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Katholische Pfarrei Heiliger Martin · Paderborn Schloß Neuhaus, Sande, Sennelager, Mastbruch · Impressum | Datenschutzerklärung 

Maria von Magdala kommt als erste zum Grab Jesu und sieht, dass der Stein schon weg ist. Sie meint, dass jemand den Leichnam aus dem Grab weggenommen haben muss. Sie kann es noch nicht begreifen. Deswegen läuft sie eilig zu den anderen Jüngern Jesu und verkündet: „Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat“ (Johannes 20,2). „Der Stein vom Grab ist weg.“, das ist ein eindrucksvolles Bild; es verdeutlicht, was Ostern bedeutet. Jeder kann sich vorstellen, was passiert, wenn man den Stein vom Grab wegnimmt und ein Grab öffnet: man blickt in den Ort des Todes und Todesgeruch schlägt einem entgegen.

Maria von Magdala erlebt, dass das Grab leer ist; doch kein Todesatem weht ihr mehr entgegen. Ostern ist die Erfahrung, dass unser Leben letztlich befreit ist von allem, was den Todesgeruch an sich hat oder uns den Todesatem ins Gesicht bläst. Ostern ist auch eine Einladung, solche Steine zu beseitigen, die Leben einengen und das Leben für andere zu öffnen: der Stein des Unglaubens, der Stein der Egoismus, der Stein des Konsums usw. Wenn andere spüren, dass dich noch immer der Todeshauch umweht, dann ist Ostern für dich noch keine Realität. Ostern bedeutet ja nicht nur, dass Jesus auferstanden ist, sondern dass wir jederzeit aufstehen dürfen aus den vielen Grabstellen des Lebens. Für Christen kann darum jeder Moment eine OsterErfahrung werden. Darum sagt Paulus: „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer, leer auch euer Glaube“ (1 Kor 15,14). Das Evangelium berichtet: „Maria von Magdala lief schnell“ und auch Petrus und Johannes laufen in Eile. Alle sind eilig in der Suche nach dem Leichnam Jesu, aber nicht in der Suche nach dem auferstandenen Christus!

Eine bekannte indische Autorin schreibt in ihrem Buch „der vierte Nagel“: „Die Christen laufen immer noch auf der Suche nach dem Leichnam Jesu und ihre Suche bleibt immer noch innerhalb des Grabes und nicht nach Jesus selbst, der außerhalb des Grabes ist.“ Viele Menschen sind bereit, für Jesus aktiv zu sein („laufen“), aber nicht dafür, sich von Christus innerlich erfassen zu lassen. Das heißt, dass wir fest an den auferstandenen Christus glauben müssen. Die Auferstehung Jesu wird sinnvoll, nicht wenn wir überraschend vor dem geöffneten Grab stehen bleiben, sondern wenn wir an Jesus glauben, dass ER der Herr über dem Tod ist. Beten wir zum auferstandenen Christus: Herr, führe uns von der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit. Herr, führe uns von der Dunkelheit zum Licht. Herr, führe uns von der Unwahrheit zur Wahrheit. Herr, führe uns vom Krieg zum Frieden. Das will ich mir in dieser Woche gönnen: Mach einen Menschen glücklich, indem du den Stein des Anstoßes in seinem Leben entfernst. Darin liegt die Freude von Ostern.

FROHE OSTERN!

Ihr/Euer Pastor Yesudasan Remias

Pastor Dr. Yesudasan Remias
Pastor Dr. Yesudasan Remias

Meteorologisch haben wir schon Frühling, kalendarisch ist Frühling aber erst am 20. März. „Frühlingsanfang“ – dieses Wort hat einen besonderen Zauber auf mich, nicht nur im Hinblick auf das Wetter, sondern auch auf die Stimmung. Das empfinde ich besonders deutlich nach einem strengen Winter, der uns in diesem Jahr aber zum Glück nicht beschert war. Frühling – das ist die Zuversicht, dass das Leben immer auch eine innere Kraft zur Erneuerung hat, dass in dieser Schöpfung nicht nur das Vergehen, sondern auch das „NeuWerden“ einen festen Platz hat.

