Liebe Leser und Leserinnen,
viele Stimmen locken uns: Du brauchst dies. Du musst das haben. Du musst schlank sein! Du musst schön sein! Du musst fit sein. Tu dies – und du wirst glücklich. Sei so – dann bist du richtig. Hören wir eigentlich noch dazwischen die unaufdringliche Stimme, die uns sagt: Lass das alles zurück! Komm, folge mir nach! Jesus nachfolgen, das bedeutet in dieser Welt „anzuecken“, auf Widerstand zu stoßen, ja, es bedeutet auch die Begegnung mit Krankheit, Leid und Tod. Dienen, dieser Lebensentwurf scheint heutzutage nicht mehr attraktiv zu sein. Und doch leben wir ein Leben lang davon, dass andere an uns und wir an anderen einen Dienst tun. Immer wieder lassen sich Menschen darauf ein.
Auch in unseren Gemeinden gibt das dienende Eintreten Jesu für Andere immer noch Richtung und Ziel an. Ich denke dabei zum Beispiel an die Caritaskonferenzen. Sie stehen nicht im Mittelpunkt, machen wenig Aufhebens, sind aber eine Gruppe in unseren Orten, die den direkten Kontakt zu älteren Menschen sucht, die Hausbesuche macht und in unsere Seniorenheime geht. Finanzielle

Unterstützung von Bedürftigen und Hilfsmaßnahmen gehören ebenfalls zu ihrem Dienst dazu. Sie stellen sich den Einsamen, Kranken und bedürftigen Menschen. Auch denke ich an die Seniorenmessdiener, die ihren Dienst in Gottesdiensten und bei Beerdigungen tun. Vieles mehr möchte ich nennen, aber der Platz reicht nicht aus. Zumeist handelt sich dabei eher um ein „leises“ Engagement, und das oft über viele Jahre lang. Gut, dass es dies noch gibt, in unserer oft „lauten“ und auf Erfolg und Außendarstellung fixierten Kirche und Gesellschaft.
Eine gute Woche wünscht Ihnen im Namen des Seelsorgeteams
Angelika Schulte