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Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken.
Liebe Schwestern und Brüder in Christus,
das Sonntagsevangelium erzählt, wie Jesus den Zöllner Matthäus beruft. In den Augen seiner Zeitgenossen war Matthäus ein Sünder. Denn als Zolleinnehmer kollaborierte er nicht nur mit der heidnischen Besatzungsmacht, sondern beutete zugleich seine Landsleute aus. Ganz bewusst aber lädt Jesus sich in dessen Haus zum Mahl ein und setzt sich über die Vorstellungen seiner Zeit hinweg. Denn mit einem offensichtlichen Sünder zu essen bedeutete, selbst unrein zu werden. Doch Matthäus nimmt die Aufforderung Jesu unverzüglich an. Er ahnte wohl, was die Begegnung bedeuten könne!
Das ist ja das menschliche Drama: Wir beurteilen andere und legen sie dadurch fest. Aber für Gott ist nicht das bisherige Leben ausschlaggebend, sondern die Bereitschaft, umzukehren. Darum sagt Jesus zugespitzt: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken“. Die Barmherzigkeit Gottes ist stets größer als menschliche Schwachheit. Und Gottes Zuwendung gilt gerade den Sündern, die umkehren möchten. Er sieht das Herz und kennt uns Menschen besser als wir uns selbst.
Die Schuld der Welt liegt wohl darin, dass viele sich nicht als unvollkommen, in diesem Sinn „krank“ ansehen und deswegen keinen Arzt nötig zu haben meinen. Sie sind wie Kranke, die nicht nur zu keinem Arzt gehen, sondern sogar leugnen, dass es für sie überhaupt einen Arzt gibt. Das hört sich dann so an: „Ich tu ja nichts Böses und sündige nicht. Wen soll ich da schon um Verzeihung zu bitten? Und was soll auch Gott damit zu tun haben?“ Ganz zu schweigen von denen, die leugnen, dass Gott überhaupt existiert. Solche Menschen kommen mir vor wie Kinder, die an einem Tag voller Wolken behaupten, dass es keine Sonne gibt, nur weil sie sie gerade nicht sehen.
Das Evangelium bezeugt dagegen, wie sehr Gott für uns Menschen da ist. Selbst wenn Beschwerlichkeiten oder Krankheiten usw. wie Wolken unser Leben überschatten, so dass wir Gott nicht erkennen: Er ist da und uns zugewandt.
Wir brauchen uns nicht zu schämen, unsere eigenen Unvollkommenheiten, Schwächen und Krankheiten zu akzeptieren, denn gerade so öffnen wir vielleicht die Tür, durch die die barmherzige Liebe Gottes in unser Leben tritt, – wie bei Matthäus. Gott ist auf der Suche nach Menschen, die bereit sind, ihre Herzenstür für ihn zu öffnen.
Ich wünsche Ihnen Gottes Segen und eine gesegnete Woche!
Ihr Pastor Y. Remias

An diesem Wochenende feiern wir den Dreifaltigkeitssonntag. Ein Gott in den drei Personen Gott-Vater, Gott-Sohn und Gott-Heiliger Geist. Wie ein Gott in drei Personen trotzdem ein einziger Gott sein kann, können wir nicht verstehen, dies ist eines der großen Geheimnisse unseres Glaubens. Wir können aber versuchen, uns diesem Geheimnis zu nähern. Im heutigen Evangelium hören wir, dass Gott Jesus geschickt hat, weil er uns liebt, damit er die Welt rettet und nicht richtet. Die zentrale Aussage ist, dass Gott uns liebt. Wir glauben daran, dass die Heilige Dreifaltigkeit von Anbeginn der Zeit besteht, also lange, bevor die Welt erschaffen wurde. Und in dieser Dreifaltigkeit ist der Geist das Band der Liebe, dass Jesus und Gott miteinander verbinden. Wenn Jesus Pfingsten den Jüngern und damit uns seinen Heiligen Geist sendet, so hebt er die Liebe zu uns Menschen auf die gleiche Ebene wie die Liebe zu seinem Vater. Auch wenn ich die heilige Dreifaltigkeit nicht verstehe, so ist es doch ein gutes Gefühl, zu wissen, dass wir von Jesus mit der gleichen Intensität geliebt werden wie der Vater und diese Liebe uns in unserem Leben begleitet.

