutige Zeit übersetzen, modern interpretieren, den Menschen eine Antwort geben, die in die Zeit passt. Die Skulptur muss nicht allen gefallen. Auch das ist gut so. Die Botschaft der Kirche hat in ihrer Geschichte immer wieder Widerspruch erzeugt. Die Botschaft Jesu in die heutige Zeit zu übersetzen ist etwas anderes, als sich in Beliebigkeit dem Zeitgeist anzubiedern.

Ich lade Sie ein, die neue Krypta zu besichtigen und sich mit der Figur des heiligen Liborius vor Augen Gedanken zu machen, wo steht Kirche heute und wo ist mein Platz in dieser Kirche.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein tolles Liborifest und noch erholsame Ferien.

Ihr Diakon Klaus Pöppel

Klaus Pöppel, Diakon
Klaus Pöppel, Diakon

Ferien-Er-fahrungen
Jeder macht so seine Erfahrungen im Laufe des Lebens, manche bleiben an der Oberfläche und verändern die Menschen nicht. Andere Erfahrungen dringen tief ein, beleben oder zerstören von innen her, haben eine lang andauernde Wirkung. Von solchen Erfahrungen kann oder will man sich nicht trennen.
Auch die Jünger machen mit Jesus so ihre ganz eigenen Erfahrungen. In der Erzählung vom Sonntag (Mt 8, 23-27) wollen Jesus und seine Jünger in einem Boot auf die andere Seite des See Genezareth. Die Geschichte könnte so angenehm weitergehen, wie wir es uns auch für unsere Ferien wünschen würden: Sie ließen sich über den spiegelglatten See in den Sonnenuntergang gleiten, Jesus öffnete seinen riesigen Picknickkorb und alle konnten endlich mal ordentlich reinhauen und danach ein Nickerchen halten.
Was die Jünger wirklich erwartete, könnte anders nicht sein. „Plötzlich brach auf dem See ein gewaltiger Sturm los, sodass das Boot von den Wellen überflutet wurde“, berichtet Matthäus. Und das Beste: Jesus scheint das alles gar nicht zu kümmern. Während seine Jünger schon mit ihrem Leben abschließen, schläft er. So kann Nachfolge auch aussehen.
Aber solche Ferien-Erfahrungen wünsche ich Ihnen nun wirklich nicht. Was ich Ihnen aber wünsche? Genießen Sie die kostbaren Tage der Ferien.

Benedikt Fritz, Gemeindereferent
Benedikt Fritz, Gemeindereferent

Es ist nicht nur ein Zurücklassen der manchmal so einschnürenden Lebensumstände, es ist vor allem jenes immer neue Maß an Erfahrungen, das die Ferien so wichtig macht. Dabei geht es schon im wörtlichen Sinne darum, die Welt zu erfahren, „hineinzufahren“ in bisher unbekannte Gegenden, Neues zu entdecken und so reicher zu werden an guten Endrücken. Das sind die segensreichen Erfahrungen, die sich unserem Innern einprägen und zu einem unverlierbaren Besitz werden.
In einem Lied von Reinhard Mey heißt es: „Wie manches, dem wir kaum Beachtung schenken, uns dennoch für ein ganzes Leben prägt, und seinen bunten Stein wie ein Andenken ins Mosaik unserer Seele trägt.“ Was in diesen Tagen des Urlaubs, also der Erlaubnis, wieder Mensch zu werden und zu sein – Urlaub und Erlaubnis hängen vom Wort her zusammen -, was in diesen Tagen ins Mosaik unserer Seele eindringt, sollte „bedacht“ sein.

Gute Erfahrungen mit den Menschen und der Schöpfung, und auf diesem Wege eigentlich auch wieder mit dem, der diese Schöpfung ins Leben gerufen hat, sind für uns tatsächlich lebensnotwendig. Die Sehnsucht nach frohen Ferien ist die Sehnsucht nach guten Erfahrungen.
Das wünsche ich Ihnen,
ihr Gemeindereferent Benedikt Fritz

Urlaubsgebet

Das braucht seine Zeit
bis die Tage den anderen Rhythmus lernen
und langsam im Takt der Muße schwingen.
Das braucht seine Zeit
bis die Alltagsorgen zur Ruhe finden,
die Seele sich weitet und frei wird
vom Staub des Jahres

Hilf mir in diese andere Zeit, Gott.
Lehre mich die Freude und den frischen Blick
auf das Schöne.
Den Wind will ich spüren und die Luft will ich schmecken.
Dein Lachen will ich hören, Deinen Klang und in alledem
Deine Stille.                               Carola Moosbach

