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Quelle: pixabay

Liebe Leser und Leserinnen,

als Kind habe ich mir immer einen Esel gewünscht. Wir hatten viele Tiere, aber ein Esel war nicht darunter. Ich weiß gar nicht mehr genau wie es zu meinem Wunsch kam, aber Hausesel sind gutmütig, verspielt und lieben es, wenn man sie streichelt. Kulturhistorisch gilt der Esel als „Tier des Volkes“, im Gegensatz zum Pferd, das für Krieg und Luxus steht. Ein Pferd zu besitzen, diesen Wunsch würden meine Eltern mir nicht erfüllen können, das war mir damals klar. Vielleicht kam ich daher auf den Esel.

Alle Evangelien berichten vom Einzug Jesu in Jerusalem. Er ritt auf einem Esel in die Stadt ein. Nur das Matthäusevangelium und das Johannesevangelium beziehen sich  ausdrücklich auf den Propheten Sacharja. In seiner bekannten Rede vom kommenden Friedenskönig heißt es: Juble laut, Tochter Zion! Sieh, dein König kommt zu dir. Er ist gerecht und hilft; er ist demütig und reitet auf einem Esel, auf einem Fohlen, dem Jungen einer Eselin. Ich vernichte die Streitwagen aus Efraim und die Rosse aus Jerusalem, vernichtet wird der Kriegsbogen. Er verkündet für die Völker den Frieden; seine Herrschaft reicht von Meer zu Meer und vom Eufrat bis an die Enden der Erde. (Sacharja 9,9-10)

Als Jesus  nach Jerusalem kam, erinnerten sich die Menschen an diese Worte des Propheten. Sie waren glücklich

und froh, denn jetzt würde für alle Menschen der Friede kommen. Der Esel war ihnen das Zeichen dafür, der Reiter auf dem Esel war der Bote des Friedens.  Jesus  bringt den Frieden, weil er selbst friedfertig in  Zeichen der Gewaltlosigkeit den Menschen begegnet.

Dieses Bild des Einzugs lässt fragen, was unsere Erwartungen an Personen sind, die uns prägen und unser Handeln bestimmen. Suchen wir eher eindrucksvolle Bilder der Macht bei ihnen, suchen wir den Sieg über Menschen und Ideen oder lassen wir uns von Bildern der Gewaltlosigkeit und der Ohnmacht ansprechen – so wie Jesus am Kreuz siegen wird, nicht als der triumphierende Held, sondern als der auf seinen Vater hörende Sohn?

Vielleicht kann dieser Gedanke uns in den kommenden Tagen der Karwoche begleiten!

Angelika Schulte, Gemeindereferentin
Angelika Schulte, Gemeindereferentin

Gemeindereferentin Angelika Schulte

 

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