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Bild: das deutsche Wappen in der Getsemani-Kirche (Todesangstbasilika) von A. Kirchner

Am zweitletzten Sonntag des Kirchenjahres, zwei Wochen vor dem ersten Advent begehen wir den Volkstrauertag, an dem wir der Kriegstoten gedenken.
Angesichts des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine mit so vielen Toten erhält dieser Tag eine aktuelle Bedeutung.
Mir kommt die Getsemani-Kirche in den Sinn, die in Jerusalem am Fuße des Ölbergs steht, eben im Garten Getsemani, wo Jesus nach Überlieferung der Evangelien Blut geschwitzt hat aus Angst vor seinem gewaltsamen Tod am Kreuz (Lk 22,44). Diese Kirche heißt deshalb auch Todesangst-Basilika.
Errichtet wurde sie 1919, ein Jahr nach Ende des ersten Weltkriegs. Gedanke war, dass an der Stelle, wo Jesus selbst Todesangst gelitten hat, eine Basilika an die Todesangst der Menschen im ersten Weltkrieg erinnert.
Die Angst vor dem eigenen gewaltsamen Tod oder vor dem Tod naher Angehöriger ist allen Menschen gemein, grenzüberschreitend, im Krieg auf beiden Seiten der Front in gleicher Weise.
Vielleicht war Jesus – ganz Mensch und ganz Gott – nie menschlicher als in seiner Todesangst im Garten Getsemani. Vielleicht ist er bis heute uns Menschen nie näher als in unserer Angst vor Tod, vor Krieg, vor Gewalt.
Die Getsemani-Kirche bleibt nicht in der Erinnerung an Todesangst und Weltkrieg stehen. Als Zeichen der Hoffnung mit Blick nach vorn sind die Säulen in der Kirche als Ölbäume gestaltet, Zeichen des Friedens. In der „Krone“ der Ölbäume finden sich die Wappen der beteiligten Nationen.

DIakon Andreas Kirchner
Diakon Andreas Kirchner

Auch wir sollten am Volkstrauertag nicht in der Erinnerung an Krieg, an so viele Tote und so großes Leid stehen bleiben. Wir haben heute den klaren Auftrag, nach vorn zu blicken: Selig sind, die Frieden stiften! (Mt 5,9)

Ihr/Euer Diakon Andreas Kirchner

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