Liebe Schwestern und Brüder,
23. Juli, in Paderborn beginnt die 5. Jahreszeit. Es ist wieder Libori, nach zwei Jahren coronabedingtem Ausfall fast wieder normal. Wir feiern den dritten Bischof von Le Mans. Er lebte im 4. Jahrhundert und war ein Freund und Kollege des Bischofs von Tours, den jedes Kind bei uns kennt, des heiligen Martin. Seit der Gründung unserer Pfarrei 2016 spielt diese Beziehung für uns eine besondere Rolle. Wir wissen nicht sehr viel von Liborius, aber dass Martin bei seinem Sterben anwesend war, ist bezeugt.
Wunderbar, im Vollsinn des Wortes, ist seine zweite Karriere, die 400 Jahre nach seinem leiblichen Tod ihren Anfang nimmt und offenbar kein Pensionsalter kennt. Er wird und ist und bleibt Schutzpatron des Bistums Paderborn. Damals geschah das aus gutem Grund, als „Experte“ nämlich für Neugründungen. Le Mans war zu seinen Lebzeiten eine Neugründung, Paderborn bei der Übertragung seiner Gebeine im Jahr 836.
Als Begleitgeschenk der Übertragung schließen Paderborn und Le Mans den „Liebesbund ewiger Bruderschaft“. Staunend und dankbar stehen wir, gerade angesichts der Ereignisse in der Ukraine vor dem Phänomen der ältesten Städtepartnerschaft Europas, die keine Kriege und keine Krisen zwischen Frankreich und Deutschland auslöschen konnte. „Geht doch!“, möchte man ausrufen und auch wenn sich das derzeit keiner vorstellen kann, es für Russland und die Ukraine wünschen, zumindest dafür beten.

So hat das Liborifest, wie man das heute ausdrückt, einen echten Sitz im Leben, was sich nicht zuletzt durch die Kombination von kirchlicher Feier und Kirmes ausdrückt, in diesem Jahr unter dem schönen Motto „Aufatmen“. Da kommt einem das „Großer Gott, wir loben dich…“ ganz von alleine auf die Lippen.
Ich wünsche allen von Herzen frohe Feiertage, Ihr Pastor Peter Scheiwe