Der 4. Fastensonntag ist auch Laetare Sonntag genannt, denn der Eröffnungsvers aus dem Buch des Propheten Jesajas (66, 10-11) beginnt mit den tröstlichen und ermutigenden Worten: „Freue dich, Stadt Jerusalem!“. Inmitten der Fastenzeit ruft uns die Kirche zu – „Freue dich!“. Wir dürfen in dieser Zeit der Besinnung, Umkehr und Buße auch einen Blick auf die bevorstehende Freude werfen. Am Ende der Fastenzeit werden wir Ostern feiern. Wir dürfen uns daran erinnern, dass die Auferstehung Christi uns Hoffnung und neues Leben schenkt.
Darüber hinaus haben wir noch einen Grund zur Hoffnung und zur Freude. Nämlich: das Gott ein barmherziger Vater ist! Papst Franziskus beschreibt es einmal so: Gott wird nie müde, uns zu vergeben. Das erfahren wir ferner im Evangelium des Sonntags. Da erzählt uns Jesus das heute bekannte Gleichnis vom verlorenen Sohn, wessen Vater immer bereit war, ihm zu vergeben. Die einzige Voraussetzung war, bekehren zu wollen. Die Rückkehr des verlorenen Sohnes ist ein Grund zur

Freude, denn sie zeigt uns, dass wir jederzeit die Vergebung Gottes erfahren können.
Wir dürfen uns auf jeden Fall darauf freuen, dass Gott uns immer wieder aufnimmt, uns vergibt und uns einen neuen Weg eröffnet. In gleicher Weise sollte es uns auch freuen, dass Gott dieses Angebot auch allen anderen anbietet. Darauf möchte Jesus uns aufmerksam machen, wenn er von dem älteren Sohn erzählte. Der schließt andere Menschen vom Glück und Heil aus, denn diese sind ja selber schuld, wie er meint. An der Freude über das Wiederfinden des verlorenen Sohnes – seines Bruders – konnte er deshalb nicht teilnehmen.
Am Laetare Sonntag sind wir dazu eingeladen, nicht nur über unsere zurückgekehrten Schwestern und Brüder mitzufreuen, die vielleicht weit weg von Gott und der Kirche waren, sondern auch für diejenigen zu beten, die noch fern sind.
Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Frühling.
Ihr Pastor, Chinemelu Emehelu