In den Frühling fällt das baldige Osterfest – und dies ist kein Zufall. Älter als das christliche Osterfest ist das jüdische Paschafest, gefeiert in dankbarer Erinnerung an die Befreiung aus fremder Knechtschaft, von welchem auch im Evangelium des 5. Fastensonntag die Rede ist. Aber als damals die Israeliten jenes Paschafest zuerst in Ägypten feierten, da hatte dieses Fest schon einen uralten Vorgänger: Die Hirten in Ägypten feierten ein Frühlingsfest aus Dankbarkeit dafür, dass die Herden wieder auf die Weiden getrieben werden konnten. Das ist der Grund, weshalb auch heute das Osterfest nicht an einem festen Termin gefeiert wird wie etwa Weihnachten, sondern jeweils am Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühlingsmonat.

Der Frühling ist die Jahreszeit der Auferstehung, die Tage werden heller, die Natur erwacht zu neuem Leben. Sicher ist das ein Kreislauf, bei dem es nach dem Sommer auch wieder einen Herbst und einen Winter geben wird, aber es ist zugleich ein Gleichnis für jene Auferstehung, die in ein Leben führt, in dem es einen ewigen Frühling gibt, ohne Vergehen, ohne Tod: „Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer in diesen Tagen wie ich auch mal aufatmet, weil Frühling ist, erfährt zugleich eine Ahnung – von Ostern: Leben ist ein Weg nach vorn. Über alles Vergehen steht Gottes Ewigkeit.

Diese Hoffnung wünsche ich Ihnen zu jeder Zeit,

Ihr Gemeindereferent Benedikt Fritz

Benedikt Fritz, Gemeindereferent
Benedikt Fritz, Gemeindereferent

Erklärung der deutschen Bischöfe

Deutschland durchlebt eine turbulente Zeit. Die Stimmung ist aufgewühlt und die Gesellschaft polarisiert. Ein wachsender Teil der Bevölkerung lässt sich von rechtsextremistischen oder rechtspopulistischen Bewegungen ansprechen. Im rechtsextremen Milieu wird unter dem Schlagwort „Remigration“ darüber diskutiert, Menschen mit Migrationshintergrund aus dem Land zu drängen. Dass sich dagegen auf den deutschen Straßen eine lebhafte und starke Protestbewegung Gehör verschafft, unterstützen wir Bischöfe ausdrücklich. Wer aus demokratischem, freiheitlichem und menschenfreundlichem Geist heraus seinen Widerstand gegen die Machenschaften der Rechtsextremisten bekundet, verdient unser aller Unterstützung und Respekt. Gut, dass zahlreiche Christinnen und Christen so engagiert mitwirken und sich für Menschenwürde, Menschenrechte und Demokratie einsetzen!

Wir sehen mit großer Sorge, dass sich radikales Denken verstärkt und sogar zum Hass auf Mitmenschen wird – vor allem aufgrund ihrer Religion, Herkunft oder Hautfarbe, wegen des Geschlechts oder ihrer sexuellen Identität. Im Hintergrund dieser Entwicklung sehen wir die Vielzahl von Krisen, die Deutschland und Europa seit Jahren erleben. Die Weltfinanzkrise des Jahres 2008 und die Euro-Schuldenkrise haben zu Verunsicherungen und auch zu realen Verlusterfahrungen geführt. Die hohe Zahl von Geflüchteten, die seit 2015 nach Europa und vor allem nach Deutschland gekommen sind, hat bei Vielen die Bereitschaft zum Engagement geweckt, bei nicht Wenigen aber Gefühle der Überforderung erzeugt. Die Corona-Pandemie hat das Leben vieler Menschen radikal verändert. Schließlich hat der Krieg gegen die Ukraine die Annahme tiefgreifend erschüttert, dass der Friede in Europa auf festen Pfeilern steht. Auch Terror und Krieg im Nahen Osten reihen sich in dieses Krisenszenario ein. Zu alldem treten die großen Herausforderungen unserer Zeit, wie der Klimawandel und die tiefgreifenden Veränderungen durch den digitalen Fortschritt. Beunruhigung und Zukunftsangst nehmen zu. Die Vielzahl der Krisen darf aber nicht zum Nährboden für die Erosion des zivilen demokratischen Bewusstseins und für das Anschwellen extremistischer Positionen werden.

