An die Auferstehung zu Glauben ist schwierig. Ich persönlich kenne niemanden, der gestorben und auferstanden ist. Ich habe noch niemanden getroffen, mit ihm gesprochen oder ihn gar berührt. Glauben ist schwierig. Wir brauchen Zugänge, Geschichten, Erlebnisse, Vorbilder. Das alles macht das Glauben einfacher.
Seit 2006 habe ich in der Gemeinde als Seelsorgerin mitgearbeitet. Meine Aufgaben waren bei einer Viertelstelle überschaubar: Sakramenten-Unterricht in der Hermann Schmidt Schule, Demenzgottesdienst in St. Bruno, der Beerdigungsdienst und – fast schon ein Hobby – seit 2020 die musikalischen Impulse auf Facebook. Meine Haupttätigkeit war die Arbeit als Seelsorgerin in den Caritas Wohnhäusern und Werkstätten.
Seit dem 01.04.2022 hat sich mein Aufgabenfeld verändert. Meine Arbeitskraft habe ich halbiert: Die eine Hälfte in der Caritas, wie gehabt. Die andere Hälfte als Diözesanbeauftragte für Seelsorge für und mit Menschen mit Behinderung im Erzbistum Paderborn. Das heißt, Abschied zu nehmen von der Gemeinde, von meinem Aufgaben dort und dem Team. Ich gehe mit einem weinenden und einem lachenden Auge: Ich bin traurig, weil mir die Aufgaben in der Gemeinde viel Spaß gemacht haben. Ich freue mich, meine Kompetenzen und Erfahrungen nun an anderer Stelle zur Verfügung
zu stellen.
Unser Glaube braucht alle Sinne, das ist meine feste Überzeugung. Das erlebte und erlebe ich immer wieder im Kontakt mit Menschen mit Behinderungen. Das spüre ich aber auch bei allen Gläubigen. Wir wollen uns gerne festhalten an etwas Konkreten. Wir brauchen als Menschen die ganzheitliche Ansprache und Erleben. Das möchte ich nun an anderer Stelle weitergeben. Aber, wie erzählt das Evangelium heute (und wie sang Trude Herr): Niemals geht man so ganz. Ich bleibe Ihnen zumindest mit den musikalischen Impulsen erhalten. Ist ja auch ein Hobby. Und vielleicht die Möglichkeit, meinen Glauben mit allen Sinnen zu teilen.
Fühlen Sie sich gesegnet und behütet,
Anja Fecke