Klaus Pöppel, Diakon
Klaus Pöppel, Diakon

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien ein erholsames Wochenende
und eine gute Woche.

Ihr Diakon
Klaus Pöppel

Wer lebt, atmet, und wer nicht mehr atmet, lebt nicht mehr. In den ersten Bü-chern der Heiligen Schrift wird Gott vorgestellt als der, der seinen Atem jedem Geschöpf einbläst und ihn so zum Menschsein erweckt. Ohne jede Vorleistung wird der Mensch zum lebendigen Wesen. Letztlich leben alle Menschen aus dem gleichen Atemstrom Gottes und haben an ihm fortwährenden Anteil. Was für ein großes Geschenk: Göttlicher Atem atmet im Menschen. Unser Lebensa-tem ist Gottes Kraft, wir sagen: Gottes Geist in uns. Wir sind Mensch gewor-den, weil Gottes Atem uns ins Leben gerufen hat. Und wir bleiben Mensch, weil Gott uns durch seinen Geist immer neu beatmet.

Jesus hat es uns gezeigt: Aus Gottes Lebensstrom, aus dem Atemvorgang Gottes kommt er zur Welt und teilt sein Leben mit uns, begibt sich in die Freu-de und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen. Er freut sich mit den Fröhli-chen und weint mit den Weinenden, er wird arm und leidet mit den Leiden-den. Er stirbt mit den Sterbenden und Getöteten. Sterbend haucht er seinen Geist aus mit allen, die atemlos geworden sind in ihrer Suche und ihrem Fra-gen nach dem Leben. Er haucht schöpferisch liebend die an, deren Türen und Herzen vor Angst verschlossen sind, damit sie durch und durch spüren, dass sie unendlich geliebt sind. Pfingsten sagt uns: „Du Mensch hast von Gott empfan-gen, was dich leben lässt und was dir niemand nehmen kann – Gottes Geist, Gottes langen und zur Freiheit führenden Atem.

Werde immer mehr, was du bist: Der sichtbare Atem Gottes in dieser Welt. Mensch unter Menschen, beatmet von Gottes Liebe, dem Heiligen Geist.“ Gott hat uns mit seinem ewigem Lebensatem beschenkt, der über die vordergründige und rein weltliche Perspektive hinausreicht, in der vieles gegen dieses Leben zu sprechen scheint. Mit ihm und durch ihn kommt neuer Atem in meine Atemlosigkeit. Sein Atem kommt zu mir, seine schöpferische Liebe, die stärker ist als Neid, Egoismus, Hass und alle Gewalt. Mit seinem Atem will die große Hoffnung zur Welt kommen, die stärker ist als Leid, Schmerz und Trauer. Belebt von seinem Atem kommt ein Glaube in die Welt, der stärker ist als alle Resignation und Trägheit des Herzens. Der Lebensatem Gottes ist in der Welt! Und das Angesicht der Erde wird neu!

Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir an diesem Pfingstfest inständig beten können: „Komm, Heiliger Geist und mach uns neu!“

Ihr Pfarrer Tobias Dirksmeier

Tobias Dirksmeier, Pfarrer

Auf Erden den Himmel
Wir möchten es eigentlich ja schon etwas genauer wissen, wo der Himmel ist. Und die Hölle – wo mag die sein? Gibt es sie überhaupt? Himmel und Hölle sind doch so gewaltigen Gegensätze, offenbar immer noch weit entfernt von dieser Erde, auch von uns. Stimmt das wirklich?
Zumindest von der Hölle haben wir doch sehr genaue Erfahrungen. Wir machen jemandem das Leben zur Hölle und müssen manchmal selbst durch die Hölle gehen. Keiner kann sagen, das seien weit entfernte Möglichkeiten. Die Hölle ereignet sich mitten unter uns, und wir Menschen sind dafür verantwortlich.
Und was ist dann mit dem Himmel? Ab und zu fühlt sich jemand wie im Himmel, obwohl er auf der Erde bleibt. Ab und zu gibt es für uns Menschen Augenblicke des wirklichen Friedens, des gegenseitigen Verstehens, des tiefen Glücks. Seltene Erfahrungen vielleicht – aber doch ein deutlicher Hinweis darauf, dass auch der Himmel nicht weit entfernt sein muss. Solche Momente des Himmels, können auch dort sein, wo wir Gott begegnen, Gott erfahren dürfen, an denen wir Liebe erfahren können. Diese Nahtstellen, an denen wir die Liebe Gottes erfahren dürfen, sind immer schwer zu beschreiben. Aber sowohl Gott, als auch Jesus ist uns viel näher und viel mehr bei uns, als wir vermuten.
„Vater unser im Himmel“, so beten wir und denken dabei hoffentlich nicht an einen Gott jenseits aller Wolken. Der Himmel ist der Ort Gottes; und dieser Ort ist überall, wo Menschen sich um die Voraussetzungen mühen, die bei Gott gelten.

