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Unfassbar, Unbegreifbar!

Die Osterbotschaft, die Nachricht, dass Jesus von den Toten auferstanden ist, kann man mit dem normalen Verstand eigentlich nicht verstehen. Die Jünger zweifeln, sie fürchten sich und erst als sie Jesus anfassen können, ihn sehen können, wie er etwas isst, schwindet der Zweifel und weicht die Angst. Weil sie Jesus anfassen konnten, konnten sie begreifen. Ein kleines Kind lernt seine Umwelt kennen, indem es alles anfasst, be-greift, in die Hand, in den Mund nimmt. Das Begreifen von komplexen Zusammenhängen und das Begreifen von Gegenständen hängt unmittelbar miteinander zusammen, nicht nur sprachlich. Und so wie Eltern ihren Kindern helfen, ihre Umwelt zu begreifen, so kann auch der Glaube nur angenommen werden, wenn er von Menschen begreifbar gemacht wird. Die Jünger haben durch ihr persönliches Vorbild die Osterbotschaft immer weitergetragen. Die Aufgabe der Kirche sollte genau dies sein. Aber tut sie das wirklich? Ist das Beispiel der Kirche geeignet, die Botschaft Jesu begreifbar, erlebbar zu machen? Wenn wir darauf warten, dass die Amtskirche es richtet, wird es wohl schwierig. Wenn wir begreifen, dass wir die Kirche sind, dass es unsere Aufgabe ist, die Botschaft von Ostern nahbar, fassbar, begreifbar zu machen, dann kann auch bei uns der Zweifel und die Angst vor der Zukunft der Kirche einer begründeten Hoffnung weichen.

Klaus Pöppel, Diakon
Klaus Pöppel, Diakon

Und genau dazu lädt uns das Beispiel des heutigen Evangeliums ein, sich einlassen darauf, dass der Herr wahrhaftig auferstanden ist.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien noch eine gesegnete Osterzeit.
Ihr Diakon
Klaus Pöppel

Am Donnerstag, 11. April bleibt das Pfarrbüro geschlossen!

 

Friede sei mit euch!
In den Ostererzählungen der Evangelisten gibt es neben kleinen Abweichungen zwei wesentliche Übereinstimmungen: Sie wissen von Erscheinungen Jesu und sie berichten vom leeren Grab. Ein Ausgangspunkt des Osterglaubens ist die Verzweiflung der Jünger nach dem Tode Jesu. Aus Furcht vor der jüdischen Obrigkeit zogen sie sich zurück. Nach der Kreuzigung hatten sie allen Grund ängstlich und misstrauisch zu sein, wussten sie doch nicht, was noch auf sie zukommen könnte. Der Kreuzestod Jesu bedeutete für sie auch ein Scheitern der Botschaft vom Reich Gottes und so reagierten sie mit Trauer und Verzweiflung und einer Flucht aus Jerusalem. Mitten hinein in diese Aussichtslosigkeit kommt Jesus zu ihnen und es wirkt wie ein Aufbrechen der Isolation und Furcht wenn er zu ihnen sagt: Friede sei mit euch!

Karin Lücke, Pastoralreferentin
Karin Lücke, Pastoralreferentin

Das erste Wort des Auferstandenen an seine Jünger ist sein Friede und er erscheint hier als Kennzeichen des neuen Lebens: Friede als das Gegenteil von Angst. Er zeigt ihnen seine Hände und seine Seite, seine Wunden. Der Friede, also das Nicht-Angst-Haben und die Wunden gehören zusammen. Anders gesagt: Der Tod konnte sein Gottvertrauen nicht zerstören, vielmehr hat sein in Gottvertrauen ergebenes Sterben endgültig bezeugt, dass Gott wirklich der Nahe und der Treue ist. In dem Augenblick, in dem Jesus seinen Jüngern seinen Frieden zuspricht, möchte er ihnen versichern, dass sie vor nichts und niemandem mehr Angst haben müssen. Wenn Jesus den Jüngern wie in der Emmaus-Erzählung noch einmal den Frieden zuspricht, dann erwächst aus dieser Bestätigung ein Auftrag an sie: Gestärkt durch diese Gewissheit sollen die Jünger das Werk Jesu in seinem Namen fortsetzen und Zeugen seiner Auferstehung und der durch nichts zu widerlegenden Treue und Verlässlichkeit Gottes, ja einfach der Liebe Gottes. Die Texte in der Osterzeit zeigen welche Veränderungen die Begegnungen mit dem Auferstandenen bei den Jüngern bewirkt haben. Die Angst der Jünger verwandelt sich in Freude, als sich Jesus ihnen zeigt.
Eine Zusage, die für uns heute noch genauso gilt wie für die Jünger damals. Eine Gewissheit, in der wir leben dürfen und die uns vor allem in der Osterzeit bestärken soll.
Karin Lücke, Pastoralreferentin