Deutschland und Europa haben im 20. Jahrhundert den Aufstieg und Fall mehrerer extremistischer Ideologien und Bewegungen erlebt. Deren katastrophale Folgen mahnen auch heute zur Wachsamkeit. Die Kirche weist deshalb alle Formen des Extremismus mit Nachdruck zurück. Sie sind unverantwortliche Gefährdungen des Gemeinwohls und der freiheitlichen Ordnung. Gegenwärtig stellt der Rechtsextremismus die größte Bedrohung extremistischer Art für unser Land und für Europa dar.

Der Rechtsextremismus behauptet die Existenz von Völkern, die angeblich in ihrem „Wesen“ und in den kulturellen Lebensgestalten scharf von den anderen Völkern abgegrenzt werden können. Man spricht von „natürlichen“ und „künstlichen“ Nationen. Das Volk ist für diese Ideologie eine Abstammungs-, letztlich eine Blutsgemeinschaft. Das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft, religiöser Zugehörigkeit und kultureller Prägung wird von diesem Denken deshalb prinzipiell infrage gestellt, wenn nicht gar verworfen. Das Volk wird als „Ethnos“ gedacht, als Gemeinschaft der ethnisch und kulturell Gleichen oder Ähnlichen. Dies ist die Ideologie des völkischen Nationalismus. Nach den Gräueln des Nationalsozialismus versteht unser Grundgesetz das Volk hingegen aus gutem Grund als „Demos“, d. h. als Gemeinschaft der Gleichberechtigen, die auf der Grundlage der Menschen- und Bürgerrechte unsere Gesellschaft gemeinsam aufbauen und gestalten.

Rechtsextremistische Gesinnungen und Konzepte zielen fundamental auf Ab- und Ausgrenzung. In diesem radikalisierten Denken wird die gleiche Würde aller Menschen entweder geleugnet oder relativiert und somit zu einem für das politische Handeln irrelevanten Konzept erklärt. Für die Kirche aber ist klar: Jeder Mensch besitzt eine unantastbare und unverfügbare Würde. Sie gründet in der Gottebenbildlichkeit aller Menschen und ist die Basis der Menschenrechte. So ist die Menschenwürde der Ausgangs- und Zielpunkt des christlichen Menschenbildes. Dieses Denken hat auch in unserer Verfassung seinen Niederschlag gefunden. In scharfer Abgrenzung zum Nationalsozialismus und zur Neuen Rechten bekennt sich das Grundgesetz ausdrücklich zur fundamentalen, die staatliche Ordnung und das gesamte gesellschaftliche Miteinander bestimmenden Bedeutung der Menschenwürde.

Die Konzentration auf das kulturell homogen gedachte eigene Volk geht notwendig einher mit einer Verengung des Solidaritätsprinzips, das in der katholischen Soziallehre zentrale Bedeutung hat und eine Leitidee der deutschen Verfassung darstellt. Rechtsextreme verlangen nach einem „Sozialpatriotismus“, womit sie die Solidarität innerhalb des völkisch-national verstandenen Volkes meinen. Wer diesem nicht angehört, soll weniger Rechte und weniger soziale Teilhabe genießen, auch wenn er in Deutschland lebt und arbeitet. Damit wird die Axt an die Wurzeln der Demokratie gelegt, die vom Gedanken der gleichen Rechte aller bestimmt ist. Allen, die nicht der eigenen Gemeinschaft zugehören, wird Solidarität verweigert. Das gilt für Schutzsuchende, die man generell nicht mehr ins Land lassen will. Und es gilt für die Bedürftigen andernorts: Entwicklungszusammenarbeit mit armen Ländern wird deshalb ebenso abgelehnt wie die Unterstützung von Staaten, die – wie die Ukraine – angegriffen werden und um ihr Überleben ringen.

