Im Evangelium des Sonntags begegnet uns – wie schon am letzten Sonntag – erneut ein Zöllner, Zachäus. Einer, der gemeinsame Sache mit den Römern macht, damals der Inbegriff des Sünders. Doch Zachäus ist auch Mensch, einer, der wie andere auch neugierig auf Jesus ist, als dieser in seine Heimatstadt Jericho kommt. Er klettert auf einen Baum und kann einen Blick auf Jesus erhaschen. Und noch mehr, Jesus erwidert den Blick des Sünders, er spricht ihn an und lädt sich bei Zachäus zum Essen ein. Das hat weitreichende Folgen für den Zöllner. Es ist wohl der wichtigste Moment seines Lebens. Er will fortan als gerechter Mensch im Miteinander aller Menschen leben.
Diese Begebenheit ist so beispielhaft für die Beziehung zwischen Jesus und dem Menschen, dass Papst Franziskus als Leitspruch wählt:
„Miserando atque eligendo“. Ein Zitat des Kirchenlehrers Beda, dass die Haltung Jesu gegenüber dem Zöllner beschreibt: Er erbarmte sich seiner und erwählte ihn.
Jesus blickt an, berührt, verändert. Zachäus macht uns Mut, stets neugierig zu bleiben und uns berühren zu lassen, wo immer wir Jesus begegnen. Und wir glauben, dass wir heute Jesus in unserem Nächsten begegnen.
Für Zachäus veränderte sich das Leben durch die Begegnung radikal – und auch für uns kann eine Begegnung immer wieder das Leben verändern.
Wir sollten neugierig bleiben. Jeden Tag.
Ihr/Euer Diakon Andreas Kirchner