Maria von Magdala kommt als erste zum Grab Jesu und sieht, dass der Stein schon weg ist. Sie meint, dass jemand den Leichnam aus dem Grab weggenommen haben muss. Sie kann es noch nicht begreifen. Deswegen läuft sie eilig zu den anderen Jüngern Jesu und verkündet: „Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat“ (Johannes 20,2). „Der Stein vom Grab ist weg.“, das ist ein eindrucksvolles Bild; es verdeutlicht, was Ostern bedeutet. Jeder kann sich vorstellen, was passiert, wenn man den Stein vom Grab wegnimmt und ein Grab öffnet: man blickt in den Ort des Todes und Todesgeruch schlägt einem entgegen.

Maria von Magdala erlebt, dass das Grab leer ist; doch kein Todesatem weht ihr mehr entgegen. Ostern ist die Erfahrung, dass unser Leben letztlich befreit ist von allem, was den Todesgeruch an sich hat oder uns den Todesatem ins Gesicht bläst. Ostern ist auch eine Einladung, solche Steine zu beseitigen, die Leben einengen und das Leben für andere zu öffnen: der Stein des Unglaubens, der Stein der Egoismus, der Stein des Konsums usw. Wenn andere spüren, dass dich noch immer der Todeshauch umweht, dann ist Ostern für dich noch keine Realität. Ostern bedeutet ja nicht nur, dass Jesus auferstanden ist, sondern dass wir jederzeit aufstehen dürfen aus den vielen Grabstellen des Lebens. Für Christen kann darum jeder Moment eine OsterErfahrung werden. Darum sagt Paulus: „Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer, leer auch euer Glaube“ (1 Kor 15,14). Das Evangelium berichtet: „Maria von Magdala lief schnell“ und auch Petrus und Johannes laufen in Eile. Alle sind eilig in der Suche nach dem Leichnam Jesu, aber nicht in der Suche nach dem auferstandenen Christus!

Eine bekannte indische Autorin schreibt in ihrem Buch „der vierte Nagel“: „Die Christen laufen immer noch auf der Suche nach dem Leichnam Jesu und ihre Suche bleibt immer noch innerhalb des Grabes und nicht nach Jesus selbst, der außerhalb des Grabes ist.“ Viele Menschen sind bereit, für Jesus aktiv zu sein („laufen“), aber nicht dafür, sich von Christus innerlich erfassen zu lassen. Das heißt, dass wir fest an den auferstandenen Christus glauben müssen. Die Auferstehung Jesu wird sinnvoll, nicht wenn wir überraschend vor dem geöffneten Grab stehen bleiben, sondern wenn wir an Jesus glauben, dass ER der Herr über dem Tod ist. Beten wir zum auferstandenen Christus: Herr, führe uns von der Sterblichkeit zur Unsterblichkeit. Herr, führe uns von der Dunkelheit zum Licht. Herr, führe uns von der Unwahrheit zur Wahrheit. Herr, führe uns vom Krieg zum Frieden. Das will ich mir in dieser Woche gönnen: Mach einen Menschen glücklich, indem du den Stein des Anstoßes in seinem Leben entfernst. Darin liegt die Freude von Ostern.

FROHE OSTERN!

Ihr/Euer Pastor Yesudasan Remias

Pastor Dr. Yesudasan Remias
Pastor Dr. Yesudasan Remias

Sechs Stunden

Es ist Rüsttag zum großen Paschafest des Jahres 30. Um 9 Uhr morgens schlugen die römischen Soldaten Jesus ans Kreuz. Um 15 Uhr am Nachmittag starb er. Dazwischen liegen sechs Stunden. Was ist in diesen sechs Stunden geschehen? Was ging in Jesus vor, während er diese Zeit zwischen Leben und Tod hing? Was bewegte seine Seele? Und was musste er mitansehen und erleben?
Der Gekreuzigte musste mitansehen und erleben…
… wie unter dem Kreuz das Hinrichtungskommando um seine Kleider würfelte.
… das Kommen und Gehen in die Stadt und aus der Stadt heraus und das Gaffen der Leute und Hohenpriester von der Stadtmauer aus.
… dass er in seiner körperlichen Verfassung zu keinem Widerspruch mehr fähig war.
… wie Verhöhnung geschieht, weil die Menschen seine Kraftlosigkeit spüren und von ihm nichts mehr zu fürchten zu haben.
… wie seine Verkündigung in Frage gestellt wird: „Andern hat er geholfen!“
Angesichts des Kreuzes werden in diesen letzten sechs Lebensstunden Jesu Grundstörungen aufgedeckt, die im Menschen sein können: Die Störung des Dialoges, des Gesprächs der Menschen miteinander und mit Gott. In Jesus soll die Stimme und der Anspruch Gottes an den Menschen mundtot gemacht werden.

