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Katholische Pfarrei Heiliger Martin · Paderborn Schloß Neuhaus, Sande, Sennelager, Mastbruch · Impressum | Datenschutzerklärung 

Mit der Taufe im Jordan reiht sich Jesus ein in die große Schar der umkehrbereiten Jüngerinnen und Jünger Johannes’ des Täufers. „Kehrt um! Denn das Himmelreich ist nahe!“, so hat er ihnen zugerufen. Jesus reiht sich in die Schar der Büßer ein. Er solidarisiert sich mit den Sünderinnen und Sündern. Er nimmt am Ende seines Wirkens sogar deren Schuld auf sich und durchkreuzt in seinem Tod und seiner Auferstehung all ihre Schuldscheine. Sein Eintauchen in den Fluss Jordan symbolisiert sein Eintauchen in den Fluss unserer Zeit, in die ständig weiterfließende Geschichte der Menschen. Vom Tag der Taufe an lebt er Gottes Güte und Barmherzigkeit ohne Wenn und Aber und fordert seine Jüngerinnen und Jünger auf, es ihm nachzutun. Er ändert das Verhalten der Menschen nicht durch den Entwurf neuer Gesetze und Vorschriften. Er verändert durch sein Tun, durch seine Taten. Alles, was er tut, sind sichtbare Spuren der Liebe. So wie er lebt und handelt, so sollen auch die Menschen – von innen heraus – zu überzeugenden Botinnen und Boten des Reiches Gottes werden. Das ist revolutionär! Die Liebe Gottes soll sichtbar die Herzen all der Menschen prägen, die in seiner Nachfolge in Gemeinschaft leben. Ihr Umgang miteinander wird zum Zeugnis für die Verlässlichkeit und Treue, die Gott ihnen schenkt.

Jesus sieht das Große in seiner Revolution aber nicht im politischen Umsturz, sondern eben in der Prägung der Herzen und des daraus resultierenden Denkens und Handelns. Sein Programm ist nicht Umsturz, sondern Versöhnung und die immer neue Suche nach einem gemeinsamen Neubeginn in der einen Menschheitsfamilie. Papst Franziskus hat dazu einmal sehr bemerkenswerte Worte gefunden. Er ruft uns Christen auf Revolutionäre im Sinne Jesu zu sein, wenn er sagt: „Ein Christ, der in diesen Zeiten kein Revolutionär ist, ist kein Christ.“ Jesu Tod und Auferstehung mache seine Nachfolger zu ‚Revolutionären der Gnade‘. (…) Franziskus ruft uns Christen auf, uns im Rahmen dieser Revolution für einen ‚spirituellen Kampf‘ gegen Traurigkeit, Bitterkeit und Pessimismus zu wappnen. Jesus selbst sei der größte Revolutionär der Geschichte gewesen. Im Gegensatz zu den vielen anderen Revolutionären, die lediglich die politischen und wirtschaftlichen Systeme verändert hatten, habe er das Herz der Menschen verändert, so der Papst. Dies sei die ‚größte Veränderung in der Geschichte der Menschheit‘.

Unsere weihnachtliche Botschaft umzusetzen in gelebter Solidarität, in Nächsten- und Fremdenliebe und als Friedensstifter ist dringlicher denn je unser Taufauftrag. Mit der Taufe Jesu veränderten sich die Herzen damals. Sie können sich auch heute ändern. Ob „Salz der Erde“, „Licht der Welt“ oder „Revolutionäre der Liebe“ – unser Weg ist klar: Mit verändertem Herzen werden wir uns immer einander zuwenden und niemals mit dem Finger aufeinander zeigen, nicht im Kleinen und auch nicht im Großen geschichtlichen Fluss unserer Tage!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen guten Weg in und durch das neue Jahr!

Unseren Sternsingerinnen und Sternsingern, allen Eltern, allen an der Organisation Beteiligten und allen Spenderinnen und Spendern ein von Herzen kommender Dank!

Ihr Pfarrer Tobias Dirksmeier

Tobias Dirksmeier, Pfarrer
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