Wo Liebe nicht nur ein leeres Wort bleibt, ist Himmel: Wo Menschen sich vergessen, die Wege verlassen, wo Menschen sich verschenken, die Liebe bedenken, wo Menschen sich verbünden, den Hass überwinden,…da berühren sich Himmel und Erde!
Die Himmelfahrt Jesu hat nichts zu tun mit einer Bewegung weg von dieser Welt. Himmel, so wollen uns die Texte dieser und der kommenden Sonntage sagen, kann überall sein, wo Menschen sich der Wirklichkeit Gottes öffnen. Daher wünsche ich Ihnen, dass es Ihnen gelingt, zu glauben, dass mit der Auferstehung eine neue Form von Anwesenheit Gottes gegeben ist. Er ist, der ich bin da – immer!
Ihr Gemeindereferent Benedikt Fritz

Benedikt Fritz, Gemeindereferent
Benedikt Fritz, Gemeindereferent

Auf Erden den Himmel
Wir möchten es eigentlich ja schon etwas genauer wissen, wo der Himmel ist. Und die Hölle – wo mag die sein? Gibt es sie überhaupt? Himmel und Hölle sind doch so gewaltigen Gegensätze, offenbar immer noch weit entfernt von dieser Erde, auch von uns. Stimmt das wirklich?
Zumindest von der Hölle haben wir doch sehr genaue Erfahrungen. Wir machen jemandem das Leben zur Hölle und müssen manchmal selbst durch die Hölle gehen. Keiner kann sagen, das seien weit entfernte Möglichkeiten. Die Hölle ereignet sich mitten unter uns, und wir Menschen sind dafür verantwortlich.
Und was ist dann mit dem Himmel?
Ab und zu fühlt sich jemand wie im Himmel, obwohl er auf der Erde bleibt. Ab und zu gibt es für uns Menschen Augenblicke des wirklichen Friedens, des gegenseitigen Verstehens, des tiefen Glücks. Seltene Erfahrungen vielleicht – aber doch ein deutlicher Hinweis darauf, dass auch der Himmel nicht weit entfernt sein muss. Solche Momente des Himmels, können auch dort sein, wo wir Gott begegnen, Gott erfahren dürfen, an denen wir Liebe erfahren können. Diese Nahtstellen, an denen wir die Liebe Gottes erfahren dürfen, sind immer schwer zu beschreiben. Aber sowohl Gott, als auch Jesus ist uns viel näher und viel mehr bei uns, als wir vermuten.
„Vater unser im Himmel“, so beten wir und denken dabei hoffentlich nicht an einen Gott jenseits aller Wolken. Der Himmel ist der Ort Gottes; und dieser Ort ist überall, wo Menschen sich um die Voraussetzungen mühen, die bei Gott gelten. Wo Liebe nicht nur ein leeres Wort bleibt, ist Himmel: Wo Menschen sich vergessen, die Wege verlassen, wo Menschen sich verschenken, die Liebe bedenken, wo Menschen sich verbünden, den Hass überwinden,…da berühren sich Himmel und Erde!