In Jesus wird die ausgestreckte Hand Gottes vom Menschen zurückgewiesen. In seiner Leidenschaft für den Menschen hat Jesus bis zuletzt darum gekämpft den Menschen in die Beziehung zu Gott zu führen. Denn aus dieser Beziehung würde auch das Leben der Menschen miteinander neu und menschlicher.

Wir treten in die Karwoche ein mit Jubel und einem ersten Blick auf das Kreuz Jesu, an diesem Palmsonntag. Ich wünsche Ihnen Kraft und Geduld den Weg Jesu durch diese kommenden Tage mitgehen zu können, bis zum Karfreitag, bevor die Woche endet, wie sie begonnen hat: Mit dem großen Jubel am Ostersonntag!

Ihr Pfarrer Tobias Dirksmeier

Tobias Dirksmeier, Pfarrer

Meteorologisch haben wir schon Frühling, kalendarisch ist Frühling aber erst am 20. März. „Frühlingsanfang“ – dieses Wort hat einen besonderen Zauber auf mich, nicht nur im Hinblick auf das Wetter, sondern auch auf die Stimmung. Das empfinde ich besonders deutlich nach einem strengen Winter, der uns in diesem Jahr aber zum Glück nicht beschert war. Frühling – das ist die Zuversicht, dass das Leben immer auch eine innere Kraft zur Erneuerung hat, dass in dieser Schöpfung nicht nur das Vergehen, sondern auch das „NeuWerden“ einen festen Platz hat.

In den Frühling fällt das baldige Osterfest – und dies ist kein Zufall. Älter als das christliche Osterfest ist das jüdische Paschafest, gefeiert in dankbarer Erinnerung an die Befreiung aus fremder Knechtschaft, von welchem auch im Evangelium des 5. Fastensonntag die Rede ist. Aber als damals die Israeliten jenes Paschafest zuerst in Ägypten feierten, da hatte dieses Fest schon einen uralten Vorgänger: Die Hirten in Ägypten feierten ein Frühlingsfest aus Dankbarkeit dafür, dass die Herden wieder auf die Weiden getrieben werden konnten. Das ist der Grund, weshalb auch heute das Osterfest nicht an einem festen Termin gefeiert wird wie etwa Weihnachten, sondern jeweils am Sonntag nach dem ersten Vollmond im Frühlingsmonat.

Der Frühling ist die Jahreszeit der Auferstehung, die Tage werden heller, die Natur erwacht zu neuem Leben. Sicher ist das ein Kreislauf, bei dem es nach dem Sommer auch wieder einen Herbst und einen Winter geben wird, aber es ist zugleich ein Gleichnis für jene Auferstehung, die in ein Leben führt, in dem es einen ewigen Frühling gibt, ohne Vergehen, ohne Tod: „Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer in diesen Tagen wie ich auch mal aufatmet, weil Frühling ist, erfährt zugleich eine Ahnung – von Ostern: Leben ist ein Weg nach vorn. Über alles Vergehen steht Gottes Ewigkeit.

Diese Hoffnung wünsche ich Ihnen zu jeder Zeit,

Ihr Gemeindereferent Benedikt Fritz

Benedikt Fritz, Gemeindereferent
Benedikt Fritz, Gemeindereferent

Wir feiern den Sonntag „Laetare“, zu deutsch “freu dich“
Anlass zur Freude ist nicht nur, dass die Hälfte der Fastenzeit „geschafft“ ist.
Anlass zur Freude ist, dass uns Erlösung zugesagt ist trotz aller Dunkelheiten in unserem Leben, weil Gott die Welt, aber auch jeden einzelnen von uns, so sehr liebt. Davon sprechen die Texte des Sonntags Laetare, sie führen uns von der Dunkelheit ins Licht.