Die Sicht der Kirche ist eine andere: Politisch, religiös oder rassistisch Verfolgte und Kriegsflüchtlinge müssen in unserem Land auch weiterhin Aufnahme finden. Und: Der Begriff des Gemeinwohls hat für die Kirche stets einen universalen Horizont. Daher treten wir für multilaterale Zusammenarbeit und Solidarität ein – auf Ebene der Europäischen Union ebenso wie weltweit.

Rechtsextremismus hat es in Deutschland und Europa auch nach dem Zweiten Weltkrieg gegeben. In den vergangenen Jahren haben sich rechtsextreme Haltungen in der Gesellschaft jedoch stark verbreitet, sie sind „sagbar“ geworden und gewinnen an Einfluss. Nach mehreren Radikalisierungsschüben dominiert inzwischen vor allem in der Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD) eine völkisch-nationalistische Gesinnung. Die AfD changiert zwischen einem echten Rechtsextremismus, den der Verfassungsschutz einigen Landesverbänden und der Jugendorganisation der Partei attestiert, und einem Rechtspopulismus, der weniger radikal und grundsätzlich daherkommt. Der Rechtspopulismus ist der schillernde Rand des Rechtsextremismus, von dem er ideologisch aufgeladen wird. In beiden Fällen wird stereotypen Ressentiments freie Bahn verschafft: gegen Geflüchtete und Migranten, gegen Muslime, gegen die vermeintliche Verschwörung der sogenannten globalen Eliten, immer stärker auch wieder gegen Jüdinnen und Juden.

Wir sagen mit aller Klarheit: Völkischer Nationalismus ist mit dem christlichen Gottes- und Menschenbild unvereinbar. Rechtsextreme Parteien und solche, die am Rande dieser Ideologie wuchern, können für Christinnen und Christen daher kein Ort ihrer politischen Betätigung sein und sind auch nicht wählbar. Die Verbreitung rechtsextremer Parolen – dazu gehören insbesondere Rassismus und Antisemitismus – ist überdies mit einem haupt- oder ehrenamtlichen Dienst in der Kirche unvereinbar.

Wir appellieren an unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger, auch an jene, die unseren Glauben nicht teilen, die politischen Angebote von Rechtsaußen abzulehnen und zurückzuweisen. Wer in einer freiheitlichen und demokratischen Gesellschaft leben will, kann in diesem Gedankengut keine Heimat finden. Wer Parteien wählt, die mindestens in Teilen vom Verfassungsschutz als „erwiesen rechtsextremistisch“ eingeschätzt werden, der stellt sich gegen die Grundwerte des menschlichen Zusammenlebens und der Demokratie in unserem Land.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Das klare Votum gegen jede Form des Rechtsextremismus bedeutet in keiner Weise, dass die Kirche sich dem Dialog mit jenen Menschen entziehen wird, die für diese Ideologie empfänglich, aber gesprächswillig sind. Auch radikale Thesen sollen diskutiert, sie müssen aber auch entlarvt werden. Klarer Widerspruch gegen den Rechtsextremismus bedeutet ebenso wenig, dass existierende wirtschaftliche und gesellschaftliche Probleme – etwa bei der Verwirklichung der sozialen Gerechtigkeit oder der Integration von Migranten – kleingeredet oder ignoriert werden könnten. Sie müssen angegangen werden. Alles andere würde den rechten Rand nur weiter nähren. Aber sämtliche Lösungsansätze müssen dem humanitären Ethos entsprechen, das im Christentum vor- und mitgeprägt ist und das die Grundlagen unseres Staates und der Gesellschaft in Deutschland definiert. Menschenwürde, Menschenrechte, besonders der Schutz des Lebens von seinem Anfang bis zu seinem natürlichen Ende, sowie Solidarität sind dessen elementare Bestandteile.