Benedikt Fritz, Gemeindereferent
Benedikt Fritz, Gemeindereferent

Die Himmelfahrt Jesu hat nichts zu tun mit einer Bewegung weg von dieser Welt. Himmel, so wollen uns die Texte dieser und der kommenden Sonntage sagen, kann überall sein, wo Menschen sich der Wirklichkeit Gottes öffnen.
Daher wünsche ich Ihnen, dass es Ihnen gelingt, zu glauben, dass mit der Auferstehung eine neue Form von Anwesenheit Gottes gegeben ist.
Er ist, der ich bin da – immer!
Ihr Gemeindereferent Benedikt Fritz

An diesem Sonntag begehen wir den Muttertag, einen erstmals 1904 in den USA begangenen Feiertag, an dem wir dankbar unserer Mütter gedenken. Kein kirchlicher Feiertag – noch dazu ein Tag, der im Nationalsozialismus missbraucht wurde.
Dennoch auch heute ein Tag, der zum Nachdenken anregen kann.
Am 15. Mai ist Tag der Familie. Und in wenigen Tagen ist dann Vatertag.
Viele von uns haben das Glück, dass sie ihre Eltern an diesen Tagen besuchen können. Viele haben das Glück, an diesen Tagen von ihren Kindern besucht zu werden. Wir sollten auch an alle Familien denken, die den Vater- und Muttertag nicht so unbeschwert oder gar nicht feiern können: deren Eltern krank sind oder früh verstorben, oder sich schon am nächsten Tag nicht mehr an einen Besuch erinnern werden. Wir denken an alle Eltern, die keinen Besuch von ihren kleinen oder großen Kindern bekommen, weil die Familien zerstritten oder die Elternpaare getrennt sind.
Wir können denken an die vielen Menschen, die lange Zeit von ihren Familien getrennt sind. An die Mütter und Väter, die im Ausland Geld verdienen und an die Eltern, die nach der Flucht ihre Familien nachholen wollen.

Guter Gott, der du uns Vater und Mutter bist, höre in diesen Tagen unseren Dank – aber auch unsere Gedanken und unsere Gebete für Familien, denen es nicht gut geht.
Begleite Familien in allen Glücksmomenten und in Krisensituationen. Halte Deine segnende Hand über alle Familien in dieser Welt.
Ihr/Euer Diakon Andreas Kirchner

„Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben“   (Joh 10,10)

An diesem 4. Ostersonntag hören wir von Jesus als den guten Hirten. Er kümmert sich um uns wie ein guter Hirt.
Er beschützt uns, bleibt bei uns und sucht immer wieder nach neuen Möglichkeiten für ein gutes Leben.

Aber mehr als den Schutz eines Hirten verspricht Jesus uns. Er sagt darüber hinaus, er sei die Tür durch die wir ein- und austreten können. Wir können durch die Tür treten und ihm ganz nahkommen im Gebet oder der Eucharistie, wir können aber auch austreten in unseren Alltag und trotzdem bleibt er uns in Liebe verbunden. In dieser Freiheit sind wir geschaffen, selbst zu entscheiden, wann wir ihm und Gott seinem Vater ganz nahkommen wollen und wann wir ein wenig Abstand benötigen.
Er liebt uns – immer – alle Tage. Seine „Mission“ ist es, dass es uns gut geht. Dass wir ein Leben führen können – in Fülle. Damit ist sowohl ein sinnerfülltes irdisches Leben gemeint, wie auch das große Geschenk der Ewigkeit, das uns mit Hoffnung, Zuversicht und Zukunft erfüllt und uns auf den leichten wie schweren Wegen begleitet.
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen allen, dass Sie sich der Liebe und Zugewandtheit Jesu gewiss sind und die notwendige Zeit im Alltag finden, um durch die Tür einzutreten, Jesus ganz nahzukommen und bei ihm Kraft zu tanken.
Ihre Gemeindeassistentin Andrea Rudolphi