Von Dunkelheiten des Lebens bleiben auch wir nicht verschont. Viele dieser Dunkelheiten finden wir, wenn wir die Zeitung aufschlagen. Dazu kommen noch persönliche Dunkelheiten. Wir erhoffen positive Entwicklungen, Befreiung von vielen Nöten, wenn schon nicht von allen – damals wie heute.

Diakon Andreas Kirchner
Diakon Andreas Kirchner

Wir hören davon im Evangelium, im Nachtgespräch zwischen Jesus und Nikodemus. Nur sieben Verse. Nikodemus, ein Ratsherr, ein Prominenter der damaligen Gesellschaft, kommt in der Nacht zu Jesus mit vielen Fragen, Zweifeln und Nöten. Er kommt in der Nacht, um nicht gesehen und beobachtet zu werden, eine Vorsichtsmaßnahme.

Die Nacht steht aber auch als Symbol für die Lebenssituation des Nikodemus, die für ihn dunkel ist. Er will aus dieser Dunkelheit herauskommen und Orientierung finden, Licht als Lebenslicht. Das Resultat dieses Gesprächs: „Das Licht kam in die Welt.“ und „Wer aber die Wahrheit tut, kommt zum Licht.“ Nach diesem Gespräch hat sich in seinem Leben vermutlich einiges geändert – ist heller geworden.
Bleiben auch wir im (Nacht-)Gespräch mit diesem Jesus.
Ihr/Euer Diakon Andreas Kirchner

Bild von MaciejJaszczolt auf Pixabay

Klagemauer in der Fastenzeit
„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen … In allen Jahrhunderten haben Menschen ihrer Klage auf die unterschiedlichste Art und Weise Ausdruck verliehen. Ein Ort, an dem die Klage als eine Form des Gebetes Raum hat, ist die Klagemauer in Jerusalem.
Die Klagemauer ist Teil des zweiten Tempels. Dieser wurde nach der Babylonischen Gefangenschaft errichtet und von König Herodes erneuert. Die Klagemauer diente als westliche Umfassungsmauer des Tempelbezirks, auf dessen Grundfesten bereits der erste, von König Salomo errichtete Tempel stand. Im Jahr 70 nach Christus zerstörte der römische Feldherr Titus, Sohn des Kaisers Vespasian, Jerusalem und den Tempel. Übrig blieb ein Mauerstück aus riesigen Kalksteinquadern – die Klagemauer.
Sie ist eine heilige Stätte der Juden, Zentrum jüdischer Pilgerfahrten und am Sabbat Ort intensivster Gebete.
Diese Gebete – Klage, Bitte, Dank – schreiben nicht nur Juden auf kleine Zettel, die in die Mauerritzen gesteckt werden und einzig für Gott bestimmt sind.
Klagemauer in St. Michael Sennelager ab dem 03.03.
In den schwierigen Zeiten, in denen wir leben, ist es gut, einen Ort zu haben, an dem wir unsere persönlichen Nöte und Sorgen loswerden können, aber auch an das weltpolitische Geschehen anklagen dürfen.
Solch ein Ort soll auch die Klagemauer sein, die ab dem 03. Fastensonntag im Altarraum von St. Michael Sennelager steht.
Wir laden Sie ein, Ihre ganz persönlichen Ängste, Sorgen und Klagen, aber auch Ihre Wünsche, Bitten und Gebete dort auf Zettel zu schreiben. Diese können Sie in die Spalten der Mauer stecken. Kinder können gerne ein kleines Bild malen.
In der Osternacht werden die Zettel ungelesen im Osterfeuer verbrannt, getragen von der Hoffnung, dass Gott unsere Dunkelheit in Licht verwandelt.
Lassen wir unsere Sorgen und Klagen einfach mal los. Ich wünsche Ihnen, dass Sie sich von Gott getragen fühlen, ein bisschen leichter als zuvor, wenn Sie Ihre eigenen Sorgen in Worte auszudrücken, aufzuschreiben und an Gott abgeben.
Die Kirche ist ca. eine 1/2 Stunde vor und nach den Gottesdiensten geöffnet. Herzlich willkommen! Ihre Gemeindereferentin Petra Scharfen

Petra Scharfen, Gemeindereferentin

Du bist mein geliebter Sohn! (Mk 9,2-10)

