Skip to content
Katholische Pfarrei Heiliger Martin · Paderborn Schloß Neuhaus, Sande, Sennelager, Mastbruch · Impressum | Datenschutzerklärung 

Liebe Schwestern und Brüder,

unsere Vorstellung, unser Bild von Gott ändert sich ständig. War in früheren Zeiten der „strenge Richter aller Sünder“ mehr im Bewusstsein der Menschen, liegt heute der Akzent mehr auf einem „guten“ Gott, dessen herausragende Eigenschaft die Barmherzigkeit ist. So wird es jedenfalls Papst Franziskus nicht zu müde zu betonen.

Das Kirchenbild ist ebenso einer ständigen Wandlung unterworfen. War es in früheren Zeiten mehr der vom heiligen Paulus beschriebene mystische Leib mit Christus als Haupt (Die kirchliche wohlgeordnete Hierarchie leitet sich hiervon ab.), beschreiben wir die Kirche heute eher als Volk Gottes auf dem Weg.

Unsere Gottesdienstgestaltung und davon wieder abhängig unsere Kirchenräume sind genauso Veränderungsprozessen unterworfen. Noch zu meiner Kinderzeit war das Bild vom Hirt und der Herde ausschlaggebend. Der Hirt, der „Pastor“ geht der Herde, seiner Gemeinde, voran in die Ewigkeit. Die Kirchen waren darum nach Osten hin ausgerichtet, dem aufgehenden Licht entgegen. Der Chorraum war einer Bühne gleich entsprechend erhöht und vom „Publicum“, von der Gemeinde klar abgetrennt.

Heute betonen wir, dass die ganze Gemeinde aktiv am gottesdienstlichen Geschehen Anteil haben soll. Der Hirt hat die Vorsteherrolle ist aber zugleich Gemeindemitglied. Bei der bevorstehenden Innenrenovierung von St. Michael in Sennelager werden diese Dinge mit berücksichtigt werden.

Nach der Auswertung der Experimentierphase, wo die so genannten Funktionsorte der Liturgie (Altar, Ambo, Priestersitz) am besten aufgestellt werden, hat der Kirchenvorstand nach ausführlicher, durchaus kontrovers geführter Diskussion – aber am Ende mit einer ⅔-Mehrheit (6 von 9) beschlossen, dem Modell „Ellipse“ den Vorrang zu geben. Hier stehen sich in unmittelbarer Nähe der Gemeinde – den zwei Brennpunkten einer Ellipse gleich – der Ambo als „Tisch des Wortes“ und der Altar als „Tisch des Brotes“ (Diese Begriffe verwendet das 2. vatikanische Konzil.) gleichberechtigt gegenüber. Eine Hoffnung der Verantwortungsträger unserer Gemeinde ist, angesichts der deutlich kleiner werdenden Gottesdienstgemein-de mit dieser Veränderung die Kirche St. Michael zukunftssicherer zu machen.

Die Zeit bis zum eigentlichen Baubeginn – das wird 2016 sein – nutzen wir, um die Ellipse zu ertüchtigen. In einem ersten Schritt wird auch das Podest, auf dem Altar und Ambo stehen, ellipsenförmig ausgebildet. Damit in diesem halben Jahr die Besucher der Gottesdienste nicht gänzlich auf die Kirchenbänke verzichten müssen, werden zwei Sitzblöcke aus den in der Werktagskapelle vorhandenen Kirchenbänken gebildet.

Vom heiligen Ignatius von Loyola stammt die Richtlinie „Alles zur höheren Ehre Gottes“.

Ich bitte Gott um seinen Segen für das Unternehmen „Innenrenovierung von St. Michael – Sennelager“.

Peter Scheiwe, Pfarrer

An den Anfang scrollen