Emmaus – Kein Ort, sondern ein Lebensweg…
Liebe Schwestern und Brüder in Christus,
es sind inzwischen schon zwei Monate, dass ich bei Euch bin. Schön, dass Ihr alle da seid. Mittlerweile erkennen mich viele Erstkommunionkinder schon auf der Straße und rufen mich beim Namen: „Hallo, Pastor Remias!“ Das freut mich sehr. Die Eucharistiefeiern mit den vielen Kindern und Familien am Palmsonntag und in der Karwoche haben mich sehr berührt. Dank sei Gott, dass wir jedes Jahr unsere Herzen vom Auferstandenen anrühren und von seiner Botschaft entbrennen lassen dürfen. Ich freue mich, dass unser Glaube Euch noch bewegt und dass das Feuer des Glaubens und der Liebe Christi in Euren Kindern entzündet wird. Ja, Gott freut sich darüber, dessen bin ich sicher.
Als Kind einer Familie von Fischern wollte ich auch schon immer gerne für Jesus Menschenfischer werden, d.h. miteinander unterwegs sein, Begegnungen haben, erzählen und zusammen essen, wie es im heutigen Sonntagsevangelium von den Jüngern und von Jesus berichtet wird.
Auf dem Weg nach Emmaus begegnete Jesus zwei Jüngern. Bedrückt und ausgebrannt über den Kreuzestod Jesu gingen sie wieder in ihr altes Leben zurück. Ihre Erwartungen waren enttäuscht, und sie hatten alles verloren. Da ging Jesus mit ihnen, Seite an Seite, aber sie erkannten ihn nicht. Sie erzählten ihm den Grund ihrer Trauer, nämlich was alles mit Jesus passiert war. Aber dann öffnet Jesus ihnen das Herz und nimmt sie hinein in seine Auferstehung: Sie erkennen ihn beim Brotbrechen!
Die Jünger sind vielleicht nicht nur traurig, weil ihre Erwartungen enttäuscht wurden, sondern sie sorgen sich auch um Gottes Verheißungen für die Menschen. Ich würde gerne an der Seite der Menschen gehen, die alles verloren haben durch Unrecht, Gewalt, Krieg oder anderes in dieser Welt.

Ich stelle mir auch die Frage: Warum treten viele Gläubige hier aus der Kirche aus? Warum werden die großen und wunderschönen Kirchen leer? Ergibt mein „Mit-Gehen“ keinen Sinn mehr? Wie weit muss sich die Kirche den Erwartungen der Menschen anpassen? Wie kann ich für Jesus werben und einladen?
Der auferstandene Jesus geht den ganzen Weg mit den Jüngern, bis ihre inneren Augen offen sind und sie ihn erkennen können. Jesus geht auch mit uns auf dem Lebensweg. Emmaus ist auch in uns; wir dürfen Jesus an unserer Seite wissen und ihm unser Herz ausschütten. Gott sucht und findet uns, noch bevor wir uns auf die Suche nach Gott machen. Gott liebt uns mehr, als wir uns vorstellen könnten, ihn zu lieben. Das Licht des auferstandenen Jesus folgt uns und sucht uns, um uns zu ihm zurückzubringen.
Ich wünsche Euch Zuversicht aus der Begegnung mit dem Herrn, wenn er bei der Eucharistie das Brot für uns bricht. Ich wünsche, dass wir vielen Menschen von dieser Erfahrung Zeugnis geben können, damit sie in der Feier der Eucharistie Jesus im Brot erkennen und so das Leben in Fülle haben. Als Jesus das Brot brach, wurden ihre Augen und ihre Herzen mit Hoffnung und unendlicher Freude erfüllt!
Ich wünsche Euch allen Gottes Segen zum 3. Ostersonntag!
Euer Pastor Remias

An dem Tag an dem traditionell die Kommunionkinder ihre erste heilige Kommunion empfangen, hören wir das Evangelium vom ungläubigen Thomas. Wie passt es zusammen, einen ganz wichtigen Schritt „hinein“ in die Kirche zu machen und gleichzeitig den Zweifel dazu zunehmen? Zweifel und Glauben gehört einfach fest verbunden zusammen. Vielleicht nicht unbedingt der grundsätzliche Zweifel an Gott, auch den kann es in bestimmten Lebensphasen geben, sondern der Zweifel innerhalb des Glaubens.
Bin ich wirklich noch auf dem richtigen Weg? Aber auch: ist die Kirche noch auf dem richtigen Weg? Stand am Beginn des zweiten vatikanischen Konzils nicht der Zweifel, ob der vorkonziliare Weg noch in die heutige Zeit hineinpasst? Und das Wort Zweifel könnte man sicherlich auch als eine mögliche Überschrift über den synodalen Weg setzen.