Unter all diesen Werten und Prinzipien kommt der gleichen Würde aller Menschen eine grundlegende Rolle zu. Ohne ein umfassendes Verständnis der Menschenwürde gibt es kein freiheitliches und gerechtes Zusammenleben. Die Menschenwürde ist der Glutkern des christlichen Menschenbildes und der Anker unserer Verfassungsordnung. Leisten wir alle Widerstand, wenn Menschenwürde und Menschenrechte in Gefahr geraten! Engagieren wir uns gemeinsam aktiv für die freiheitliche Demokratie!

Beschluss der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 22. Februar 2024

Viele würden wohl auf Simon (Petrus) tippen. Tatsächlich berichtet das Evangelium des 2. Sonntags im Jahreskreis, dass zuerst sein Bruder Andreas berufen wurde – der also den gleichen Namen trug wie ich. Geboren wurde er entweder in Bethsaida, dem heutigen El Aradsch in Syrien (Joh. 1,44) oder in Kapernaum, einem kleinen Ort am See Genezareth (Mk.1,29). Er war – wie sein Bruder Petrus – Fischer und zunächst Anhänger von Johannes dem Täufer. Als dieser aber Jesus taufte und verkündete: „Siehe, das ist das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt“, folgte er Christus nach und blieb als einer der zwölf Jünger stets an Jesu Seite.

Nach dem Kreuzestod Jesu, verschlug es den Apostel Andreas nach Kleinasien und nach Griechenland, wo er den Menschen das Evangelium verkündigte. In Patras (Griechenland) heilte er Maximilla, die Frau des Stadthalters, von einer schweren Krankheit. Zum Dank ließ sie sich zum Christentum bekehren. Das sah ihr hartherziger Mann aber nicht gerne. Andreas wurde verhaftet und dann zur besonderen Qual an ein X-förmiges Kreuz genagelt. Noch zwei Tage predigte er dem neugierigen Volk die Botschaft Jesu.

Das nach ihm benannte Andreas-Kreuz vor Bahnübergängen soll uns auf die (Todes-)Gefahr aufmerksam machen. Andreas ist so der Patron von Russland, Rumänien, Schottland, Spanien, Griechenland und weiteren Ländern geworden. Das wird ihm keiner gleichtun. Diesen Mann aber, der im entscheidenden Moment seines Lebens offen war für die Botschaft von Johannes und Jesus, der sein Leben in den Dienst des lang erwarteten Messias gestellt hat, diesen Mann dürfen wir uns auch heute noch durchaus als Vorbild nehmen.

Ihr/euer Diakon Andreas Kirchner

Diakon Andreas Kirchner
Diakon Andreas Kirchner
Joana Driessen (Dekanatsjugendseelsorgerin)

Pünktlich zum Jahresbeginn bekommt das Dekanat Paderborn eine neue Dekanatsjugendseelsorgerin. Mit der 34-jährigen Gemeindereferentin Joana Drießen übernimmt diese Aufgabe im Erzbistum Paderborn erstmals eine Frau. Ursprünglich war für diese Position als Zusatzbeauftragung zum seelsorglichen Dienst in den Gemeinden immer ein Priester vorgesehen. Inzwischen ist es aber auch möglich, dass andere Seelsorger dafür beauftragt werden.