Eine schöne und erholsame Sommerzeit mit guten Begegnungen, Zeit für die schönen Dinge im Leben und das Vertrauen darauf, dass Gott mit uns unterwegs wünscht Ihnen

Ihre Gemeindereferentin Petra Scharfen

„Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben (Mt 9, 36 – 10, 8)“
Jesus ist mit seinen Jüngern unterwegs und sieht wie müde und erschöpft die Menschen sind, wie sie leiden. Er spürt, er kann ihnen nicht alleine helfen, es sind zu viele. Er ruft seine Jünger zu sich und schickt sie hinaus, um den Menschen zu helfen. Die Berufung der ersten Apostel.
Etwas Entscheidendes gibt er ihnen mit auf ihren Weg. Ihre Fähigkeiten haben sie von Gott geschenkt bekommen, entsprechend sollen sie den Menschen helfen ohne eine Gegenleistung von ihnen zu fordern oder zu erwarten.
Versuchen wir diesen Gedanken in unseren Alltag zu übertragen. Was kann ich besonders gut? Womit kann ich anderen helfen? Kann ich das überhaupt? Ist das nicht ganz schön viel, was Jesus da von mir erwartet?
Jeder und jede von uns hat Fähigkeiten, die anderen Menschen guttun. Beginnen wir im Kleinen Großes. Fangen wir dort an, wo wir leben. Ein fester Wille zur Vergebung, ein Wort der Versöhnung, ein heilsamer Moment echter Aufmerksamkeit, ein ermutigendes Lächeln, ein Wort des Trostes, ein Gebet füreinander. Oder schon etwas mutiger? Vielleicht können Sie gut malen – warum nicht eine schöne Karte malen und der Nachbarin einen Gruß schreiben? Vielleicht können Sie gut vorlesen oder erzählen, gut zuhören oder backen usw. Was fällt Ihnen noch ein?
Ich weiß, wie schwer es ist im Alltag „auch noch daran“ zu denken anderen Gutes zu tun. Ich weiß aber auch, wie gut es der eigenen Seele tut, wenn man es geschafft hat.
Einhundert Kinder sind in den vergangenen Wochen in unseren Gemeinden zur Erstkommunion gegangen. „Offene Ohren und weites Herz“ – war das diesjährige Motto des Bonifatius Werkes. Mit offenen Augen durch die Welt gehen. Sehen, wo jemand Hilfe benötigt und das Herz öffnen, um mit den eigenen Fähigkeiten zu helfen.
Seien wir unseren Kindern und Enkelkindern Vorbilder, damit auch sie in ihrem Leben den Mut, die Zeit und die Motivation finden als Freunde und Freundinnen Jesu mit den ihnen geschenkten Fähigkeiten Gutes zu tun.
In diesem Sinn feiern wir am 18. Juni 2023 um 11 Uhr unseren Familiengottesdienst „Geben und Nehmen“ am Campingplatz in Sande. Sie sind herzlich eingeladen!
Ich freue mich auf unsere Begegnung, ihre Gemeindeassistentin Andrea Rudolphi

Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.
Liebe Schwestern und Brüder in Christus,
das Sonntagsevangelium erzählt, wie Jesus den Zöllner Matthäus beruft. In den Augen seiner Zeitgenossen war Matthäus ein Sünder. Denn als Zolleinnehmer kollaborierte er nicht nur mit der heidnischen Besatzungsmacht, sondern beutete zugleich seine Landsleute aus. Ganz bewusst aber lädt Jesus sich in dessen Haus zum Mahl ein und setzt sich über die Vorstellungen seiner Zeit hinweg. Denn mit einem offensichtlichen Sünder zu essen bedeutete, selbst unrein zu werden. Doch Matthäus nimmt die Aufforderung Jesu unverzüglich an. Er ahnte wohl, was die Begegnung bedeuten könne!
Das ist ja das menschliche Drama: Wir beurteilen andere und legen sie dadurch fest. Aber für Gott ist nicht das bisherige Leben ausschlaggebend, sondern die Bereitschaft, umzukehren. Darum sagt Jesus zugespitzt: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken“. Die Barmherzigkeit Gottes ist stets größer als menschliche Schwachheit. Und Gottes Zuwendung gilt gerade den Sündern, die umkehren möchten. Er sieht das Herz und kennt uns Menschen besser als wir uns selbst.
Die Schuld der Welt liegt wohl darin, dass viele sich nicht als unvollkommen, in diesem Sinn „krank“ ansehen und deswegen keinen Arzt nötig zu haben meinen. Sie sind wie Kranke, die nicht nur zu keinem Arzt gehen, sondern sogar leugnen, dass es für sie überhaupt einen Arzt gibt. Das hört sich dann so an: „Ich tu ja nichts Böses und sündige nicht. Wen soll ich da schon um Verzeihung zu bitten? Und was soll auch Gott damit zu tun haben?“ Ganz zu schweigen von denen, die leugnen, dass Gott überhaupt existiert. Solche Menschen kommen mir vor wie Kinder, die an einem Tag voller Wolken behaupten, dass es keine Sonne gibt, nur weil sie sie gerade nicht sehen.
Das Evangelium bezeugt dagegen, wie sehr Gott für uns Menschen da ist. Selbst wenn Beschwerlichkeiten oder Krankheiten usw. wie Wolken unser Leben überschatten, so dass wir Gott nicht erkennen: Er ist da und uns zugewandt.
Wir brauchen uns nicht zu schämen, unsere eigenen Unvollkommenheiten, Schwächen und Krankheiten zu akzeptieren, denn gerade so öffnen wir vielleicht die Tür, durch die die barmherzige Liebe Gottes in unser Leben tritt, – wie bei Matthäus. Gott ist auf der Suche nach Menschen, die bereit sind, ihre Herzenstür für ihn zu öffnen.
Ich wünsche Ihnen Gottes Segen und eine gesegnete Woche!
Ihr Pastor Y. Remias

An diesem Wochenende feiern wir den Dreifaltigkeitssonntag. Ein Gott in den drei Personen Gott-Vater, Gott-Sohn und Gott-Heiliger Geist. Wie ein Gott in drei Personen trotzdem ein einziger Gott sein kann, können wir nicht verstehen, dies ist eines der großen Geheimnisse unseres Glaubens. Wir können aber versuchen, uns diesem Geheimnis zu nähern. Im heutigen Evangelium hören wir, dass Gott Jesus geschickt hat, weil er uns liebt, damit er die Welt rettet und nicht richtet. Die zentrale Aussage ist, dass Gott uns liebt. Wir glauben daran, dass die Heilige Dreifaltigkeit von Anbeginn der Zeit besteht, also lange, bevor die Welt erschaffen wurde. Und in dieser Dreifaltigkeit ist der Geist das Band der Liebe, dass Jesus und Gott miteinander verbinden. Wenn Jesus Pfingsten den Jüngern und damit uns seinen Heiligen Geist sendet, so hebt er die Liebe zu uns Menschen auf die gleiche Ebene wie die Liebe zu seinem Vater. Auch wenn ich die heilige Dreifaltigkeit nicht verstehe, so ist es doch ein gutes Gefühl, zu wissen, dass wir von Jesus mit der gleichen Intensität geliebt werden wie der Vater und diese Liebe uns in unserem Leben begleitet.

Klaus Pöppel, Diakon
Klaus Pöppel, Diakon

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein erholsames Wochenende
und eine gute Woche.

Ihr Diakon
Klaus Pöppel

Wer lebt, atmet, und wer nicht mehr atmet, lebt nicht mehr. In den ersten Bü-chern der Heiligen Schrift wird Gott vorgestellt als der, der seinen Atem jedem Geschöpf einbläst und ihn so zum Menschsein erweckt. Ohne jede Vorleistung wird der Mensch zum lebendigen Wesen. Letztlich leben alle Menschen aus dem gleichen Atemstrom Gottes und haben an ihm fortwährenden Anteil. Was für ein großes Geschenk: Göttlicher Atem atmet im Menschen. Unser Lebensa-tem ist Gottes Kraft, wir sagen: Gottes Geist in uns. Wir sind Mensch gewor-den, weil Gottes Atem uns ins Leben gerufen hat. Und wir bleiben Mensch, weil Gott uns durch seinen Geist immer neu beatmet.

