Segen ist ein besonderes Geschenk.
Wenn jemand für mich betet und mir dann den Segen zuspricht, ist das für mich ein heiliger Moment. Ich brauche nur da zu sein und zu empfangen: Ich höre vielleicht meinen Namen, ich höre, wie Menschen für mich beten. Wie sie sich mir zuwenden. Die Hand auflegen. Und dann der Zuspruch: „Gott sei dir gnädig und segne dich!“ (Einzelsegnungen erleben wir in unserer Pfarrei leider (noch) nicht so häufig.)
Wie wertvoll vielen Menschen der Segen ist, den die Sternsinger zu Beginn des Jahres zu den Häusern, Wohnungen und zu den Bewohnern bringen, haben unsere Sternsingerteams in diesem Jahr ganz deutlich bemerkt. Viele Menschen haben sich gemeldet, nachgefragt und haben manchmal auch geduldig auf das Segenspaket gewartet. Oft haben wir gehört: „Ohne Segen für unser Haus und für die Menschen, die hier leben, fehlt uns das ganz Jahr etwas.“ und „Wo oder wie kann ich meine Spende für die Kinder weltweit abgeben?“
Vielen Dank an alle, die diese Aktion mit unermüdlichem Einsatz vorbereitet, durchgeführt und unterstützt haben – mit Taten, guten Worten, Geduld und Verständnis und Spenden. Sie alle sind selbst zum Segen geworden.
Das Spendenergebnis ist sogar noch höher als wir erwartet haben. Es sind in diesem Jahr rund 21.000 Euro in unserer Pfarrei zusammengekommen. Dazu kommen die Spenden, die direkt an das Kindermissionswerk von Ihnen überwiesen worden sind, über die wir keinen Einblick haben. Vielen herzlichen Dank an die Spender – auch Sie sind zum Segen für viele Kinder in Not geworden.
Leider konnten keine Aussendungsgottesdienste stattfinden. Daher kam die Frage auf: „Wer darf denn alles segnen? Gibt es gültige und ungültige Segen?“ Um diese Frage zu beantworten, zitiere ich ein Interview mit Robert Kleine (Kölner Stadt- und Domdechant): „Segnen darf jeder. Also jeder, der darauf vertraut, dass Gott segnet und begleitet kann und darf das. Dabei soll nur auch immer Gott selbst als der benannt werden, der segnet. Es gibt Mütter, die ihre Kinder segnen oder Priester, die am Ende eines Gottesdienstes die Gläubigen segnen – wer aber im Grunde wirklich segnet, ist Gott.
Bei uns in der katholischen Kirche ist der Prozess des Segnens etwas mehr gewachsen. Wir haben mit dem Weihwasser ja auch eine äußere, sichtbare Form der Segnung. Dadurch segnen wir auch Gegenstände. Wir segnen Autos, Rosenkränze, Orgeln oder Heiligenbilder. Dann meint das natürlich nicht, dass die Gegenstände an sich gesegnet werden, sondern der Segen bezieht sich auf den Menschen, der dieses Auto fährt, den Rosenkrank nutzt oder an der Orgel spielt oder die Menschen, die dem Orgelspiel folgen und mitsingen. Der Segen gilt immer Menschen.“
Ich möchte Sie ermuntern, selbst Ihre Lieben zu segnen. Denn „Wenn du einen Menschen segnest, fließt Gottes Liebe durch dich hindurch zu dem anderen Menschen.“
„Gott sei dir gnädig und segne dich!“
Ihre Gemeindereferentin Petra Scharfen