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Abrahams Weg mit Gott – eine Herausforderung an uns

Abraham war dem Ruf gefolgt, denn Gott hatte ihm versprochen: „Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein“ (Gen 12). Und jetzt? Abraham und seine Frau Sara sind alt geworden. Sie haben zwar das ihnen verheißene Land erreicht, aber die versprochene Nachkommenschaft ist ausgeblieben. Das macht er seinem Gott zum Vorwurf. In der Lesung des heutigen Sonntags erfahren wir, dass Gott seine Zusage daraufhin erneuert. Abraham wagt dann den Schritt aus der Resignation und glaubt wieder der Zusage Gottes, was ihm dieser hoch anrechnet. Es ist sehr spannend zu beobachten, wie Abraham mit Gott umgeht. Es wird sehr deutlich, dass der Gott Abrahams nicht etwas Unpersönliches, Abstraktes ist, sondern ein ganz konkretes und persönliches Gegenüber. Jemand, der Abraham etwas verspricht, der ihn herausfordert, der um seinen Glauben wirbt. Und Abraham reagiert seinem Gott gegenüber mit allen Haltungen, die uns Menschen eigen sind: Er vertraut, er nimmt Gott und sein Versprechen ernst. Er ist auch ungeduldig, fast resigniert, als die Einlösung auf sich warten lässt. Er hat große Angst, wird misstrauisch, fordert Sicherheiten und Garantien, er macht seinem Gott sogar Vorwürfe. Aber er ist schließlich bereit sich neu auf den Bund einzulassen, den Gott ihm anbietet.

Tobias Dirksmeier, Pastor
Tobias Dirksmeier, Pastor

Vielleicht kann Abraham uns darum herausfordern diese oder ähnliche Fragen für uns ganz persönlich zu beantworten: Wie ernst nehme ich Gott? Hat er nicht auch mir ein Versprechen gegeben? Erwarte ich überhaupt etwas von ihm? Was bedeutet für mein alltägliches Leben die große Ankündigung vom Kommen des Reiches Gottes? Wie weit beeinflusst sie meine Hoffnungen und Zukunftsvorstellungen? Ist mein Leben aktuell geprägt von Ungeduld oder Forderungen, wenn das Wirken Gottes auszubleiben scheint – gerade im Blick auf Krieg, Leid und Zerstörung? Haben wir uns ein zu harmloses und wirkungsloses Bild vom „lieben Gott“ angewöhnt, von einem Gott, den wir gebändigt und berechenbar gemacht haben?

Die Geschichte Abrahams mit seinem Gott kann zu einer erfrischten Art führen, wie wir selbst mit Gott umgehen, uns von ihm ermutigen und unseren Glauben mit allen Gefühlen leben können, die uns Menschen prägen. Suchen Sie Ihre persönlichen Antworten, Ihr Glaube wird auf diese Weise garantiert lebendiger sein, dass wünscht Ihnen

Ihr Pastor Tobias Dirksmeier

 

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