Eigentlich leuchtet es doch jedem und jeder ein, dass die kommende Fastenzeit, welche mit dem Aschermittwoch startet, ihren Sinn ganz gewiss nicht nur darin haben kann, dass man hier und da weniger isst. Auch wenn die Sorge, um ein evtl. überhöhtes Gewicht, einem nicht mehr gesundem „BMI“, viele Menschen plagt und es gute Gründe gibt, dagegen etwas zu unternehmen, so müsste doch eigentlich eine ganz andere Sorge viel größer, viel wichtiger sein: wie steht es eigentlich mit meinem Herzen?
Wer sich ausreichend bewegt, Stress vermeidet, noch dazu auf eine ausgewogene Ernährung achtet und seinen Blutdruck im Blick behält, macht schon vieles richtig. Auch eine kardiologische Vorsorgeuntersuchung ist sinnvoll, um Erkrankungen wie Herzschwäche, Bluthochdruck oder Gefäßverengung früh zu erkennen. Aber wieder sollten wir uns doch auch eine weitere Frage stellen: Können wir einen Zusammenbruch unseres Herzens, einem Herzinfarkt nicht auch in anderer Weise vorbeugend begegnen? Wir sind vielfach innerlich gefüllt mit Sorgen um das eigene Ich (grundsätzlich ist die Sorge um das ICH ja auch nicht schlecht, sondern sogar wichtig!), dazu kommen dann aber ja auch noch zahlreiche Kleinigkeiten, die sich in uns zu gewaltigen Belastungen aufblähen können, weil es unser Herz nicht immer schafft, diese Sorgen einzuordnen und dann auch zu verarbeiten. Vieles davon lässt sich auch nicht einfach beiseiteschieben. Aber eine ruhige Überlegung, könnte weiterhelfen und Ordnung schaffen die inneren Seelen-Wanderdünen zu sortieren.
Wie viel Platz in meinem Herzen haben die Menschen, die mit mir leben? Wie viele Gedanken kreisen wirklich um andere? Kann ich mich mit einem anderen Menschen so befassen, dass nicht dauernd meine eigenen Vorurteile dazwischenkommen? Eine weitere, genau so wichtige Frage schließt sich an: Wie viel Raum hat Gott in meinem Herzen? Wieweit kann er überhaupt mein Herz erfüllen & mein Denken & Sprechen &
Handel beeinflussen?
Die kommende österliche Fastenzeit, in der wir ab Aschermittwoch leben, hat doch nur dann Sinn, wenn auch unser Herz neu werden kann! Das ihnen dies gelingt wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben.
Ihr Gemeindereferent Benedikt Fritz
