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Liebe Schwestern und Brüder,

im Evangelium des Markus gibt es drei Passagen, in denen Kinder eine Rolle spielen. In zwei Wochen haben wir den berühmten Kindersegen. „Lasst die Kinder zu mir kommen. Menschen wie ihnen gehört das Reich Gottes.“ Immer wieder lesen wir diese Passage: wenn getauft wird, in Kindergarten- und Schulgottesdiensten, zur Erstkommunion …

Es geht aber auch anders. Am nächsten Sonntag hören wir einen dunklen Fluch aus dem Mund des gleichen Jesus im Evangelium. „Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde.“ Gesetzt den Fall, mit „den Kleinen“ sind die Kinder gemeint, stimmt es ja: sie werden verführt, auch bei uns. Dass sie zum Konsum verführt werden, ist das Leid jeder Mutter an der Supermarktkasse, wo die sog. Quengelware auf Augenhöhe der Kleinen bereit liegt. Dass sie manchmal zur Faulheit verführt werden, ist die Erfahrung jeder Grundschullehrerin. Dass sie verführt werden zur reinen Innerweltlichkeit, weil ihnen das Leben mit Gott und Gemeinde unmöglich gemacht werden, davon kann jeder Pastor ein Lied singen.

An diesem Sonntag ist im Evangelium ein Kind für Jesus beispielgebend: „Er stellte ein Kind in ihre Mitte.“ Genau da gehören Kinder hin. Ihnen gebührt die Mitte, d. h. die ganze Aufmerksamkeit und der Vorzug. Diesbezüglich hat sich in den letzten Jahren sehr viel in unserer Gesellschaft und auch in der Kirche entwickelt. Spätestens seit der Corona-Pandemie wissen wir, dass das noch nicht ausreicht.

Peter Scheiwe, Pfarrer
Peter Scheiwe, Pfarrer

Ich nehme diese drei Passagen zum Anlass, in ihrer aller Namen mich zu bedanken bei einem Arbeitskreis unserer Pfarrei, der sich den Namen „Augen auf“ gegeben hat. Zusammen mit einer speziell dafür ausgebildeten Präventionsfachkraft nehmen sich die drei Frauen des schwierigen Themas „Sexualisierte Gewalt in der Kinder- und Jugendarbeit“ unserer Pfarrei an. Damit reagieren wir, auch im Auftrag der Bistumsleitung auf den Missbrauchsskandal. Die inzwischen fertig gestellte Arbeitshilfe und der Leitfaden für alle Aktiven verfolgen das Ziel, dass derlei bei uns in Zukunft, wenn immer möglich, unterbunden wird. In der Verantwortung dafür stehen alle, denen Kinder und Jugendliche, wo auch immer begegnen.

Augen auf!

Peter Scheiwe

 

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