Herbstzeit – Zeit des Loslassens
In den letzten Wochen bin ich mit meiner Mutter öfter über den Friedhof in unserem Ort gegangen. Bei vielen Gräbern sind wir stehen geblieben und meine Mutter hat mir die Geschichten von den Menschen, die dort begraben liegen, erzählt. Manchmal waren es traurige Geschichten – manchmal haben wir herzlich gelacht – auf dem Friedhof!! Wir haben andere Menschen getroffen und mit ihnen über dies und das gesprochen.
Unsere Friedhöfe sind Begegnungsorte für die Lebenden untereinander und mit den Verstorbenen und ihren Geschichten.
Unsere Friedhöfe sind Gärten, die uns mit ihren Bäumen und Blumen, die sich verfärben und welken, hinfallen und vergehen an das Werden und Vergehen erinnern.
Im Monat November strahlen unsere Friedhöfe eine ganz besondere Anziehung aus.
Zu Allerheiligen und Allerseelen werden sie zu Treffpunkten der Erinnerung und Hoffnungsorten. Wir beten dort allein oder gemeinsam, denken an unsere Verstorbenen, von denen wir uns verabschieden mussten, segnen die Gräber, stellen Kerzen auf und wollen darauf vertrauen, dass sie in der Nähe Gottes weiterleben. Mit Gleichgesinnten können wir uns gegenseitig Kraft geben und Trost spenden. Deshalb laden wir Sie zu folgenden Feiern auf unseren Friedhöfen ein:
15 Uhr in Sennelager zur Andacht in der Friedhofskapelle mit Gräbersegnung
16 Uhr in Schloß Neuhaus auf dem Waldfriedhof, Andacht mit Gräbersegnung
17 Uhr in Sande zur Gedenkfeier „100 Jahre Friedhof Sande“ auf dem Friedhof mit Gräbersegnung
Und wenn es schon ganz dunkel ist, lädt das ökumenische Team „Freiluftgottesdienste“ zu Lichterfeiern ein, jeweils um 18 Uhr:
Auf dem Friedhof in Sennelager, auf dem Waldfriedhof und auf dem alten Friedhof beim Hochkreuz der ev. Christuskirche in Schloß Neuhaus.

Inzwischen stecke ich Blumenzwiebeln in die Erde und weiß: Es wird ein buntes Erwachen geben! Ein Hoffnungszeichen. Anfang und Ende, Ende und Anfang sind miteinander verknüpft.
So schließt sich der Kreis: Ein Garten stand am Anfang der Menschheit – der Garten Eden, das Paradies. In dieses Paradies, so die Botschaft unserer Friedhöfe, werden wir am Ende wieder hingehen.
Genießen wir den Herbst und vertrauen wir auf das „Erwachen“, wo Jesus auf uns wartet.
Ihre Petra Scharfen