Zusammen mit der Dekanatsreferentin für Jugend und Familie, Rebecca Pohl, wird Joana Drießen die Jugendpastoral im Dekanat Paderborn gestalten und weiterentwickeln. Dafür hat sie neben ihrer halben Stelle als Gemeindereferentin im Pastoralen Raum „An Egge und Lippe“ weitere 25 % Beschäftigungsumfang auf Ebene des Dekanats bekommen. Das klingt erstmal wenig, aber da die Position des Dekanatsjugendseelsorgers im Dekanat Paderborn in den letzten Jahren vakant war, freut sich Dechant Benedikt Fischer über die Verstärkung des erweiterten Dekanatsteams: „Alles, was in dieser Rolle getan wird, ist willkommen!“, versichert er. Erste Ideen gibt es dafür auch schon: „Gerade für Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren gibt es wenig seelsorgliche Angebote außerhalb und nach der Firmvorbereitung“, so Joana Drießen. Hier kann sie sich vorstellen neue Formate zu entwickeln und setzt dafür in der Kommunikation mit jungen Menschen auch auf soziale Netzwerke, Social Media oder Podcasts. Sie möchte aber auch ganz real mit jungen Menschen in Kontakt kommen und sich langfristig als Ansprechpartnerin in seelsorglichen Fragen etablieren. Dafür kann die zweifache Mutter auf eine langjährige Erfahrung in unterschiedlichen pastoralen Feldern zurückgreifen. Die Arbeit mit jungen Menschen ist aber ihr Herzensanliegen und das werden die Jugendlichen in Paderborn und Umgebung hoffentlich bald selbst erfahren können. Herzlich Willkommen, Joana Drießen!

Joana Driessen (Dekanatsjugendseelsorgerin)
Joana Driessen (Dekanatsjugendseelsorgerin)
Begrüßung Joana Dießen (Dekanat Paderborn)
Begrüßung Joana Dießen (Dekanat Paderborn)

Die Ankunft des Herrn verzögert sich, und allen wird die Zeit lang – schon damals und wieviel schwerer fällt es uns heute? Auch die „klugen Jungfrauen“ schlafen ein, aber ihr Herz ist wach für die Begegnung mit dem Herrn und sie bereiten sich entsprechend vor. (Mt 25, 1-13)

Sind wir darauf vorbereitet, dass uns Gott jederzeit überraschen kann? Ich lasse mich gern von den Menschen um mich herum überraschen. Ihre Kreativität, wie Sie Jesus in die Mitte nehmen und versuchen ein Leben nach dem Vorbild von Jesus zu führen, lässt mich immer wieder auf das Gute im Menschen vertrauen und hoffen. Viele Ehrenamtliche in unserer Pfarrei engagieren sich. Sie kümmern sich um Menschen in Not, packen an, wo es nötig ist, nehmen sich Zeit für Gespräche und vieles, vieles mehr.

Zum Beispiel: Die Sternsingeraktion verbindet viele Menschen – hier und weltweit. Die Bewerbung der Sternsingeraktion 2024 startet in dieser Woche in unserer Pfarrei. Schauen wir über unsern Kirchturm hinaus – weiten wir den Blick in die Welt. Überraschungen in den Begegnungen in diesen Tagen sind garantiert. Alle Informationen und Anmeldmöglichkeiten finden Sie auf unserer Homepage – ganz einfach auch mit diesem QR-Code (bitte anklicken). So entsteht ein Netzwerk des Miteinanders – so können wir wach bleiben und uns gemeinsam auf die Ankunft des Herrn freuen.

Lassen wir uns ruhig mal vertrauensvoll von dieser Gemeinschaft auffangen. Alle, die an diesem Netz mitarbeiten, mitgearbeitet haben oder in Zukunft mitarbeiten möchten, sind herzlich am Freitag, 17.11. um 18.30 Uhr zum Gottesdienst in St. Marien Sande und anschließend ins Pfarrheim Sande eingeladen – „Ehrenamt verbindet“ (Zum Plakat: Text anklicken) – so heißt unser Motto in diesem Jahr.

Eine gesegnete Woche!

Ihre Petra Scharfen

Petra Scharfen, Gemeindereferentin
Petra Scharfen, Gemeindereferentin

…unter diesem Motto steht für uns als Paderborner Bündnis für Demokratie und Toleranz ein Konzert, um die Vielfalt in Paderborn zu verdeutlichen und zu feiern. Es ist unser Anliegen, nicht nur auf Veranstaltungen und Aktionen rechtspopulistischer, verschwörungstheoretischer oder sonstiger menschenfeindlicher Gruppen und Parteien zu reagieren. Wir wollen proaktiv zeigen, dass unsere Gesellschaft – nicht nur, aber auch in Paderborn – Vielfalt aus vielen Kulturen braucht und von dieser profitiert.