Am 2. Fastensonntag hören wir im Evangelium von der Verklärung Jesu. Auf den ersten Blick ein komplizierter Text. Was soll uns das heute sagen? Ich entdecke eine wichtige Kernbotschaft für mich in diesem Text. Gott spricht direkt zu den Jüngern: „Dieser ist mein geliebter Sohn! Auf ihn sollt ihr hören.“
Wer hört das nicht gern: Du bist geliebt! Du bist gut so wie du bist! Und das nicht im stillen Kämmerlein. Nein – eindrucksvoll und lautstark vor anderen Menschen! Solche Anerkennung und Wertschätzung im Leben brauchen wir alle. Auch der Mensch Jesus brauchte diese Bestätigung vom Vater. Er weiß sich von Gott geliebt. Damit verbindet sich das Evangelium mit unserem Alltag. Für mich persönlich eine Vertiefung der Botschaft des Aschermittwochs, neben der Erdung „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und wieder zu Staub zurückkehren wirst.“ Für Gott musst ich mich nicht verkleiden. Gott kennt mich ohne Maske und er liebt mich, so wie ich bin. Das gibt mir Kraft – bei allem, was in den nächsten Wochen und Monaten im Rahmen meiner Ausbildung vor mir liegt. Gott liebt mich – ich schaff das!

Andrea Rudolphi, Gemeindeassistentin
Andrea Rudolphi, Gemeindeassistentin

Der 2. Fastensonntag bekräftigt darüber hinaus den Impuls, den Diözesanadministrator Dr. Michael Bredeck Aschermittwoch predigte: „Die Fastenzeit kann die Zeit sein, die unser Leben auf den Prüfstand bringt.“ Auf Jesus hören, das Leben nach ihm ausrichten, die Fastenzeit bewusst gestalten. Jesus als Inspiration im Leben zulassen.
Das bedeutet für mich übersetzt in meinen Alltag: Mir Zeit nehmen, im Sinne der Selbstliebe, für mich selbst. Endlich mal wieder etwas tun, dass mir guttut – ein Aquafitnesskurs? Mir Zeit nehmen, im Sinne der Nächstenliebe, für meine Familie. Bin ich trotz Arbeit und Prüfungsstress für sie und ihre Sorgen und Bedürfnisse da? Bewusst Zeiten für die Familie einplanen und im Kalender „blocken“!

In den Augenblicken unseres Lebens, in denen wir spüren, dass andere Menschen unsere Hilfe, unsere Zuwendung brauchen und wir die Zeit, Kraft und den Mut aufbringen, um für sie da zu sein, dann kommen wir dem Wirken Jesu schon sehr nah. Im Wissen, dass Gott uns liebt, so wie wir sind. Wir müssen uns nicht verstellen oder mit Erfolgen prahlen. So wie auch Jesus den vor ihm liegenden schwierigen Weg schafft, ohne mit vergangenen Geschehnissen zu prahlen, und am Ende das „Unmögliche“ der Auferstehung geschieht. Woraus wir bis heute Hoffnung und Zuversicht schöpfen.
Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie sich der Liebe Gottes gewiss sein können, auch in den schwierigen Zeiten des Lebens. Ich wünsche Ihnen die notwendige Portion Mut, um sich selbst und anderen Gutes zu tun.
Ihre Gemeindeassistentin Andrea Rudolphi

Jesus ging 40 Tage in die Wüste und fastete, so hören wir an diesem Sonntag. Auch für uns hat die Fastenzeit begonnen. Wenn wahrscheinlich auch keiner von uns in die Wüste geht, so verzichten doch viele Menschen im Augenblick auf Alkohol, Süßigkeiten, Fleisch oder etwas anderes. Zum Teil kommen neben den religiösen Aspekten auch gesundheitliche Gründe dazu, wie etwa ein paar Pfund zu viel los werden zu wollen. Der religiöse Aspekt des Fastens macht uns bewusst, dass es neben unserem normalen Leben eine andere Ebene gibt, die oft genug im täglichen Trott verdeckt ist. In dem wir etwas aus unserem Alltag weglassen, was uns wirklich schwerfällt, werden wir immer wieder daran erinnert, dass diese andere Ebene wichtig ist und eigentlich das ganze Jahr begleiten sollte. Der zweite Aspekt des Fastens ist, dass das, was wir durch unser Fasten einsparen, anderen zugutekommen sollte. Das muss nicht zwangsläufig Geld sein, vielleicht sparen wir ja auch Zeit, die wir dann für unsere Mitmenschen einsetzen können.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben eine Fastenzeit, aus der Sie neue Kraft schöpfen können.
Ihr Diakon
Klaus Pöppel

Klaus Pöppel, Diakon
Klaus Pöppel, Diakon
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