Ungeduld als Ratgeber
Vor allem junge Menschen bringen das immer wieder zum Ausdruck: die notwendigen Veränderungen dürfen nicht auf die lange Bank geschoben werden, Sie müssen jetzt geschehen und sofort! Diese Ungeduld hat sicher auch Ihre guten Seiten. Doch, je älter man wird, desto eher findet man sich oft ab mit den Zuständen, wie sie nun einmal sind. Dabei ist gewiss manchmal auch eine gewisse Müdigkeit festzustellen, und gerade das regt die Jüngeren besonders auf. Also muss der Friede JETZT kommen und wenn es nicht bald geschieht, muss eben auch mit Mittel nachgeholfen werden, die nicht mehr auf Verständnis hoffen können (kommen muss JETZT der Friede in der Welt, in der Ukraine, JETZT die Lösungen für die Umweltprobleme, für den Energiehunger etc.). Ungeduld ist oft ein schlechter Ratgeber.
Andererseits bleibt auch die Einsicht, dass Veränderungen notwendig sind, ohne sie kommt die Welt doch nicht weiter. Aber wie soll man es nur anstellen?
Auf die Frage nach ähnlichen Zusammenhängen wandte sich Jesus an die ihm folgende Menge und versuchte ihnen klarzumachen, dass nur sein(e) JüngerIn sein kann, wer auf den ganzen Besitz verzichtet. Er will deutlich machen, dass die Nachfolge Jesu an gewisse Bedingungen geknüpft ist, die nun mal Konsequenzen nach sich ziehen.
Für mich vor allem diese drei:
1. als Christ geht es immer um Überwindung statt Vermeidung.
2. als Christ sollte ich meinen Blick immer „nach vorne“ richten.
3. als Christ sollte ich immer in den Vertrauen, der vor mir geht.
So in etwa ist das doch auch mit dem Leben. Klar, ich kann versuchen alles Mögliche zu vermeiden, was schwierig, unangenehm usw. ist. Ich kann mich aber auch stellen – den Herausforderungen die das Leben, der Alltag so mit sich bringt. Und Jesus ist hier kompromisslos, kein links und kein rechts (auch wenn es noch so reizvoll wäre). Und er ist ein sicherer Vor-mir-Geher. Ich fixiere meinen Blick auf ihn. Lerne von ihm. Gehe ihm nach. Auch meine Schritte werden sicherer. Angst wird weniger. Und wenn ich falle, reicht er mir die Hand. Das ist Jüngerschaft. Die beste „Seilschaft“. Was für ein gigantischer Ausblick…
Ihr Gemeindereferent Benedikt Fritz