Neben der Musik gibt es Wortbeiträge von Geflüchteten und Personen, die sie unterstützen bzw. ihre Erfahrungen aus migrantischer Sicht einbringen. Martin Kolek berichtet von RESQSHIP und Neuland- Seebrücke über seine Erfahrungen von Seenotrettungseinsätzen im Mittelmeer. Der Vorsitzende des Integrationsrates Paderborn, Recep Alpan, skizziert die Stimmungslage von Paderbornerinnen und Paderbornern mit internationaler Familiengeschichte. Magret Schwede von IN VIA Paderborn gibt einen Einblick in die Aktivitäten Paderborner Sozialverbände, insbesondere bei der erfolgreichen Integration von Menschen mit Migrationserfahrung in die Arbeitswelt.

Dazu ist es uns gelungen, abwechslungsreiche Musik- und Kulturbeiträge zusammen zu stellen. Neben einem ukrainischen Frauenchor und der Band UNISON aus der Ukraine wird Aeham Ahmad, bekannt geworden als „Pianist aus den Trümmern von Damaskus“, mit seiner Musik dazu beitragen, „Brücken zwischen verfeindeten Nationen, Kulturen und Religionen zu schlagen“. Die Paderborner Singerin/Songwriterin Äna Pipecreek präsentiert eigene Stücke „mit Attitüde und Stil“. Zum Abschluss wird Adda Schade von der Kneipe Sputnik coole Songs seines Labels Different Trains auflegen.

Es wird also ein vielseitiges Programm geboten. Kommt daher gerne und motiviert viele dabeizusein am 27.10.2023 ab 18:00 Uhr zum Marktplatz in Paderborn und setzt mit uns ein Zeichen für ein weltoffenes, vielfältiges und friedliches Paderborn, in dem alle Menschen – egal welcher Religionszugehörigkeit, Herkunft, Hautfarbe, oder sonstiger äußerlicher Merkmale – gut und gerne miteinander leben möchten. „Kulti Multi – Paderborn kann Vielfalt“ – liefern wir dafür den Beweis durch unsere Teilnahme an dem Konzert.

Wir freuen uns, euch vor der Bühne begrüßen zu dürfen.

Mit solidarischen Grüßen für das Bündnis für Demokratie und Toleranz:

Clea Stille, Juliane Peisker, Morag Peckelsen, Hans- Georg Hunstig, Simon Mönnekes, Willi Ernst, Roger Voigtländer, Konrad Jablonski, Johannes Menze, Holger Drewer, Ecki Steinhoff

Religion ist Privatsache, Glauben ist etwas Intimes, so sagen die einen. Religion ist politisch, sagen andere. Wie radikal und fanatisch eine solche Haltung gelebt werden kann, müssen wir mit Entsetzen gerade in Israel mit unvorstellbarer Brutalität und auf menschenverachtende Weise wieder miterleben. Aber Terrorismus – sogar vorgegeben im Namen Gottes – ist weder eine politische noch eine gläubige Haltung! Solch radikalisierte Bewegungen in vielen Religionen verursachen mehr Leid, als dass sie den Menschen Gottes Heil nahebringen.

Wo steht also die Religion? Gehört sie ins stille Kämmerlein unseres Herzens oder soll sie herausfordern, politisch (wohlgemerkt nicht fanatisch!) sein und sogar die Welt verändern? Auch Jesus steckt in einer Zwickmühle: Spricht er sich für das Zahlen der Steuern aus, gibt er den strenggläubigen Juden einen Grund ihn als Gotteslästerer anzuzeigen. Spricht er sich gegen die Steuerzahlung aus, ist er für die Römer ein Aufrührer. In beiden Fällen droht Jesus der Tod.

