Liebe Schwestern und Brüder,
jeden Tag liefert uns das Fernsehen Bilder von unglaublicher Zerstörung. Manchmal ist es Folge der Naturkatstrophe, wie gerade nach dem Wirbelsturm „Dorian“, der auf den Bahamas alles kurz und klein geschlagen hat. Manchmal ist es menschengemacht, wie im syrischen Idlip, wo die Bomber keinen Stein auf dem anderen lassen. Hat sich Abraham so die Zerstörung von Sodom und Gomorra vorgestellt? Wir lesen im Alten Testament, dass er mit Gott verhandelt. Er feilscht nach orientalischer Art mit ihm, wenn soundso viele Gerechte dort leben, dann soll Gott doch lieber von der Zerstörung absehen. Zuerst sind es 50, dann 40, 30, 20, 10.
Bei Jesus beginnt das Zahlenspiel bei 100 und reduziert sich zum Schluss auf 1. 100 Schafe, eines davon verlaufen, 99 zurückgelassen, das eine gesucht und gefunden und zurückgebracht. Quintessenz: genauso freuen sich die Engel mehr über einen Sünder, der umgekehrt, als über 99, die das nicht nötig haben.

Versuchen wir einmal die Gegenprobe: Wie sehr würden wir uns wirklich freuen, wenn so ein richtig verlorener Sohn – und davon gibt es ja viele heutzutage – sich bekehrt und heimkehrt? Ich stelle mir vor, wenn wir nicht bereit sind, uns mit Gottes Engeln mitzufreuen, dass wir uns dann nicht zu wundern brauchen, wenn den Engeln unseretwegen das Lachen vergeht.
Ihr Peter Scheiwe