Klaus Pöppel, Diakon
Klaus Pöppel, Diakon

Wenn wir jetzt auf das Beispiel des Thomas schauen, so sehen wir, dass Thomas auf der einen Seite diese Unsicherheit, diesen Zweifel aushält und weiter die Gemeinschaft mit den Jüngern aufrechterhält, bis seine Zweifel beseitigt sind. Auf der anderen Seite wird er von Jesus nicht als Ungläubiger verstoßen, sondern Jesus nimmt ihn und seine Zweifel ernst und überzeugt ihn.
Für uns Gläubige heißt dies, in der Kirche zu bleiben und weiter um unseren Glauben zu ringen, und für die Amtskirche, den Zweifel der Gläubigen ernst zu nehmen, darauf einzugehen und wirkliche Antworten zu finden. Das erscheint mir die Botschaft des Evangeliums vom ungläubigen Thomas.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien einen guten Start in die Zeit nach den Ferien.
Ihr Diakon Klaus Pöppel

Dieser Ostergruß ist ein österlicher Brauch in orthodox geprägten Ländern. In der Osterzeit grüßen Christen einander mit den Worten „Christus ist auferstanden!“ Und die Antwort lautet: „Er ist wahrhaftig auferstanden!“ Was für ein schöner Brauch! Denn dieser Gruß greift auf, was in den Evangelien durchgehend von den Jüngern berichtet wird: sie bezeugen das Erscheinen Jesu. Sie haben ihn gesehen, sie haben ihn erkannt, sie durften ihn sogar berühren, obwohl er doch kurz zuvor am Kreuz gestorben war.

Und ein zweites macht diesen Gruß so faszinierend: Wer so grüßt, der wird selbst etwas von dem ausstrahlen, was er oder sie sagt. Auch das ist die Erfahrung der Jünger, nachdem sie dem Auferstandenen begegnet sind, es hat sich sichtbar etwas in ihnen verwandelt. Sie sind berührt vom Auferstanden und leuchten jetzt selbst. Sie sind vom Licht und der Liebe des Auferstandenen ganz durchdrungen und das strahlen und das drücken sie aus, in dem sie allen vom persönlich Erlebten erzählen.

Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaft auferstanden! Nicht leicht zu glauben, gerade in einer Welt, die mehr und mehr verhaftet ist in einer rein naturalistischen Weltdeutung, die sagt, dass man nur glauben kann, was man sehen, hören, messen und beweisen kann. Wer glauben will, muss Gott etwas zutrauen. Muss den innerlichen Sprung über den eigenen Denkhorizont hinaus wagen. Gott hat von sich aus an Weihnachten die Grenze vom Himmel her übersprungen. Er hat in der Geburt Jesu die Welt mit seiner Gegenwart berührt und erfüllt. Und an Ostern sind wir selbst dran: an Ostern, dürfen wir die Grenze umgekehrt vom rein Irdischen ins Himmlische überspringen. Wir dürfen eintauchen in die Fülle Gottes, mit ganzem Herzen und ganzer Seele. Gott sprengt die Grenze von Raum und Zeit mit der Kraft der Ewigkeit.

Ich wünsche Ihnen und mir, dass sich an diesem Osterfest neu das starke und drängende Gefühl in uns durchsetzt: Dieser Jesus ist nicht im Tod geblieben, er lebt, an unserer Seite, wir können ihm begegnen und mit unserem Herzen immer wieder in die Gegenwart Gottes eintauchen. Aus Traurigkeit, Resignation, ja Depression kann immer wieder neue Freude erwachsen. Schreiben wir als Glaubende die Evangelien weiter durch das freudige Glaubenszeugnis unseres Lebens und unserer Liebe. Im Licht des Glaubens an die Auferstehung können wir nur das Leben, den Zusammenhalt und die Würde und Gemeinschaft aller Menschen verkünden, achten und leben. Dahinter können wir nicht zurück. Denn Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden!

Im Namen des ganzen Pastoralteams und des Pfarrbüroteams wünsche ich Ihnen ein gesegnetes und frohmachendes Osterfest!

Ihr Pfarrer Tobias Dirksmeier

Tobias Dirksmeier, Pfarrer
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