Jesus hat es uns gezeigt: Aus Gottes Lebensstrom, aus dem Atemvorgang Gottes kommt er zur Welt und teilt sein Leben mit uns, begibt sich in die Freu-de und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen. Er freut sich mit den Fröhli-chen und weint mit den Weinenden, er wird arm und leidet mit den Leiden-den. Er stirbt mit den Sterbenden und Getöteten. Sterbend haucht er seinen Geist aus mit allen, die atemlos geworden sind in ihrer Suche und ihrem Fra-gen nach dem Leben. Er haucht schöpferisch liebend die an, deren Türen und Herzen vor Angst verschlossen sind, damit sie durch und durch spüren, dass sie unendlich geliebt sind. Pfingsten sagt uns: „Du Mensch hast von Gott empfan-gen, was dich leben lässt und was dir niemand nehmen kann – Gottes Geist, Gottes langen und zur Freiheit führenden Atem.

Werde immer mehr, was du bist: Der sichtbare Atem Gottes in dieser Welt. Mensch unter Menschen, beatmet von Gottes Liebe, dem Heiligen Geist.“ Gott hat uns mit seinem ewigem Lebensatem beschenkt, der über die vordergründige und rein weltliche Perspektive hinausreicht, in der vieles gegen dieses Leben zu sprechen scheint. Mit ihm und durch ihn kommt neuer Atem in meine Atemlosigkeit. Sein Atem kommt zu mir, seine schöpferische Liebe, die stärker ist als Neid, Egoismus, Hass und alle Gewalt. Mit seinem Atem will die große Hoffnung zur Welt kommen, die stärker ist als Leid, Schmerz und Trauer. Belebt von seinem Atem kommt ein Glaube in die Welt, der stärker ist als alle Resignation und Trägheit des Herzens. Der Lebensatem Gottes ist in der Welt! Und das Angesicht der Erde wird neu!

Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir an diesem Pfingstfest inständig beten können: „Komm, Heiliger Geist und mach uns neu!“

Ihr Pfarrer Tobias Dirksmeier

Tobias Dirksmeier, Pfarrer

Auf Erden den Himmel
Wir möchten es eigentlich ja schon etwas genauer wissen, wo der Himmel ist. Und die Hölle – wo mag die sein? Gibt es sie überhaupt? Himmel und Hölle sind doch so gewaltigen Gegensätze, offenbar immer noch weit entfernt von dieser Erde, auch von uns. Stimmt das wirklich?
Zumindest von der Hölle haben wir doch sehr genaue Erfahrungen. Wir machen jemandem das Leben zur Hölle und müssen manchmal selbst durch die Hölle gehen. Keiner kann sagen, das seien weit entfernte Möglichkeiten. Die Hölle ereignet sich mitten unter uns, und wir Menschen sind dafür verantwortlich.
Und was ist dann mit dem Himmel? Ab und zu fühlt sich jemand wie im Himmel, obwohl er auf der Erde bleibt. Ab und zu gibt es für uns Menschen Augenblicke des wirklichen Friedens, des gegenseitigen Verstehens, des tiefen Glücks. Seltene Erfahrungen vielleicht – aber doch ein deutlicher Hinweis darauf, dass auch der Himmel nicht weit entfernt sein muss. Solche Momente des Himmels, können auch dort sein, wo wir Gott begegnen, Gott erfahren dürfen, an denen wir Liebe erfahren können. Diese Nahtstellen, an denen wir die Liebe Gottes erfahren dürfen, sind immer schwer zu beschreiben. Aber sowohl Gott, als auch Jesus ist uns viel näher und viel mehr bei uns, als wir vermuten.
„Vater unser im Himmel“, so beten wir und denken dabei hoffentlich nicht an einen Gott jenseits aller Wolken. Der Himmel ist der Ort Gottes; und dieser Ort ist überall, wo Menschen sich um die Voraussetzungen mühen, die bei Gott gelten.

Wo Liebe nicht nur ein leeres Wort bleibt, ist Himmel: Wo Menschen sich vergessen, die Wege verlassen, wo Menschen sich verschenken, die Liebe bedenken, wo Menschen sich verbünden, den Hass überwinden,…da berühren sich Himmel und Erde!
Die Himmelfahrt Jesu hat nichts zu tun mit einer Bewegung weg von dieser Welt. Himmel, so wollen uns die Texte dieser und der kommenden Sonntage sagen, kann überall sein, wo Menschen sich der Wirklichkeit Gottes öffnen. Daher wünsche ich Ihnen, dass es Ihnen gelingt, zu glauben, dass mit der Auferstehung eine neue Form von Anwesenheit Gottes gegeben ist. Er ist, der ich bin da – immer!
Ihr Gemeindereferent Benedikt Fritz

