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Schwerkraft

Heute ist es mir passiert… eine schöne Vase fiel mir aus der Hand und zersprang in viele Teile auf dem Boden. Tja, gelebte und erlebbare Physik, das Gesetz der Schwerkraft, eine wesentliche Voraussetzung des Lebens hier auf Erden. Aber dieser scheinbar nur äußerliche Vorgang lässt sich auch auf unser Inneres übertragen. Eine „Schwerkraft des Denkens“ tragen wir, fast schon wie ein Naturgesetz, doch alle selbst auch in uns, diese bezieht sich doch vor allem immer wieder auf das, was wir sehen, das Sichtbare. Nur was wir sehen, ja, begreifen können, das ist uns bewusster und näher als irgendwelche rein „geistigen“ Vorgänge.

Daher sind wir alle doch auch begrenzt, allzu oft sehen wir nur das Oberflächliche, das Vordergründige in Dingen und auch oft in unseren Mitmenschen. Daher sind doch auch so manche Einsichten, von denen wir annehmen, sie seien gültig, richtig, im Grunde doch falsch, unvollständig, weil wir ja nicht das Ganze sehen, sondern nur einen kleinen Teil. „Schwerfällig“ nennen wir dann so ein Denken zu Recht.

So spielt seit Ostern, seit der Auferstehung Jesu das Wort „drüben“ eine besondere Rolle. Es zeigt nämlich in eine Richtung, in die unser Denken aufgrund unserer inneren Schwerkraft, unser „Schwerfälligkeit“ nicht von selbst kommt. Wie heißt es so schön im Schott: „Sich bekehren heißt sich Gott zuwenden, und seit Ostern: an Christus glauben. Diese Bekehrung, so meinen wir oft, liegt hinter uns. Wir haben gesagt: Ich glaube. Wir haben es in der Osternacht neu gesagt. Aber das Taufbekenntnis ist auch ein Taufversprechen, und wir haben Mühe, das Versprechen in unserem täglichen Handeln umzusetzen. Bekehrung bedeutet tägliche Veränderung.“ Es bedarf immer wieder unserer bewussten Entscheidung das Unsichtbare zu erkennen, die Entscheidung aufzuschauen und Gott eben nicht nur unter den Voraussetzungen der Schwerkraft zu suchen.

Benedikt Fritz, Gemeindereferent
Benedikt Fritz, Gemeindereferent

Wer einmal darüber nachgedacht hat, der merkt, wie „schwer“ es „fällt“, den Urheber des Lebens eben nicht als „Geist“ zu erkennen, es fällt schwer, den Reichtum unseres Denkens, unseres Glaubens und Daseins ansatzweise zu erfahren, ja es ist schwer zu glauben, dass sein Leben unser Leben sein wird. Aber dass uns dies immer wieder gelingt, wünsche ich Ihnen, wünsche ich mir.

Ihr Gemeindereferent Benedikt Fritz

 

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