Darum ist seine Antwort nicht nur äußerst geschickt, sondern sie zeigt, dass er in größeren, ganz anderen Kategorien denkt als die Pharisäer und die Anhänger des Herodes mit ihrem Schwarz-Weiß-Denken. Der Kaiser und Gott, beide haben ihre Existenzberechtigung, sagt Jesus. Beide haben einen Bereich, der ihnen zukommt. In einer Zeit, in der Religion und Staat sich nicht trennen ließen, in der der oberste Repräsentant des Staates auch gleichzeitig oberster Religionsherr war, bringt Jesus durch diesen Hinweis eine neue, feine Trennlinie ein. Es gibt einen Bereich Gottes und einen Bereich des Kaisers. Beide sind nicht absolut voneinander getrennt, aber eben doch unterschiedlich. Der Kaiser ist als Lenker des Staates und dessen oberster Herr anerkannt. Doch über allem und in allem ist eben Gott gegenwärtig.

Wir Christen sollen als religiöse Menschen beides einüben und einbringen: unseren persönlichen Glauben und unser politisches Engagement. Als Christinnen und Christen haben wir den Auftrag, die Gegebenheiten und politische Haltungen und Strömungen immer wieder zu hinterfragen. Wir sind aufgerufen, uns einzumischen in unserer Welt und unserer Gesellschaft. Gottes Heil soll zu allen Menschen kommen. So ist Religion Privatsache (meine persönliche Beziehung mit Gott) und in der Gestaltung des Miteinanders in unserer Gesellschaft zugleich politisch (durch meine Haltung, in der ich die Welt und meine Beziehungen zu meinen Mitmenschen gestalte).

Ich wünsche Ihnen einen gesegneten Sonntag und ebenso eine gesegnete Woche!

Ihr Pfarrer Tobias Dirksmeier

Tobias Dirksmeier, Pfarrer

Im Oktober veranstaltet das Dekanat Paderborn die Orgelkonzertreihe in Wewer.

Das erste Orgelkonzert spielt am 8. Oktober um 16 Uhr in St. Johannes Baptist in Paderborn-Wewer Kerstin Petersen (Hamburg). Sie tritt international als Solistin in Erscheinung und widmet sich insbesondere dem Repertoire des 20. und 21. Jahrhunderts. In Zusammenarbeit mit Komponist*innen aus aller Welt entwickelt sie neue Spielweisen der „Königin der Instrumente” und initiiert Orgelwerke, die das Instrument mit aktuellen künstlerischen, theologischen und gesellschaftlichen Themen in Berührung bringen. In Wewer spielt sie Werke von Johann Sebastian Bach, Charles Gounod, Ilse Fromm-Michaels, Rikako Watanabe u.a.

Das zweite Orgelkonzert findet am Sonntag, 15. Oktober um 16 Uhr statt. Martin Geiselhart, seit letztem Oktober Dekanatsmusiker des Dekanates Paderborn in Schloß Neuhaus hat Werke von Johann Sebastian Bach und Louis Vierne auf seinem Programm. Geiselhart studierte Kirchenmusik in Rottenburg und Würzburg bei Wolfram Rehfeldt, Bernhard Marx und Prof. Günther Kaunzinger, bei dem er in der Meisterklasse studiert hat. Er gründete 2023 die Reihe Orgelmusik zur Marktzeit, die an der Gaukirche und der Marktkirche in Paderborn stattfindet.

Im dritten Orgelkonzert wird Paul Thissen aus Bielefeld am 22. Oktober um 16 Uhr in St. Johannes Baptist spielen. Er war von 1987 bis 2021 Leiter des „Fachbereichs Diözesane Kirchenmusik“ im Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn. 2011 wurde er zum Honorarprofessor für Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik Detmold ernannt.
Paul Thissen spielt Werke von Johann Sebastian Bach, César Franck, Max Reger u.a.

Der Eintritt ist frei, wir bitten um eine Spende.

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