Benedikt Fritz, Gemeindereferent
Benedikt Fritz, Gemeindereferent

Auf Erden den Himmel
Wir möchten es eigentlich ja schon etwas genauer wissen, wo der Himmel ist. Und die Hölle – wo mag die sein? Gibt es sie überhaupt? Himmel und Hölle sind doch so gewaltigen Gegensätze, offenbar immer noch weit entfernt von dieser Erde, auch von uns. Stimmt das wirklich?
Zumindest von der Hölle haben wir doch sehr genaue Erfahrungen. Wir machen jemandem das Leben zur Hölle und müssen manchmal selbst durch die Hölle gehen. Keiner kann sagen, das seien weit entfernte Möglichkeiten. Die Hölle ereignet sich mitten unter uns, und wir Menschen sind dafür verantwortlich.
Und was ist dann mit dem Himmel?
Ab und zu fühlt sich jemand wie im Himmel, obwohl er auf der Erde bleibt. Ab und zu gibt es für uns Menschen Augenblicke des wirklichen Friedens, des gegenseitigen Verstehens, des tiefen Glücks. Seltene Erfahrungen vielleicht – aber doch ein deutlicher Hinweis darauf, dass auch der Himmel nicht weit entfernt sein muss. Solche Momente des Himmels, können auch dort sein, wo wir Gott begegnen, Gott erfahren dürfen, an denen wir Liebe erfahren können. Diese Nahtstellen, an denen wir die Liebe Gottes erfahren dürfen, sind immer schwer zu beschreiben. Aber sowohl Gott, als auch Jesus ist uns viel näher und viel mehr bei uns, als wir vermuten.
„Vater unser im Himmel“, so beten wir und denken dabei hoffentlich nicht an einen Gott jenseits aller Wolken. Der Himmel ist der Ort Gottes; und dieser Ort ist überall, wo Menschen sich um die Voraussetzungen mühen, die bei Gott gelten. Wo Liebe nicht nur ein leeres Wort bleibt, ist Himmel: Wo Menschen sich vergessen, die Wege verlassen, wo Menschen sich verschenken, die Liebe bedenken, wo Menschen sich verbünden, den Hass überwinden,…da berühren sich Himmel und Erde!

Benedikt Fritz, Gemeindereferent
Benedikt Fritz, Gemeindereferent

Die Himmelfahrt Jesu hat nichts zu tun mit einer Bewegung weg von dieser Welt. Himmel, so wollen uns die Texte dieser und der kommenden Sonntage sagen, kann überall sein, wo Menschen sich der Wirklichkeit Gottes öffnen.
Daher wünsche ich Ihnen, dass es Ihnen gelingt, zu glauben, dass mit der Auferstehung eine neue Form von Anwesenheit Gottes gegeben ist.
Er ist, der ich bin da – immer!
Ihr Gemeindereferent Benedikt Fritz

An diesem Sonntag begehen wir den Muttertag, einen erstmals 1904 in den USA begangenen Feiertag, an dem wir dankbar unserer Mütter gedenken. Kein kirchlicher Feiertag – noch dazu ein Tag, der im Nationalsozialismus missbraucht wurde.
Dennoch auch heute ein Tag, der zum Nachdenken anregen kann.
Am 15. Mai ist Tag der Familie. Und in wenigen Tagen ist dann Vatertag.
Viele von uns haben das Glück, dass sie ihre Eltern an diesen Tagen besuchen können. Viele haben das Glück, an diesen Tagen von ihren Kindern besucht zu werden. Wir sollten auch an alle Familien denken, die den Vater- und Muttertag nicht so unbeschwert oder gar nicht feiern können: deren Eltern krank sind oder früh verstorben, oder sich schon am nächsten Tag nicht mehr an einen Besuch erinnern werden. Wir denken an alle Eltern, die keinen Besuch von ihren kleinen oder großen Kindern bekommen, weil die Familien zerstritten oder die Elternpaare getrennt sind.
Wir können denken an die vielen Menschen, die lange Zeit von ihren Familien getrennt sind. An die Mütter und Väter, die im Ausland Geld verdienen und an die Eltern, die nach der Flucht ihre Familien nachholen wollen.

Guter Gott, der du uns Vater und Mutter bist, höre in diesen Tagen unseren Dank – aber auch unsere Gedanken und unsere Gebete für Familien, denen es nicht gut geht.
Begleite Familien in allen Glücksmomenten und in Krisensituationen. Halte Deine segnende Hand über alle Familien in dieser Welt.
Ihr/Euer Diakon Andreas Kirchner

An den Anfang scrollen